Table Of ContentSKRIFTER UTGIVNA AV
SVENSKA INSTITUTET I ATHEN
ACTA INSTITUTI ATHENIENSIS REGNI SUECIAE
8°, II: 3
MARTINI P. NILSSON
OPUSCULA SELECTA
Vol. III
MARTINI P. NILSSON
OPUSCULA SELECTA
LINGUIS ANGLICA, FRANCOGALLICA,
GERMANICA CONSCRIPTA
Vol. III
LUND
CWK GLEERUP
1960
Ad impensas huius voluminis contribuit
Statens humanistiska forskningsrad
Printed in Sweden
LUND 1960
SKANSKA CENTRALTRYCKERIET
Praemonend um.
Stilus manui meae excidit annum octogesimum sextum agentis.
Quam ob rem, suadentibus amicis, qui Actis Instituti nostri
Atheniensis praesunt, par mihi visum est tertium volumen Opus
culorum selectorum edere, scripta minora continens, quae post
annum 1939 publici juris facta sunt. Nova sunt quattuor: I<ult
mul Glauue in der altgriechischen Religion; Niihe zu und Distanz
von der Gotthet; The .Lvlen of their Own Power; The Historical
Consequences of the Deci/Jhering of the Mycenaean Script. Quae
de Baccho eiusque mysteriis scripsi, non repetuntur, quia in libro
meo comprehensa sunt, cui titulus est: The Dionysiac lHysteries
of the Hellenistic and Roman Age. Editoribus ephemeridum, qui
permisere, ut haec denuo imprimerentur, debitas gratias ago.
Ratio edendi eadem atque in prioribus voluminibus est. Index
additus est.
Vale, lee tor benevolentissime !
Dabam Lundae mense Octobri MCMLX
Martin P. Nilsson
Continet hoe wolumen:
Lebenslauf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1x
I. Ad historiam religionis gra.ecae
Kult und Glaube in der altgriechischen Religion 3
Nahe zu und Distanz van der Gottheit . . . . . . . . . . . . I I
The 11en o[ their Own Power . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26
The Origin of the Belief among the Greeks in the
Divinity of the Heavenly Bodies . . . . . . . . . . . . . . . . 31
The Immortality of the Soul in Greek Religion . . . . 40
Bendis in Athen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55
A Krater in the Cleveland Museum of Art with men
in women's attire . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 81
Die Quellen der Lethe und der Mnemosyne . . . . . . . . 85
Die eleusinischen Knlte der attischen Demen und das
neue Sakralgesetz ans Paiania . . . . . . . . . . . . . . . . . . 92
The syncretistic Relief at Modena . . . . . . . . . . . . . . . . 98
Greek Mysteries in the Confession of St Cyprian . . . . 106
The Dragon on the Treasure . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 116
Sophia-Prunikos . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 124
A propos d'une inscription de Mactar . . . . . . . . . . . . I 27
Die Religion in den griechischen Zauberpapyri . . . . 129
Symbolisme astronomique et mystique clans certains
cultes publics grecs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 67
A propos de tom beau de Vincentius . . . . . . . . . . . . . . 176
Zu den Inschriften in dem Demeterheiligtum in
Pergamon . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 181
Lampen und Kerzen im Kult der Antike . . . . . . . . . . 189
The Sickle of Kronos . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 215
Second letter to Professor "'.\/ock on the positive Gains
in the Science of Greek Religion . . . . . . . . . . . . . . 219
The Anguipcdc of the Magical Amulets . . . . . . . . . . . . 228
Kultische Personifikationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 233
Vlll
Wedding Rites in Ancient Grece ................. • 243
Die astr~le Unsterblichkeit und die kosmische Mystik 250
Griechische Hausaltare . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 265
Roman ancl Greek Domestic Cult . . . . . . . . . . . . . . . . 27 1
Sur un drame d'Eschyle et la quete dans le culte grec 286
\Varum wird der Orphizismus so verschieden beurteilt? 291
Zwei Alta.re aus Pergamon ..................... • 297
Die Griechengotter und die Gerechtigkeit . . . . . . . . . . 303
'EvimmSc;-Annus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 321
Royal Mysteries in Egypt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 326
Der Aufstieg des delphischen Orakels . . . . . . . . . . . . . . 328
l(rater .................................. • • . • . • 332
Les Luperques ............................. • . • . • 339
II. Ad historiam generalem religionum
Letter to Professor Nock on some fundamental Con-
cepts in the Science o[ Religion . . . . . . . . . . . . . . . . 345
Universal Religion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 383
Der Pflugbau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 389
Religion as ~Ian's Protest against the Meaninglessness
of Events . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 391
III. H istorica
The Prehistoric Migrations of the Greeks ......... .
