Table Of ContentPILZE DER SCHWEIZ
Beitrag zur Kenntnis der Pilzflora der Schweiz
Band 5 Blätterpilze 3. Teil
Cortinariaceae
435 beschriebene Arten mit Mikrozeichnungen und Farbfotos,
vor allem aus der Zentralschweiz
Herausgegeben von
Fred Kränzlin, Verlag Mykologia, Postfach 165, CH-6000 Luzern 9
Französische Übersetzung durch Dr. J. Keller, Universite de Neuchätel, CH-2000 Neuchatei und F. Brunelli, CH-1950 Sion
Englische Übersetzung durch Mrs. V. L. und Dr. J. F. Waters, Humboldt State University, Arcata, USA
Titel der französischsprachigen Ausgabe
a
«Champignons de Suisse» Tome 5 Champignons lames 3eme partie
Titel der englischsprachigen Ausgabe
«Fungi of Switzerland» Volume 5 Agarics 3rd part
Adressen der Übersetzer:
Dr. Jean Keller, Institut de Botanique, Chantemerle 22, CH-2000 Neuchätel
Fran<;;ois Brunelli, Rue du Petit Chasseur 25, CH-1950 Sion
Mrs. V. L. and Dr. J. F. Waters, Humboldt State University, Arcata, Calif. 95521, USA
Autoren:
J. Breitenbach t
F. Kränzlin, Ruflisbergstrasse 3, CH-6006 Luzern
Mitarbeiter:
J. Bächler, Grabenweg 2, CH-6037 Root
Floristische Arbeitsgruppe MGL:
P. Amrein t, J. Bächler, U. Graf, W. Kiser, A. Leeb t, K. Mühlebach, R. Mürner, F. Müller, W. Oldani, G. Richoz, M. Strebei,
H. Sutter, J. Wespi, M. Wymann, A. Zwyssig.
Verlag Mykologia Luzern, Postfach 165, CH-6000 Luzern 9
© 2000 alle Rechte vorbehalten
Printed in Switzerland
Satz: ab Diskette übernommen von Creation & Media Service AG, 6002 Luzern
Farblithos: Creation & Media Service AG, 6002 Luzern
Druck: Sticher Printing AG, 6002 Luzern
Fotos: siehe bei Abkürzungen
ISBN 3-85604-011-0 Band 1 Deutsch
ISBN 3-85604-111-7 Tome 1 Französisch
ISBN 3-85604-210-5 Volume 1 Englisch
ISBN 3-85604-020-X Band 2 Deutsch
ISBN 3-85604-120-6 Tome 2 Französisch
ISBN 3-85604-220-2 Volume 2 Englisch
ISBN 3-85604-030-7 Band 3 Deutsch
ISBN 3-85604-130-3 Tome 3 Französisch
ISBN 3-85604-230-X Volume 3 Englisch
ISBN 3-85604-040-4 Band 4 Deutsch
ISBN 3-85604-140-0 Tome 4 Französisch
ISBN 3-85604-240-7 Volume 4 Englisch
ISBN 3-85604-050-1 Band 5 Deutsch
ISBN 3-85604-150-8 Tome 5 Französisch
ISBN 3-85604-250-4 Volume 5 Englisch
Inhaltsverzeichnis
Seite
Vorwort und Verdankungen Zum Geleit 7
Vorwort und Dank
9
Einführung Agaricales 3. Teil als Fortsetzung von
Band 3 und 4 11
Übersicht der Gattungen 12
Arbeitsmethoden und
Bemerkungen zu einzelnen Gattungen 13
Erklärung von Fachausdrücken 15
Verwendete Abkürzungen und
Zeichen 18
Autoren-Abkürzungen 20
Verwendete Botanische Pflanzennamen 21
Bestimmungsschlüssel 22
Floristischer Teil 435 Agaricales-Arten in
systematischer Reihenfolge 41
Literaturverzeichnis 332
Register Deutschsprachige Pilznamen 335
Wissenschaftliche Pilznamen 337
Buchumschlag
Vorderseite: Cortinarius olidus Nr. 224
Rückseite: Cortinarius bive/us Nr. 299
Zum Geleit
Die Bitte meiner Freunde Josef BREITENBACH und Fred Nun der fünfte Band dieser faszinierenden Buchreihe
KRÄNZLIN, 1981 das Geleitwort zu Band I der «Pilze der vorliegt, mischt sich Schwermut in die Freude ob des
Schweiz» zu schreiben, erfüllte mich damals mit grosser Erreichten: Josef (Sepp) BREITENBACH ist nicht mehr unter
Freude, hatten sie und ihre nicht minder fleissigen Kamera uns. Sein Tod stellt die Zuversicht und den langen Atem, der
den der Mykologischen Gesellschaft Luzern doch in solche Projekte durchstehen lässt, auf eine harte Probe.
