Table Of ContentSchimmelschmidt
Finanzierungsleasing
GABLER EDITION WISSENSCHAFT
Uwe Schimmelschmidt
Finanzierungsleasing
Eine EDV-gestützte
Vorteilhaftigkeitsanalyse
Mit ei nem Geleitwort
von Prof. Dr. Winfried Mellwig
DeutscherUniversitäts Verlag
Die Deutsche Bibliothek - ClP-Einheitsaufnahme
Schimmelschmidt, Uwe:
Finanzierungsleasing : eine EDY-gestutzte
Yorteilhaftigkeitsanalyse / Uwe Schimmelschmidt.
Mit einem Geleitw. von Winfried Mellwig.
Wiesbaden : Dt. Univ.-Yerl. ; Wiesbaden : Gabler, 1994
(Gabler Edition Wissenschaft)
Zugl.: Frankfurt (Main), Univ., Diss, 1994
NE GT
ISBN 978-3-8244-6065-6 ISBN 978-3-322-97687-1 (eBook)
DOI 10.1007/978-3-322-97687-1
Der Deutsche Universităts-Yeriag und der Gabler Yerlag sind Unternehmen der
Yerlagsgruppe Bertelsmann International.
Gabler Yerlag, Deutscher Universităts-Yerlag, Wiesbaden
© Betriebswirtschaftlicher Yerlag Dr. Th. Gabler GmbH, Wiesbaden 1994
Lektorat: Claudia Splittgerber / Irene Muller-Schwertel
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betrachten wăren und daher von jedermann benutzt werden durften.
-v -
Geleitwort
Leasing als spezielle Form der Nutzungsüberlassung von Investitions- und
langlebigen Konsumgütern ist eine der bedeutendsten Finanzinnovationen der
letzten Jahrzehnte. Die Suche nach den scheinbar evidenten, die eindrucks
volle Leasingexpansion erklärenden Vorteilen des Leasing gestaltet sich indes
schwierig: Aus Leasinggebersicht (noch immer) vorgetragene Argumente
halten zum Teil einer genaueren Prüfung nicht stand; aus theoretischer Sicht
entwickelte Vorteile erscheinen bisweilen eher bescheiden zu sein. Letztlich
zeigt sich, daß auch mehr als 30 Jahre nach Gründung der ersten Leasing
gesellschaft in der Bundesrepublik Deutschland die Diskussion um das
Leasing noch nicht beendet ist.
Die vielfach in der (praxisnahen) Literatur gegenüber der alternativen Direkt
investition hervorgehobenen qualitativen Leasingvorteile, wie insbesondere
Schonung des Kreditpotentials, höhere investitions- und finanzwirtschaftliche
Flexibilität, halten einer Prüfung kaum stand. Die Vorteilhaftigkeitsbeurteilung
des Leasing wird sich daher zunächst auf einen Wirtschaftlichkeitsvergleich
beschränken, was ggf. nachgeschaltete Überlegungen zu einer marginalen
Berücksichtigung qualitativer Aspekte nicht ausschließt. Die Wirtschaftlichkeits
analyse macht umfangreiche Berechnungen notwendig und erfordert die reali
tätsnahe Erfassung steuerlicher Belastungen der Kauf- und der Leasing
alternative. Das vom Verfasser entwickelte computergestützte Entscheidungs
modell zur Beurteilung von Leasingverträgen veranschaulicht die umfassende
Berücksichtigung komplexer Vertragsgestaltungen und ihrer Steuerwirkungen
in praktikabler und einsichtiger Weise. Die übersichtliche Darstellung aller im
Kauf/Leasing-Vergleich wirkenden Steuereffekte mit Hilfe umfassender mehr
jähriger Finanzpläne ist insbesondere auch für den Praktiker interessant.
