Table Of ContentHERMAEA
GERMANISTISCHE FORSCHUNGEN
NEUE FOLGE
HERAUSGEGEBEN VON HELMUT DE BOOR
UND HERMANN KUNISCH
BAND 38
NIKOLAUS HENKEL
Studien zum Physiologus
im Mittelalter
MAX NIEMEYER VERLAG TÜBINGEN
1976
Gedruckt mit Unterstützung der Ernst-Reuter-Gesellsdiaft der Förderer und Freunde
der Freien Universität Berlin e.V.
CIP-Kurztitelaufnahme der Deutschen Bibliothek
Henkel, Nikolaus
Studien zum Physiologus im Mittelalter. - i. Aufl. - Tübingen : Niemeyer, 1976.
(Hermaea : N.F. ;Bd. 38)
ISBN 3-484-1 $034-3
ISBN 3-484-1$034-3
© Max Niemeyer Verlag Tübingen 1976
Alle Rechte vorbehalten. Printed in Germany
Satz und Druck: Bücherdruck Wenzlaff, Kempten
Einband von Heinr. Koch, Tübingen
INHALTSVERZEICHNIS
Vorwort IX
Abkürzungsverzeichnis XI
ι. Forschung zum Physiologus nach 1940 1
2. Der griechische Physiologus 12
2.1 Die Bezeichnung Physiologus, Fragen der Verfasserschaft . .. 12
2.2 Zur Entstehung des Physiologus 14
2.3 Die Tierberichte des Physiologus 17
2.4 Die griechischen Fassungen des Physiologus 18
3. Die lateinischen Physiologus-Fassungen 21
3.1 Die Prosafassungen 21
3.1.1 Die Fassung y 2$
3.1.2 Die Fassung c 26
3.1.3 Die Fassung b 27
3.1.4 Kontaminierte Physiologus-Fassungen 28
3.1.5 Die Fassung der sogenannten Dicta Chrysostami 29
3.2 Die Versbearbeitungen des Physiologus 34
3.2.1 Der Physiologus Theobaldi 36
3.2.1.1 Zur Frage nach dem Verfasser des Physiologus Theobaldi . .. 39
3.2.2 Bisher unbeachtete Physiologusfassungen 41
3.2.3 Begleitverse zu den Kapiteln der Dicta-Version 42
3.2.4 Abbreviano physologi und Dictamen de naturis animalium . . 47
3.3 Zu den Wirkungsbereichen des lateinischen Physiologus . .. 53
4. Die deutschen Physiologus-Fassungen 59
4.1 Die Fassungen des 11, und 12. Jahrhunderts 59
4.1.1 Das Physiologus-Fragment des Cod. Vind. 223 59
4.1.2 Der Physiologus der Wiener Sammelhandschrift 2721 . . .. 66
4.1.2.1 Zur Prosaform des Physiologus (W) 72
4.1.3 Der Physiologus der Millstätter Sammelhandschrift 73
4.1.4 Das Verwandtschaftsverhältnis von W und M 80
4.1.5 Fragen der Datierung und Lokalisierung von W und M . .. 83
V
4-1.6 Anmerkungen zu den lateinischen Quellen der deutschen Über-
setzungen 86
4.1.7 Das Physiologus-Fragment des Clm 17195 92
4.2 Die spätmittelalterlichen Fassungen 96
4.2.1 Der Melker Physiologus 96
4.2.2 Physiologus-Inschriften in der Daniels-Kirche von Celje/Jugo-
slawien 104
4.2.3 Die gedruckte Prosaübersetzung des Physiologus Theobaldi . . 110
4.2.4 Eine Indersdorfer Physiologus-Theobaldi-Übersetzung . .. 112
4.2.5 Ein deutscher Physiologus Theobaldi in Reimpaaren . . .. 114
4.2.5.1 Zur Einordnung der deutschen Reimpaarübersetzung des Phy-
siologus Theobaldi 128
4.3 Exkurse 133
4.3.1 Eine mittelfränkische Übertragung des Bestiaire d'amour . . . 133
4.3.2 Ein »Moralischer Physiologus«? 134
4.4 Ergebnisse 136
5. Der Physiologus - das Zoologiebudi des Mittelalters? . . .. 139
6. Grundformen der Veränderung des Physiologus im Laufe seiner