langjähriger intensiver Arbeit die Schlauchpilze in Mittel Denn noch immer fehlen die Milchlinge und die Täublinge
europa dem Schattendasein ungeliebter Stiefkinder der (Russulales). Sie sollen in Band sechs vorgestellt werden.
floristischen wie der chorologischen und ökologischen Brei Wer Josef BREITENBACH für seinen jahrzehntelangen,
tenarbeit entrissen und sie als liebens- und schützenswerte uneigennützigen Einsatz Respekt zollen und aufrechten
Organismen in ein neues, ins endlich rechte Licht gerückt. Dank abstatten will, wird nicht umhin können, mit Fred
Die Aufbruchstimmung dieses Bandes und die sie tragende KRÄNZLIN zielstrebig und mutig weiterzuarbeiten.
Begeisterung lösten weltweit Bewunderung aus, zumal die
Dokumentationen in Wort, Bild und Mikrozeichnung neue Das Vermächtnis unseres Freundes Josef BREITENBACH
Standards schufen und neue Wege zur Biologie und Ökolo mahnt auch aus übergeordneter Perspektive Durchhalte
gie dieser Pilze öffneten. vermögen an. Wollen wir die biologische Vielfalt der Natur
nicht nur studieren und dokumentieren, sondern wenigstens
Zwei Jahrzehnte hindurch habe ich nun die Arbeit der annäherungsweise erhalten, genügen die klassischen Diszi
beiden Autoren und ihrer Mitarbeiter in stets freundschaft plinen Morphologie, Taxonomie, Chorologie und selbst
licher Verbundenheit begleitet, Anregungen und Rat zu ge Ökologie allein nicht mehr. Es bedarf eines Verbundsystems
ben versucht und selbst viele Impulse erhalten, sämtliche Länder, Regionen und Kontinente übergreifender Schutz
Textentwürfe aller fünf Bände kritisch durchgelesen und, wo konzepte, konkreter Schutzmassnahmen, ständig verbes
es mir nötig schien, zu korrigieren, aber auch zu bestätigen serter Überwachungsstrategien und sinnvoller Busskataloge.
und dadurch aufzumuntern versucht. Zwei Bände mit 390 Und wir brauchen an allen Orten Menschen, die ihr gebün
Schlauch- und 528 Nichtblätterpilzen stehen drei Folianten deltes Wissen und ihre Überzeugungskraft uneigennützig in
mit 450, 465 und 435 Blätterpilzen gegenüber. Mit diesen den Dienst des Arten- und Biotopschutzes stellen,
2268 akribisch dokumentierten Grosspilzarten für das ver Menschen wie Josef BREITENBACH, Fred KRÄNZLIN
gleichsweise kleine Gebiet der lnnerschweiz wurde die und ihre Mitstreiter in und ausserhalb der Mykologischen
Messlatte für ähnliche Vorhaben in schwindelnde Höhen Gesellschaft Luzern.
gelegt, zumal auch die an ein solches Werk zu stellenden
ästhetischen Ansprüche in vorbildlicher Weise eingelöst Durlangen, (Deutschland) German J. Krieglsteiner
worden sind. im März 2000
7
8
Vorwort und Dank
Wie im Vorwort zu Band 4 in Aussicht gestellt, haben mein Geschmack und allfällige Farbveränderungen zuverlässig
Freund Josef Breitenbach und ich die Bearbeitung der Fami festgehalten werden. Oft sind für eine Bestimmung schon
lie Cortinariaceae zu Beginn des Jahres 1996 voll Elan und geringe Farbnuancen wie etwa eine lilafarbene Stielspitze
Zuversicht in Angriff genommen, um wiederum im Fünf oder ein ockerliches Stielvelum von Bedeutung. Aus diesem
jahres-Rhythmus das neue Buch herauszubringen. Doch im Grunde wurden die gesammelten Pilze wie auch die Farbauf
Herbst 1998, mitten im Ausarbeiten des systematischen Teils nahmen stets bei Tageslicht beurteilt.
und kurz nach Abschluss der Dreiländertagung in Rotholz /AT,
hat das Schicksal unerbittlich zugeschlagen und mir den Das grosse Echo auf die vorangegangenen Bände hat
lieben Freund und treuen Begleiter während drei Jahrzehnten bestätigt, dass die jeweils darin behandelten Pilze vermehrt
Pilzforschung durch den Tod entrissen. Die enge Beziehung, gesammelt, herbarisiert und in manchen Vereinen auch floris
welche durch die tägliche Beschäftigung mit den Pilzen zwi tisch ausgewertet wurden. Es ist zu hoffen, der vorliegende
schen uns beiden entstanden war, fand damit ein jähes Ende. Band werde ähnliche Aktivitäten auslösen.