Leasing kann grundsätzlich nur dann geringere Kosten als eine Direktinvesti
tion verursachen, wenn die Leasinggesellschaft bei der Objektbeschaffung
und / oder der Objektfinanzierung günstigere Konditionen erzielt als ein poten
tieller Leasingnehmer (Käufer) oder wenn die Steuerbelastung im Verbund von
Leasinggesellschaft und Leasingnehmer geringer ist als beim (fremdfinanzier
ten) Kauf eines Investitionsobjektes. Abstrahierend von etwaigen beschaf
fungs- und / oder finanzierungsbedingten Vorteilen des Leasinggebers unter
sucht der Verfasser die im Verbund von Leasinggeber und Leasingnehmer
realisierbaren Steuerersparnisse. Es wird gezeigt, daß Leasing sowohl für den
(gewerbe-)steuerpflichtigen als auch für den (gewerbe-)steuerbefreiten
Leasingnehmer die kostengünstige re Finanzierungsform sein kann. Hieraus
wird jedoch nicht der Schluß gezogen, daß es in der Mehrzahl der Fälle tat
sächlich zu einem für beide Vertragsparteien vorteilhaften Vertragsabschluß
kommen wird. Jenseits der unmittelbar projektfinanzierungsbedingten Vermei-
-VI-
dung gewerbesteuerlicher Hinzurechnungsbelastungen beruht die potentielle
Vorteilhaftigkeit des Leasing im wesentlichen darauf, daß Verluste aus der Ver
tragsanlaufphase beim Leasinggeber zu höheren steuerlichen Entlastungen
als beim niedriger besteuerten Leasingnehmer führen. Unabdingbare Voraus
setzung einer Steuerarbitrage ist also die Möglichkeit eines sofortigen Verlust
ausgleichs beim Leasinggeber. Da das erforderliche Ausgleichspotential in
aller Regel nicht (voll) gegeben ist, wird der Leasinggeber Leasingverträge
oftmals unter Ausschluß von Verlustverrechnungsmöglichkeiten kalkulieren
müssen. Das Zustandekommen eines aus Leasingnehmersicht vorteilhaften
Vertragsabschlusses erscheint unter Berücksichtigung der nicht unerheblichen
Transaktionskosten des Leasinggeschäfts fraglich. Die Leasingexpansion der
letzten Jahre kann aus diesem Grunde auch nur teilweise mit Kostenvorteilen
erklärt werden.
Die potentielle Vorteilhaftigkeit von Leasingverträgen wird maßgeblich von der
vereinbarten Ratenstruktur beeinflußt. Der Verfasser zeigt, daß die steueropti
male Leasingratenstruktur sowohl von der differierenden Besteuerung bei
Leasinggeber und Leasingnehmer als auch von der Refinanzierung des
Leasinggebers abhängig ist. Als Situation maximaler Vorteilhaftigkeit erweist
sich regelmäßig die Vereinbarung degressiver Leasingraten bei Forfaitierung
der Leasingforderungen. Gegenüber einer kreditfinanzierten Direktinvestition
konnten potentielle Kostenvorteile des Leasing bei langen Grundmietzeiten bis
zur Höhe von 20% nachgewiesen werden. Die Maximierung von Steuerarbitra
gen setzt grundsätzlich eine steuerlich unmittelbar erfolgswirksame Leasing
ratenvereinbarung voraus. Ratengestaltungen jenseits der Grenzen steuerli
cher Anerkennung erweisen sich vor dem Hintergrund des geltenden Steuer
rechts als weitgehend irrelevant. Der Verfasser zeigt, daß sich weder durch die
Vereinbarung extrem degressiver noch durch die Vereinbarung extrem pro
gressiver Leasingratenstrukturen entscheidungserhebliche Steuerarbitragen
realisieren lassen. Dies steht in deutlichem Gegensatz zu neueren Untersu
chungen, die zu dem Ergebnis gelangen, nur eine extrem degressive bzw.
progressive Leasingratenstruktur führe im Regelfall zu einer ökonomisch sinn
vollen Leasingratenvereinbarung.
Die Untersuchung besticht sowohl durch die formale Eleganz der Analyse als
auch durch die bis in die Details überzeugenden Ergebnisse. Beeindruckend
sind nicht zuletzt auch der souveräne Umgang mit den Möglichkeiten moder
ner Datenverarbeitung und die Klarheit der Darstellung komplexer Zusammen
hänge. Die Arbeit hat ein hohes innovatorisches Niveau und bringt die Dis
kussion um die Vorteilhaftigkeit des Finanzierungsleasing einen entscheiden
den Schritt voran. Ihr ist eine weite Verbreitung zu wünschen.
Winfried Mellwig
-VII -
Vorwort
Die vorliegende Arbeit wurde im Juli 1994 unter dem Titel "EDV-gestützter
Kauf/Leasing-Vergleich" vom Fachbereich Wirtschaftswissenschaften der
Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main als Dissertation
angenommen.
