Table Of ContentWILHELM WEBER'S WERKE
HERAUSGEGEBEN
VON DER
KÖNIGLICHEN GESELLSCHAFT DER WISSENSCHAFTEN
zu
GÖTTINGEN
ERSTER BAND
AKUSTIK MECHANIK OPTIK UND WÄRMELEHRE
BESORGT DURCH WOLDEMAR VOIGT
l\IIT DEJ\1 BILDNISS WILHELJ\1 WEBER'S
XIII TAFELN UND IN DEN TEXT GEDRUCKTEN ABBILDUNGEN
SPRINGER-VERLAG BERLIN HEIDELBERG GMBH 1892
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ISBN 978-3-662-22760-2 ISBN 978-3-662-24691-7 (eBook)
DOI 10.1007/978-3-662-24691-7
'VILHELM 'VEBER hat dem ihm wiederholt ansgesprochenen Ver
langen nach einer Gesammtausgabe seiner Werke bei aller Bescheidenheit
seiner 1\Ieinung über den Werth der eigenen Schriften schon im Jahre
1800 nachgegeben. Er hat dann seinerseits den lebhaften Wunsch ausge
sprochen, dass die Königl. Gesellschaft der Wissenschaften zu Göttingen,
welche die Herausgabe der Werke seines grossen Freundes GAuss be
sorgt hat, auch seine 'Verke herausg·ebe. Die Erfüllung dieses Wunsches,
welchem sich seine Verwandten gern an~chlossen, hat sich die Königl.
GPsellschaft durch die unterzeichnete Kommission Leeifert in Angriff zu
nehmen und ist zu dem Zwecke mit Herrn Professor HEINRICH WEBER
in Braunschweig und Herrn Professor WILHELM BRAUNE in Leipzig als
den Vertretern der Familie WILHELM WEBER's in Verbindung getreten.
Zunächst hat dieselbe an Herrn Julius Springer in Berlin einen
Verleger gefunden, welcher diesem wissenschaftlichen Unternehmen das
volle Verstä.ndniss entgegenbringt, für eine würdige Ausstattung sorgen
und einen, dem Wunsche nach ausgedehnter Verbreitung dieser so sehr
lehrreichen Werke förderlichen, möglichst geringen Preis stellen wird.
Von den Erben von ERNST HEINRICH WEBER und von EnuARD "'EBER
sind die Autorrechte der von diesen zusammen mit ihrem Bruder WILHELM
WEBEn verfasstPn Werke an die Kii~tigl. Gesellschaft der Wissenschaften
zu Gö"ttin_qen übertragen worden. Die Verlagshandlungen der grösseren
dieser Sehrift.en, Herr Fr. Riehm in Basel für die 1825 erschienene
Wellenlehre, und die Dieterich'sche Buchhandlung in Göttingen für die
1836 erschienene JJlcchanilc de1· meuschlichen Gehwcrlczeuge, haben ihre
Genehmigung zum Abdruck der Schriften in den gesammelten Werken
ertheilt.
Die Königlich ~ächsische GP:sPllsehaft. der Wissenschaften in Leipzig
hat bereitwillig den Abdrnek der in ihren Abhandlungen erschienenen
gtJJ.V.. Oat4ber 1804. - gest.23 Jvni-1191.
Vorwort zmn ersten Bande.
Der vorliegende erste Band der gesammelten Werke W. WEBER's
enthält die Arbeiten aus dem Gebiete der Akustik, der Mechanik, Optik
und Wärmelehre. Dieselben stammen zum überwiegenden Theil aus der
Zeit, bevor WEBER durch die Anregung vonGAussauf dasjenige Arbeits
gebiet geführt wurde, auf welchem seine Kraft sich erst voll entwickeln
und seine wissenschaftliche Persönlichkeit sich zu derjenigen Bedeutung
auswachsen sollte, die gegenwärtig allgemein anerkannt ist.
Die hier vereinigten Abhandlungen haben in erster Linie historisches
Interesse; sie enthalten nur zum Theil selbstständige Arbeiten, und auch
in diesen ist mancherlei gegenwärtig als unrichtig abzulehnen. Aber
in einer Ausgabe, welche in erster Linie ein Ehrendenkmal für den
grossen Physiker sein soll, dürfen diese Marksteine der Anfänge seiner
Entwickelung nicht fehlen.
Für die Anordnung der Abhandlungen konnte die chronologische
Folge ihrer Entstehung allein nicht maassgebend sein, denn sie hätte
häufig Verwandtes weit von einander getrennt. Es schien vielmehr
angemessen, Gruppen von Arbeiten verwandten Inhaltes zu bilden, in
ihnen eine chronologische Ordnung einzuführen, und die Gruppen selbst
in den beiden Theilen des Bandes wiederum ungefähr nach dem Datum
der sie eröffnenden Abhandlung aneinander zu reihen.