Josef Breitenbach, dem die Natur und vor allem die Mykolo
gie alles bedeutete, ist es leider nicht mehr vergönnt, das Obschon sich Amateure im allgemeinen nicht gerne mit der
Erscheinen dieses fünften Bandes zu erleben. Umsomehr Bestimmung von Haarschleierlingen auseinandersetzen,
habe ich alles daran gesetzt, das gemeinsam begonnene durften wir dennoch auf die Mitarbeit zahlreicher Kolleginnen
Werk im Sinne unserer jahrelang gewachsenen Freundschaft und Kollegen aus der Mykologischen Gesellschaft Luzern
zu vollenden. zählen. Auch befreundete Personen aus andern Teilen der
Schweiz und des Auslandes stellten uns mehrere Kollek
Jeder Mykologe hat wohl schon erfahren, dass für eine tionen zur Verfügung, sodass es möglich wurde, einen reprä
Bestimmung die mikroskopischen Merkmale konstanter und sentativen Querschnitt durch die einzelnen Gattungen der
daher zuverlässiger sind, als die makroskopischen, machen Familie Cortinariaceae vorzulegen.
sie im Laute der Fruchtkörperentwicklung doch weniger Ver
änderungen durch als Habitus und Farbe. Es ist daher wohl Unser Dank richtet sich in erster Linie an die Mitglieder der
kein Zufall, wenn bei den hier behandelten Gattungen diejeni floristischen Arbeitsgruppe MGL, nämlich J. BÄCHLER,
gen mit gut definierten Mikromerkmalen in der Literatur meist U. GRAF, W. KISER, K. MÜHLEBACH, F. MÜLLER, R. MÜR
übereinstimmend dargestellt werden. Wo die guten mikro NER, W. OLDANI, G. RICHOZ, M. STREBEL, H. SUTTER,
skopischen Merkmale spärlich sind, wie z. B. bei der Gattung J. WESPI, M. WYMANN und A. ZWYSSIG. Die beiden Kolle
Cortinarius und die Arten vorwiegend nach makroskopischen gen A. AM REIN und A. LEEB haben wir leider durch den Tod
und ökologischen Gesichtspunkten unterschieden werden, verloren.
bietet die Literatur dagegen ein recht uneinheitliches Bild. Ein
Hauptgrund dafür dürfte auch darin zu suchen sein, dass die Fundkollektionen und Diapositive erhielten wir auch von
Beschreibungen und Bilder in den Werken von FRIES als folgenden Damen: FRAU A. MÜLLER, Nürtingen (DE) und DR.
sanktionierendem Autor von den neueren Autoren oft ver B. SENN-IRLET, Bern, sowie den Herren F. AYER, Fribourg, G.
schieden interpretiert werden. Unsicherheiten bei Bestim BIERI, Bern, F. BRUNELLI, SionNS, P. BUSER, Magden/AG,
mungsversuchen sind damit vorprogrammiert. Unsere Kollek G. FROSSARD, Günsberg/SO, H. GSELL, Albbruck-Hohenfels
tionen wurden daher gründlich mit den Arbeiten dieser Auto (DE), DR. J. KELLER, Neuchatei, H. MEIER, Münsingen/BE, A.
ren verglichen. Die Benennung einer Art basiert somit auf der RIVA, Balerna/TI, U. ROFFLER, Grüsch/GR, R. ROGLMEIER,
besten Übereinstimmung sowohl hinsichtlich der makro Langerringen (DE), M. WILHELM, Allschwil/BL, H. WOLTSCHE,
skopischen wie mikroskopischen Beschreibung, wie auch Bern. Ihnen allen danken wir für die spontane, uneigennützige
hinsichtlich der Farbbilder und den ökologischen Angaben. Mitarbeit. Unserem Freund G. LUCCHINI und seinen Getreuen
Wo erforderlich, wurde zur Orientierung unserer Leser in der verdanken wir besonders viele Fundkollektionen und Dia
Rubrik «Bemerkungen» die Begründung angeführt, welche positive von Standorten aus dem Kanton Tessin, auf welche
uns zu einer bestimmten Ansicht bewogen hatte. wir durch seine bebilderte Flora (LUCCHINI 1997) aufmerksam
geworden waren.