Mein besonderer Dank gilt meinem akademischen Lehrer und Doktorvater,
Herrn Professor Dr. Winfried Mellwig. Er hat die Arbeit angeregt und mit Inter
esse, Kritik und Rat begleitet. Seine umfassende Förderung haben zum Gelin
gen der Arbeit ebenso beigetragen wie die offene und von akademischer Frei
heit geprägte Arbeitsatmosphäre an seinem Institut. Mein Dank gilt ebenfalls
Herrn Professor Dr. Hans G. Barteis für die Übernahme des Zweitgutachtens.
Zu Dank verpflichtet bin ich auch dem Gabler-Verlag für die Aufnahme der
Arbeit in die Reihe "Gabler Edition Wissenschaft im Deutschen Universitäts
verlag" sowie -nicht zuletzt - der Interessengemeinschaft Frankfurter Kredit
institute für ihren großzügigen Förderbeitrag.
Begleitet wurde diese Arbeit von der ständigen Hilfs- und Diskussionsbereit
schaft meiner Kollegen am Institut für Betriebswirtschaftliehe Steuerlehre. Die
insbesondere mit Frau Dr. Claudia Breuer und Herrn Dr. Uwe-Peter Hastedt
geführten und von ihrem kritischen Scharfsinn getragenen Diskussionen waren
mir eine große Hilfe. Beim Korrekturlesen unterstützte mich Frau Eva-Maria
Klefenz-Lehmann; Herr Dipl.-Kfm. Matthias Pietz konnte aus der Sicht des
Praktikers wertvolle Hinweise geben. Ihnen allen danke ich aufrichtig für die
erhaltene Unterstützung.
Eine ganz besondere Dankesschuld gilt schließlich meiner Frau Silke: Ihre
nahezu unendliche Geduld war für den erfolgreichen Abschluß dieser Arbeit
unerläßlich. Sollte ich meinen Sohn Nils in seinem ersten Lebensjahr vernach
lässigt haben, so gelobe ich Besserung und hoffe auf Nachsicht.
Uwe Schimmelschmidt
-IX-
Inhaltsverzeichnis
Geleitwort von Prof. Dr. Winfried Mellwig ..................................................... V
Vorwort ........................................................................................................... VII
Einleitung ......................................................................................................... 1
A. Ausgangssituation ..................................................................................... 1
B. Problemstellung ......................................................................................... 3
C. Gang der Untersuchung ............................................................................ 5
Erstes Kapitel: Grundlagen des Kauf/Leasing-Vergleichs ......................... 7
A. Das Entscheidungsproblem ....................................................................... 7
1 . Leasing als Finanzierungsalternative .................................................... 7
2. Spezifizierung der entscheidungsrelevanten
Finanzierungsformen ........................................................................... 10
B. Die relevanten Vertragsgestaltungen ...................................................... 14
1. Der Einfluß des Steuerrechts auf die Vertragsgestaltung .................... 14
2. Vollamortisationsverträge .................................................................... 16
a) Vollamortisationsvertrag ohne Optionsrecht des
Leasingnehmers .............................................................................. 17
b) Vollamortisationsvertrag mit Optionsrecht des
Leasingnehmers .............................................................................. 18
3. Teilamortisationsverträge .................................................................... 18
a) Teilamortisationsvertrag mit Andienungsrecht des
Leasinggebers ................................................................................. 19
b) Teilamortisationsvertrag mit Mehrerlösbeteiligung des
Leasingnehmers .............................................................................. 20
c) Kündbarer Vertrag ........................................................................... 20
C. Das Entscheidungskriterium .................................................................... 21
1. Der Endkapitalwert als Entscheidungskriterium .................................. 21
2. Operationalisierung der Ergebnisse des Kauf/Leasing
Vergleichs mit Hilfe von endwertkompatiblen
Entscheidungskriterien ........................................................................ 25
3. Bestimmung des Kalkulationszinsfußes .............................................. 27
-x-
4. Die Bedeutung qualitativer Faktoren für den Kauf/Leasing-
Vergleich .............................................................................................. 30
a) Ausweitung des unternehmerischen Kreditpotentials ...................... 30
b) Abweichende Risiken bei Kauf und Leasing .................................... 31
b1) Zivilrechtliche Risikenverteilung ................................................ 31
b2) Zinsänderungsrisiko .................................................................. 33
c) Flexibilitätsauswirkungen ................................................................. 33
d) Weitgehende Irrelevanz qualitativer Faktoren für den
Kauf/Leasing-Vergleich .................................................................... 35
D.Grundlagen einer Berücksichtigung von Steuerwirkungen ...................... 35
1. Spezifizierung der entscheidungsrelevanten Steuerarten ................... 35
2. Entscheidungsrelevante Daten der Leasingalternative und
ihre Auswirkungen auf die steuerlichen
Bemessungsgrundlagen ...................................................................... 37
3. Entscheidungsrelevante Daten der Kaufalternative und ihre
