Table Of ContentEndspurt- die Skripten fürs Physikum
Physiologie 2
47 Abbildungen
14 Tabellen
Die Inhalte dieses Werkes basieren überwiegend auf
dem Kurzlehrbuch Physiologie von Jens Huppelsberg
und I<erstin Walter, 3. Auflage, Thieme 2009
Georg Thieme Verlag
Stuttgart · New York
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Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation Entwicklungen unterworfen. Forschung und klinische Erfahrung er
in der Deutschen Nationalbibliograne: detaillierte bibliogra weitern unsere Erkenntnisse. insbesondere was Behandlung und me
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Auch erhältlich als E-Book:
eiSBN (PDF) 978-3-13-166721-2
111
Vorwort
Wenn Sie dieses Heft in Händen halten. dann hat für Sie wahr Wochen vor der Prüfung, haben Sie dann noch einmal einen Tag
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lllr Endspurt-Team
IV
ENDSPURT- PHYSIOLOGIE 2
ln diesem Heft dreht sich alles um die Aufrechterhaltung lung und die Reproduktionsphysiologie. Alle prüfungs
der Homöostase des Körpers. Es geht los mit Ernährung relevanten Inhalte, die das IM PP seit 2003 im Physikum
und Verdauung sowie dem Energie-und Wärmehaushalt. zu diesen Themen abgefragt hat, sind in diesem Skript
Anschließend folgen der Wasser-und Elektrolythaushalt berücksichtigt.
mit der Nierenfunktion, die Hormone. die Sexualentwick-
Alle Skripten in der Übersicht
Anatomie 1
Allg. Anatomie, allg. Embryologie, Extremitäten,
Leibeswand
Anatomie 2
Brust-. Bauch-und Beckeneingeweide
Anatomie 3
Kopf. Hals. ZNS. Sinnesorgane
Physiologie 1
---- Biologie
Zellphysiologie, Blut, Immunsystem, Herz-Kreislauf
System, Atmung
Physiologie 2
Verdauung, Energiehaushalt, Niere, Wasser,
Elektrolyte, Hormone ~
Physiologie 3
Muskulatur, Nervensystem, Motorik, Sensorik
··-
Histologie
Biochemie 1 ~
Kohlenhydrate. Lipide, Aminosäuren. Peptide,
Proteine
Biochemie 2
1 Enzyme, Ernährung, Hormone, Organstoffwechsel
.......
Biochemie 3 PsychSoz
Blut, Immunsystem. Molekularbiologie, Zellbiologie
~
Physik
V
Inhaltsverzeichnis
LERNPAKET 5 3 Wasser-und Elektrolythaushalt,
Nierenfunktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25
Ernährung und Verdauung ................. . 3.1 Wasser-und Elektrolythaushalt . . . . . . . . . . . . . . 25
1.1 Nahrungsbestandteile ...................... . 3.1.1 Wassergehalt des Körpers und
1.1.1 Vitamine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 Flüssigkeitsräume . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25
1.1.2 Spurenelemente ............................ 2 3.1.2 Volumenbestimmung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25
1.2 Steuerung und Funktion des Gastrointestinaltrakts 2 3.1.3 Regulation der Wasseraufnahme und -abgabe . . 26
1.2.1 Gastrointestinale Motilität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 3.1.4 Störungen des Wasser-und Salzhaushalts . . . . . . 26
1.2.2 Das enterische Nervensystem des Darmes . . . . . . 3 3.1.5 Wichtige Elektrolyte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28
1.2.3 Hormone und Signalstoffe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 3.2 Niere . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29
1.3 Mund und Speiseröhre . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 3.2.1 Bau und Funktion der Niere . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29
1.3.1 Speichel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 3.2.2 Durchblutung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30
1.3.2 Schlucken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 3.2.3 Filtration . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31
1.3.3 Erbrechen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 3.2.4 Resorptions-und Sekretionsmechanismen
1.4 Magen .................................... 6 im Tubulus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36
1.4.1 Funktionelle Anatomie des Magens ............ 6 3.2.5 Renale Säure-und Basenausscheidung . . . . . . . . 41
1.4.2 Magenmotorik und Magenentleerung . . . . . . . . . . 7 3.2.6 Diuretika . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42
1.4.3 Magensaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 3.2.7 Harnkonzentrierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43
1.5 Pankreas .................................. 9 3.2.8 Globale Nierenfunktion und Regulation . . . . . . . 44
1.5.1 Bicarbonat . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 3.2.9 Ableitende Harnwege . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47
1.5.2 Pankreasenzyme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9
1.5.3 Steuerung der Pankreassekretion . . . . . . . . . . . . . 10
LERNPAKET 7
1.6 Leber und Galle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10
1.6.1 Gallenflüssigkeit ........................... 10
Hormone ............................... 48
1.6.2 Enterohepatischer Kreislauf . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 4
1.7 Darm .................................... 12 4.1 Regulation des Hormonsystems und
Eigenschaften der Hormone . . . . . . . . . . . . . . . . . 48
1.7.1 Dünndarm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12