Überlieferung 147
7. Anmerkungen zur Uberlieferung der Tiergeschichten außerhalb
des Physiologus 152
7.1 Der »Quellbereich« 152
7.2 Belegsammlung zur Stoffgeschichte und Verbreitung der Tier-
geschichten 160
7.2.1 Vorbemerkungen 160
7.2.2 Belegsammlung 164
7.2.3 Verzeichnis der abgekürzt zitierten Texte 204
Literaturverzeichnis 207
Register 220
VI
Für Barbara
VORWORT
Die vorliegenden >Studien< sind einem Werk gewidmet, das nicht wegen
seiner künstlerischen Qualität, sondern wegen der Vielfalt seiner Ge-
brauchsfunktionen und der entwickelten Textformen bemerkenswert
ist. Der Erörterung iiberlieferungs- und wirkungsgeschichtlicher Fragen
wurde deshalb besondere Bedeutung zugemessen.
Im Mittelpunkt des ersten Teils stehen die lateinischen und deut-
schen Fassungen. Neben die lateinischen Prosa-Versionen treten meh-
rere bislang unbeachtete Versfassungen, von denen zwei hier erstmals
herausgegeben werden. - Im Bereich der deutschen Physiologus-Texte
ist, neben den bekannten Übersetzungen des 11./12. Jahrhunderts, auf
die Fassungen des Spätmittelalters hinzuweisen. Zwei Texte können
hier erstmals vorgestellt werden: Fragmente, die auf zwei Steintafeln
im nordjugoslawischen Celje erhalten sind, sowie eine Reimpaar-Uber-
setzung des Physiologus Theobaldi. Die Möglichkeit weiterer Textfunde
ist für das Spätmittelalter am wenigsten auszuschließen, doch ein so ge-
schlossenes Bild, wie es die Fassungen des 11./12. Jahrhunderts zeigen,
wird sich auch in Zukunft hier kaum ergeben; zu vielfältig sind hier die
Befunde in bezug auf Form, Uberlieferungssituation und Gebrauchs-
funktion.
Der zweite Teil der Arbeit behandelt einige übergreifende Aspekte
wie die Fragen nach den Ursachen für die inkonstante Textform des
Physiologus, nach dem Wahrheitsgehalt seiner Tiergeschichten und nach
deren Wirkung und Verbreitung.
Die vorliegende Untersuchung wurde im Herbst 1974 von der Philo-
sophischen Fakultät II der Ludwig-Maximilians-Universität München
als Dissertation angenommen. Für den Druck wurde sie geringfügig
überarbeitet. Der Abschnitt 4.2.2 konnte nach einem Besuch in Celje
vollständig neu geschrieben werden.
Die Anregung zu dieser Untersuchung gab Professor H. Fromm.
Seiner fördernden Kritik und stetigen Hilfe verdankt sie ihr Zustande-
kommen. Professor Bernhard Bischoff gab seinen Rat und freundliche
IX
Unterstützung für die den Bereich des Mittellateins und der Paläogra-
phie behandelnden Teile. Für nützliche Hinweise bin idi den Profes-
soren H.-Fr. Rosenfeld, K. A. Wirth und Klaus Grubmüller verpflichtet.
Meine Arbeit an den Handschriften haben u. a. die Bibliotheken in
München, Wien, Wolfenbüttel, Melk und Lambach dankenswerterweise
unterstützt. Die Mühe der Korrekturen konnte ich mir mit meinem
Kollegen Dr. A. Hagenlocher teilen.
Herrn Professor H. de Boor danke idi für sein Interesse an dieser
Arbeit und, ebenso wie dem Max Niemeyer Verlag, für die Aufnahme
in die Reihe der >Hermaea<.
X