The Immigration of the Greeks to Crete ......... .
The Historical Consequences of the Deciphering of
the Mycenaean Script ......................... .
Das friihe Griechenland von Innen gesehen ....... .
Das athenische Volk im Anfang des 4. Jahrhunderts
v. Chr. ..................................... .
345
Nochmals der Ursprung des agyptischen Jahres ..... .
547
,Die babylonische Grundlage der griechischen Astro-
logie ............. , ......................... .
552
A Note on the Epitaph of Tcrentius ............... .
563
Mobiles rivi ....................................
564
I. Index scriptonun ad res graecas et romanas perti-
nentium, quae in hoe volumine non insunt ..... .
II. Index nominum et rerum ................... .
Lebenslauf.
(Diese Autobiographie wurde auf die Auffordcrung der i:isterreichischen
Akademie der \'vissenschaften im J. 1948 geschrieben und an diese ein
gesandt, hier sind einige spatere Daten hinzugefiigt.)
Ich, Nils Martin Persson Nilsson, enstamme einem alten Bauern
geschlecht, das seit den ersten Jahren des 18. Jahrhunderts auf einem Hof
in Ballingsli:iv im ni:irdlichen Schonen gesessen hat. Ich bin am 12. Juli
1874 geboren. Mein Vater war Per Nilsson, meine Mutter, Ingar Ji:ins
dotter, war aus demselben Dorf gebiirtig. Ich machte das Gymnasium in
Kristianstad durch, und nachdem ich im J. 1892 das Maturitatsexamen
abgelegt hatte, begab ich mich auf die Universitat Lund, wo ich mich
der klassischen Philologie widmete. Von meinen Lehrern verdanke ich viel
C. M. Zander, Professor des Lateinischen, der mich in die philologische
Methode einfiihrte, und Sam Wide, der mich auf griechische Religions
geschichte und Archaologie hinlenkte. Im Sommersemester 1897 studierte
ich in Basel, wo ich Anschluss an J. Wackernagel £and, und im folgen
den Wintersemester in Berlin unter Diels und Wilamowitz. lch machte
meinen Doktor im J. 1900 mit einer Dissertation Studia de Dionysiis
atticis.
Den gri:issten Teil des folgenden Jahres brachte ich in Griechenland
und Italien zu. Heimgekehrt griff ich eine Arbeit an, zu der ich wahrend
meiner Doktorenarbeit die Anregung gefunden hatte: Griechische Feste
vo11 religii:iser Bedeutung mit Ausschluss der attischen, 1906. In den
Friihlingsmonaten 1905 und 1907 nahm ich an der danischen Expedition
in Lindos. auf Rhodos teil. Die Bearbeitung der massenhaft gefundenen
Amphorenhenkel mit Stempeln wurde mir anvertraut, ich veroHentlichtc
sie mit einer Einleitung und Registrierung der bisherigen Publikationcn:
Timbres amphoriques de Lindos, (Bulletin de l'acad. de Copenhague, 1909,
Nr I und 4). Der alten Geschichte trat ich naher mit einer Abhandlung:
Studien zur Geschichte des alten Epeiros (Lunds universitets arsskrift
6: 4, 1909). Ende des Jahres 1909 wurde ich zum Inhabcr einer neu
eingerichteten Professur der klassischen Altertumswissenschaft und der
alten Geschichte an der Universitat Lund ernannt.