Auswirkungen auf die steuerlichen Bemessungsgrundlagen .............. 43
4. Bestimmung der periodischen Steuerzahlungen ................................. 45
a) Vorbemerkungen ............................................................................. 45
b) Vermögensteuer .............................................................................. 48
c) Gewerbesteuer ................................................................................ 49
c1) Gewerbekapitalsteuer ................................................................ 49
c2) Gewerbeertragsteuer ................................................................. 50
d) Allgemeine Erlolgsteuern ................................................................. 53
d1) Einkommen- und Körperschaftsteuer ........................................ 53
d2) Kirchensteuer ............................................................................ 55
d3) Solidaritätszuschlag ................................................................... 56
5. Bestimmung der Steuerbelastung mit Hilfe der
Teilsteuerrechnung .............................................................................. 56
a) Untersuchungsgegenstand der Teilsteuerrechnung ........................ 56
b) Aufbau der Teilsteuerrechnung ....................................................... 57
b1) Der Einfluß von Gewinnänderungen auf die steuerliche
Belastung ................................................................................... 58
b2) Der Einfluß von Vermögensänderungen auf die
steuerliche Belastung ................................................................ 59
b3) Der Einfluß von Änderungen in den
gewerbesteuerlichen Hinzurechnungen und Kürzungen
auf die steuerliche Belastung .................................................... 59
b4) Der Einfluß der Besteuerung auf den
Kalkulationszinsfuß .................................................................... 60
6. Exkurs: Der Einfluß der Besteuerung auf die Finanzierung
von Investitionsobjekten bei bestehenden Finanzrestriktionen ........... 61
E. Modellprämissen ...................................................................................... 66
-XI -
Zweites Kapitel: Die Beurteilung von MObilien-Leasingverträgen .......... 69
A. Vorbemerkungen ..................................................................................... 69
B. Fallstudie 1: Vorteilhaftigkeitsbeurteilung von Mobilien-
Leasingverträgen im Grundmodell ........................................................... 70
1. Ausgangssituation ............................................................................... 70
2. Finanzplan ........................................................................................... 71
3. Erläuterungen zum Finanzplan ............................................................ 72
C. Fallstudie 2: Berücksichtigung von unterjährigen Zahlungen und
einer Mehrerlösbeteiligung ...................................................................... 75
1. Ausgangslage ...................................................................................... 75
2. Finanzplan ........................................................................................... 76
3. Erläuterungen zum Finanzplan ............................................................ 77
D. Fallstudie 3: PKW-Leasing eines Einzelunternehmers ............................ 79
1. Ausgangslage ...................................................................................... 79
2. Finanzplan ........................................................................................... 80
3. Erläuterungen zum Finanzplan ............................................................ 81
E. Fallstudie 4: Komplexer Sachverhalt mit Ankauf des
Leasinggegenstandes zum Ende der Grundmietzeit.. ............................. 84
1. Ausgangslage ...................................................................................... 84
2. Finanzplan ........................................................................................... 85
a) Finanzplan der Kaufalternative ........................................................ 86
b) Erläuterungen zum Finanzplan der Kaufalternative ......................... 87
c) Finanzplan der Leasingalternative ................................................... 88
d) Erläuterungen zum Finanzplan der Leasingalternative ................... 89
F. Fallstudie 5: Leasing in den neuen Bundesländern ................................. 90
1. Ausgangslage ...................................................................................... 90
2. Finanzplan ........................................................................................... 92
a) Finanzplan der Kaufalternative ........................................................ 93
b) Erläuterungen zum Finanzplan der Kaufalternative ......................... 94
c) Finanzplan der Leasingalternative ................................................... 95
d) Erläuterungen zum Finanzplan der Leasingalternative ................... 95
Drittes Kapitel: Möglichkeiten und Gründe für Steuerarbitrage
bei Leasinggeschäften ...................................................... 97
A. Untersuchungsgegenstand ...................................................................... 97
B. Die Besteuerung des Leasinggebers ....................................................... 99
1. Vorbemerkungen ................................................................................. 99