Wie vielleicht keine andere Gattung verlangen die Haarschlei
erlinge eine sehr aufmerksame Prüfung der Fruchtkörper am Als engster Mitarbeiter stand uns von allem Anfang an JOSEF
Standort und auch nach dem Ernten sowie bei der Lagerung BÄCHLER zur Seite. Er war ein langjähriger Freund des 1988
und beim Eintrocknen. Nur auf diese Weise können Geruch, verstorbenen JOHANN STANGL, Augsburg/DE, und konnte
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sich in dieser Zeit profunde Kenntnisse der Risspilze aneig In den letzten Jahren erschienen laufend neue Arbeiten über
nen. Seine umfangreiche Sammlung an Diapositiven sowie mehrere Gattungen der Cortinariaceae, was uns veranlasste,
alle seine Fundbeschreibungen und Notizen stellte er uns zur stets auch unsere eigene Arbeit auf den neusten Stand nach
Verfügung. Da seine Kollektionen im Herbar NMLU aufbe zuführen. Dieser Umstand brachte den Übersetzern ein
wahrt werden, hatten wir Zugriff auf diese wahre Fundgrube. gerüttelt Mass an Mehraufwand, den sie exakt und termin
Aber auch aus andern Gattungen durften wir von ihm zahlrei gerecht erbrachten. Den Damen und Herren DR. J. KELLER,
che Funde entgegennehmen. Ihm gehört daher nicht nur ein Neuchatei, und F. BRUNELLI, SionNS, für die französische
grosses Dankeschön, sondern vor allem ein verdientes Lob. Fassung und MRS. V. L. und DR. J. F. WATERS, Arcata/USA,
für die englische Ausgabe sei daher ein ganz besonderer
In besonderem Masse zu Dank verpflichtet sind wir auch Dank ausgesprochen.
G. J. KRIEGLSTEINER, Durlangen (DE), der das Geleitwort
verfasst und alle Manuskripte des taxonomischen Teils ge Unser Kollege W. KISER, Sarnen/OW, Instruktor der VAPKO,
prüft und, wo notwendig, ergänzt hat. Die kritischen Anmer hat als erfahrener Pilzprüfer wiederum die Geniessbarkeit der
kungen von Dr. E. HORAK, Zürich, zu einigen Arten bewahr in diesem Buch aufgeführten Pilze beurteilt. Wir danken ihm
ten uns vor Fehlbestimmungen, wofür wir sehr dankbar sind. für die verantwortungsvolle Arbeit.
Für die Bestimmung alpiner Sericeocyben durften wir auf die
Unterstützung von Dr. M. BON, Saint Valery sur Somme (FR), Die weit über 7000 Belege aus der jahrzehntelangen Sammel
zählen. Diese wertvolle Hilfe verdanken wir gerne. Kollege tätigkeit durch die Mitglieder der Mykologischen Gesellschaft
R. MÜRNER hat mit seinem Einsatz am Computer sowie der Luzern sind der Obhut des Natur-Museums Luzern anver
Überprüfung vieler Texte in sprachlicher Hinsicht einen traut. Dass sie dort Aufnahme fanden, verdanken wir DR. P.
verdankenswerten Beitrag zum Gelingen dieses Buches HERGER und seiner Mannschaft.
geleistet.
Luzern im Juni 2000 Fred Kränzlin
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Einführung
Agaricales 3. Teil als
Fortsetzung von Band 3 und 4
Die vorliegende Arbeit gibt eine Übersicht über 435 Pilze aus
der Familie der Cortinariaceae, und zwar aus den Gattungen
wie sie umseitig aufgeführt sind. Damit ist die Buchreihe
«Pilze der Schweiz», die im Jahre 1981 mit Band 1 (Ascomy
cetes) ihren Anfang nahm, nach beinahe 20 Jahren bis auf die
Familie der Russulaceae abgeschlossen. Die Behandlung der
Gattungen Russu/a und Lactarius dieser Familie ist geplant
und wird wiederum eine spannende Herausforderung an alle
Beteiligten darstellen.
Bei den Arten aus der Familie der Cortinariaceae handelt es
sich um eine sehr heterogene Gruppe von Pilzen, finden sich
dort doch vom kleinsten Häubling oder Stummelfüsschen bis
hin zum robusten, fleischigen Cortinarius praestans alle Über
gänge. Auch die Abundanz der mikroskopischen Merkmale
hat eine grosse Spannweite. Sie reicht von Arten mit meh
reren Zystidenarten bis zu solchen, die sich lediglich durch
geringfügige Abweichungen in Sporenform oder Sporenorna
mentation und Grösse unterscheiden. Ebenfalls sehr vielfältig
sind Sporenform und Struktur. Hier finden sich Sporenformen
von rund über elliptisch bis mandelförmig oder spindelig und
Sporenoberflächen von glatt, rauh, marmoriert bis eckig,
höckerig oder warzig. Allen Arten gemeinsam ist aber die
Eigenschaft, dass sie, mindestens im ganz jungen Zustand, in
den meisten Fällen ein sichtbares Universal- und/oder Teil
velum aufweisen.
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