Meine religionsgeschichtlichen Studien hatten mich auf zwei Neben-
X
gebiete hineingcfi.ihrt, teils das Kalenderwesen, teils Volker- und Volks
kunde. Ich behandelte die Anfange und Grundlagen des griechischen
Kalenders: Entstehung und religiose Bedeutung des griechischen Kalenders
(Lunds universitets arsskrift, 14: 21, 1918). Um Klarheit i.iber die Vor
stufen und die Entstehung eincs geordneten Kalenders zu gewinnen, nahm
ich eine rein cthnologische Arbeit auf: Primitive Timereckoning (Acta
soc. hum. litt. Lund, I, 1920). Besonders interessierre mich die Volks
kunde meines eigenen V olkes. Ich schrieb ein Buch i.iber die volksti.im
lichen Feste des Jahres (Arets folkliga fester, 1915, 2. erweiterte Auf
lage, 1936) und einen Abschnitt i.iber volksti.imliche Zeitrechnung (in
Nordisk Kultur, XXI, 19 34). Ich suchte die Verbindungslinien zwischen
der Antike und der Ncuzeit zu ziehen: Studien zur Vorgeschichte des
Weihnachtsfestes (Archiv f. Religionswissenschaft, XIX, 1919).
Fast selbstverstandlich war in diesen Jahren, class ich den grossen Ent
deckungen zur vorgeschichtlichen Zeit Griechenlands mit gespanntestem
Interesse folgte. Ich suchte die geschichtlichen Folgerungen herauszu
arbeiten in einer Aufsatzreihe i.iber die grossen Vi.ilkerwanderungen des
zweiten Jahrtausends v. Chr. in der schwedischen Zeitschrift Ymer, 1912,
eine Arbeit, die Keimc zu folgenden Ausfi.ihrungen enthalt und deren
Schli.isse z. T. durch spatere Forschungen und Funde bestatigt worden
sind. Die Hauptpunkte steckte ich hinein in zwei Besprechungen in Gott.
gel. Anz., 1914 (i.iber Belochs Griech. Gesch., F und Feist, Kultur, Her
kunft und Ausbreitung der Indogermanen). Meine religionsgeschicht
lichen Studien fi.ihrten mich darauf, die Aufarbeitung der vorgeschicht
lichen Religion Griechenlands in Angriff zu nehmen: The Minoan
Mycenaean Religion and its Survival in Greek Religion (Acta soc. hum.
litt. Lund, IX, 1927, 2. Aufl. 1950). Die -Oberzeugung, dass die grossen
Mythenzyklen in der mykenischen Zeit entstanden sind, stand mir langst
fest. Ich legte den Beweis dar, die genaue Entsprechung der mytholo
gischen Zentren zu den Zentren der mykenischen Kultur, in einem Bei
trag zu der Festschrift fi.ir Wackernagel, 1924. Die Gelegenheit einer
Ausfi.ihnmg im Einzelnen bot mir der Ruf zum Sather Professor der
klassischen Philologie an der Universitat von Kalifornien. Die dort ge
haltenen Vortrage sind gedruckt: The Mycenaean Origin of Greek My
thologie, 19 31 ( der Titel sollte rich tiger heissen: Greek Heroic Mytho
logy). Ich ging immer den Verbindungslinien zwischen der mykenischen
und der geschichtlichen Zeit nach. Homer enthalt anerkanntermassen
mykcnische Elemente. So trat das homerische Problem in meinen Ge
sichtskreis, erweitert zum Problem von der Entstehung der Epik, ihrer
Umbildung und -Oberlieferung bis zu dem Niederschlag, der uns als die
homerischen Gedichte vorliegt. Nachdem ich gewisse wichtige Fragen in
Vorlesungen an dem University College in London im J. 1929 behandelt
hatte, gab ich eine erweiterte und abgerundete Darstellung heraus, Homer
and Mycenae, 1933.
Schon fri.iher hatte ich in meinen Olaus Petri Vorlesungen in Uppsala