Den ersten Theil (Akustik) eröffnen die noch unter dem unmittel
baren Einfluss CHLADNr's geschriebenen Abhandlungen I-XIII, welche
theils über die akustischen Arbeiten Anderer kritischen Bericht erstatten,
theils von Jenen angestellte Experimente prüfend wiederholen und weiter
führen. Die Reihe schliesst mit der Biographie CHLADNr's und einem
Referat über dessen Akustik.
Eine zweite Reihe wird gebildet von den Abhandlungen über die
Töne der· Zungenpfeifen, in denen WEBER wirklich neue und grund
legende Beobachtungen über ein zuvor kaum bearbeitetes Gebiet mit
theilt, und von einer Anzahl kürzerE'r Notizen über einzelne Fragen
der Akustik; sie wird geschlossen durch die 1835 für das Universal
lexikon der Tonkunst geschriebene kurze Uebersicht über die gesammte
Akustik.
IV Vorwort.
Als Anhang ist diesem Theil eine der Besprechungen beigefügt,
welche CnLADNr der unter XIV abgedruckten Habilitationsschrift seines
jungen Freundes hat angedeihen lassen.
W. 'YEBER's Doktordissertation wird man unter den hier zusammen
gestellten Abhandlungen vergebens suchen; sie ist nach dem Ergehniss
von mir angestellter Erkundigungen nicht gedruckt worden und auch
handschriftlich im Nachlass nicht aufgefunden. Der Titel "Theoria
efficaciae laminarum maxime mobilium arcteque tubos aerem sonantem
continentes claudentium" lässt mit Sicherheit schliessen, dass sie in
erweiterter Form als Habilitationsschrift gedient hat.
Legen die im ersten Theil vereinigten Abhandlungen Zeugniss von
der andauernden Beschäftigung mit einem abgeschlossenen Gebiete der
Physik ab, so geben die im zweiten Theil (Mechanik, Optik, Wärme
lehre) zusammengestellten Nachricht von mehr gelegentlich und auf
kürzere Zeit erfassten Problemen.
Die Keime für eine grössere Entwickelung liegen hier besonders
in den Abhandlungen V-v!I, in denen nach einer geistvollen Methode
von GAu'ss die Erscheinungen der elastischen Nachwirkung wohl zum
ersten Male einer exakten Untersuchung unterworfen sind.
Ein besonderes Interesse nimmt auch die Abhandlung XVI in An
spruch, in welcher der Verfasser eine · sehr sinnreiche Methode zur
Beobachtung des Unterschiedes der adiabatischen und isothermischen
Dilatation fester Körper mittl1eilt und anwendet, den er allerdings, noch
auf dem Standpunkt der älteren Wärmetheorie stehend, wesentlich
anders verwerthet, als es gegenwärtig geschieht.
Die vorliegende Gesammtausgabe hält sich sachlich - abgesehen
von der Verbesserung einzelner offenbarer Rechen- und Druckfehler -
streng an die ersten Veröffentlichungen. Hinsichtlich des Formalen ist
zu bemerken, dass Citate, welche auf eine Stelle derselben Abhandlung
hinweisen, einfach dem neuen Abdruck gernäss geändert, - Citate, die
sich auf andere Abhandlungen WEBER's beziehen, aber, bis auf die Ein
führung einer konsequenten Nummerirung der Bände von PoGGENDORFF's
Annalen, in ihrer Form belassen sind; in eckigen Klammern ist in
letzterem Falle unter der Seite ein Verweis auf die entsprechende
Stelle der Gesammtausgabe hinzugefügt. Durch dasselbe Zeichen sind
andere Zusätze des Herausgebers als solche kenntlich gemacht.
Giittingen, im Juli 1892.
W. Voigt.
Inhaltsverzeichniss des ersten Bandes.
Akustik.
Seite
I. Auszug aus den die Theorie des Schalles und Klanges betreffenden
Aufsätzen von Felix Savart. (1825) 3
Hierzu Tafel I.
II. Ueber Savart's Klangversuche. (1825) 29
Hierzu Tafel Il.
TII. Ueber Polarisation des Schalles in einem anderen Sinne als dem
Wheatstone'schen. (1826) 60
IV. Ueber Unterbrechungen der Schallstrahlen in der, transversal
schwingende Stäbe und Gabeln umgebenden, Luft. (1826) 64
Hierzu Tafel III.
V. Savart's Versuche über die Bewegungen mittelbar erschütterter
Membranen. (1827) 92
Hierzu Tafel IV, Fig. 1-17.
VI. Benutzung einer resonirenden Membran zur Beobachtung der
Interferenz der Schallwellen. (1827) 99
VII. Bemerkungen über Wheatstone's phonisches Kaleidoskop. (1827) 101
Hierzu Tafel IV, Fig. 18-30.
VIII. Auszug aus den die Theorie des Schalles und Klanges betreffen-
den Aufsätzen von Felix Savart. (1827) . 103
Hierzu Tafel V.
IX. Zwei merkwürdige, für die Bewegungslehre wichtige Erscheinungen.
(1828) 126
X. Etwas über resonirPnde Luftsäulen und Lufträume von Wheat-
stone. (1828) . 130
XI. Allgemein fassliche Darstellung des Vorganges, durch welchen
Saiten und Pfeifen dazu gebracht werden, einfache Töne und
Flageolettöne hervorzubringen. (1826) . 135
Hierzu Tafel VI und VII.
XII. Lebensbild E. F. F. Chladni's. (1830) 168
XIII. Kurze Uebersicht der Schall- und Klanglehre, nebst einem An
hange, die Entwickelung und Anordnung der Tonverhältnisse
betreffend, von E. F. F. Chladni; angezeigt von W. Weber. (1828) 198
VI Inhaltsverzeichniss.
Seite
XIV. Leges oscillationis oriundae, si duo corpora diversa celeritate os
cillantia ita conjunguntur, ut oscillare non possint nisi simul et
synchronice. (1827) 207
Hierzu Tafel VIII.
XV. Kompensation der Orgelpfeifen. (1828) 257
XVI. Ueber die Konstruktion und den Gebrauch der Zungenpfeifen. (1829) 266
XVII. Versuche mit Zungenpfeifen. (1829) 276
Hierzu Tafel IX.
XVIII. Theorie der Zungenpfeifen. (1829) 292
XIX. Ueber die Erzeugung der Aliquottöne auf Zungenpfeifen und auf
der Klarinette. (1830) 332
XX. Ueber die zweckmässige Einrichtung eines Monochordes und den
Gebrauch desselben, zum Nutzen der Physik und Musik. (1829) 346
Hierzu Tafel X.
XXI. Ueber die Tartini'schen Töne. (1829) 360
XXII. Vergleichung der Theorie der Saiten, Stäbe und Blaseinstrumente.
(1833) 365
XXIII. Akustik. (1835) 377
Anhang.
Anzeige einer viele neue Entdeckungen enthaltenden Abhandlung
des Herrn Dr. Wilhelm Weber in Halle, über die Gesetze der
Zungenpfeifen; von Dr. E. F. F. Chladni 403
Mechanik, Optik, W"'armelehre.
I. Bemerkung über ein von Herrn Poisson für die Extension elastischer
Drähte aufgestelltes Theorem. (1828) . 413
U. Ueber die noch vorhandene Unzuverlässigkeit im specifischen Ge-
wichte des Wassers. (1830). 416
III. Ueber die Beugung der Glasoberfläche beim Zerspringen. (1830) 419
IV. Ueber eine Vorsicht, welche bei Messung der Elasticität fester
Körper nach ihren verschiedenen Dimensionen anzuwenden ist.
(1833) 432
V. Ueber die Elasticität der Seidenfäden. ( 1835) 438
VI. De fili bombycini vi elastica. (1841) 445
Hierzu Tafel XI.
VII. Ueber die Elasticität fester Körper. (1841) 475
Hierzu Tafel XI.
VIII. Ueber drei neue Methoden der Konstruktion von Waagen. (1837) 489
IX. De tribus novis librarum construendarum methodis. (1841) . 497
Hierzu Tafel XII.
X. Ueber Barometer- und Thermometerskalen. (1837) . 516
XI. Ueber einheitliche Maasssysteme. (1861) 526
Inhaltsverzeichniss. VII
Seite
XII. Kritik eines anonym in der "deutschen Vierteljahrsschrift", 3. Heft,
1861 (Stuttgart und Tübingen 1861, 8°) erschienenen Auf-
satzes: "Die deutsche Maass- und Gewichtsfrage." ( 1861) 540
XIII. Theorie der durch Wasser oder andere inkompressibele Flüssig-
keiten in elastischen Röhren fortgepflanzten Wellen. (1866) . 548
XIV. Ueber Konstruktion des Bohnenberger'schen Reversionspendels.
(1883) 553
XV. Ueber das von Gauss berechnete und von Steinheil ausgeführte
Fernrohrobjektiv. (1861) . 563
XVI. Ueber die specifische Wärme fester Körper, insbesondere der
Metalle. (1830) 573
Hierzu Tafel XIII.
Anhang.
Versuche über die Abnahme der Schwingungsbögen eines an einem
Seidenfaden aufgehangenen Gewichts 596
Berichtigung. S. 207 ltffzte Zeile steht irrthümlich "Tafel IX" statt "Tafel VIII".