1.7.2 Kolon und Rektum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 4.1.1 Verknüpfung von Nerven-und Hormonsystem . 48
1.7.3 Darmbakterien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 4.1.2 Eigenschaften der Hormone . . . . . . . . . . . . . . . . . 49
1.7.4 Defäkation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 4.2 Hypothalamus-und Hypophysenhormone . . . . . 51
1.8 Absorption der Nahrungsbestandteile . . . . . . . . . 13 4.2.1 Hormone des Hypothalamus . . . . . . . . . . . . . . . . 51
4.2.2 Hormone der Hypophyse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51
1.8.1 Mineralstoffe und Wasser . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14
4.3 Hormone der Nebennierenrinde . . . . . . . . . . . . . 52
1.8.2 Kohlenhydrate . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15
4.3.1 Mineralokortikoide . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53
1.8.3 Proteine .................................. 15
4.3.2 Glukokortikoide . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53
1.8.4 Fette . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16
4.3.3 Androgene . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55
4.4 Schilddrüsenhormone Thyroxin (T4)
LERNPAKET 6 und Triiodthyronin (T3) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55
4.4.1 Bildung und Regulation
2 Energie-und Wärmehaushalt ... · · · · · · · ·... 17 der Schilddrüsenhormone . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55
2.1 Energiehaushalt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 4.4.2 Wirkung der Schilddrüsenhormone . . . . . . . . . . . 57
2.1.1 Energieumsatz ............................ 17 4.5 Pankreashormone . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58
2.1.2 Energiegehalt der Nahrung . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 4.5.1 Insulin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58
2.2 Wärmehaushalt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 4.5.2 Glukagon . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60
2.2.1 Regelkreis zur Thermoregulation . . . . . . . . . . . . . 20 4.6 Regulation des Calciumhaushalts . . . . . . . . . . . . . 60
2.2.2 Wärmebildung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21 4.6.1 Parathormon (PTH) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61
2.2.3 Wärmeabgabe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 4.6.2 Kalzitrial (Vitamin-0-Hormon,
2.2.4 Hautdurchblutung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23 1, 25-Dihydroxy-Cholecalciferol) . . . . . . . . . . . . . . 61
2.2.5 Akklimatisation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23 4.6.3 Kalzitonin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62
2.2.6 Hyperthermie und Fieber . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24
VI
4.7 Wachstumshormon (Growth Hormon, 5.2.4 Androgene . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66
Somatotropin) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62 5.3 Menstruationszyklus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66
4.7.1 Bildung des Wachstumshormons und 5.3.1 Follikelphase (1. Zyklushälfte) . . . . . . . . . . . . . . . . 66
Regulation der Freisetzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62 5.3.2 Ovulation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66
4.7.2 Die Funktion des Wachstumshormons . . . . . . . . 63 5.3.3 Lutealphase (2. Zyklushälfte) . . . . . . . . . . . . . . . . 67
5.3.4 Zyklische Veränderungen im Uterus . . . . . . . . . . 67
5 Sexualentwicklung und 5.4 Gametogenese . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68
Reproduktionsphysiologie . . . . . . . . . . . . . . . . . 64 5.4.1 Oogenese . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68
5.1 Hormone zur Steuerung der Sexualfunktion 64 5.4.2 Spermatogenese . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 69
5.1.1 Gonadotropin-Releasing-Hormon 5.5 Schwangerschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 69
(GnRH, Gonadoliberin) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64 5.5.1 Konzeption und Nidation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 69
5.1.2 Follikelstimulierendes Hormon (FSH) 5.5.2 Hormonelle Veränderungen während
und luteinisierendes Hormon (LH) . . . . . . . . . . . . 64 der Schwangerschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70
5.2 Effektorische Sexualhormone . . . . . . . . . . . . . . . . 65 5.6 Geburt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 71
5.2.1 Östrogene . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65 5.7 Laktation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 71
5.2.2 Gestagene . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65
5.2.3 lnhibin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66 Sachverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 73
1.1 Nahrungsbestandteile
1 Ernährung und Verdauung 1.1.1 Vitamine
1.1 Nahrungsbestandteile Chemisch werden wasserlösliche und fettlösliche Vitamine un
terschieden:
ILERNTIPP !
.. wasserlösliche Vitamine. Die meisten wasserlöslichen Vit
Der chemische Aufbau der Nahrungsbestandteile (Kohlenhyd
amine sind Vorstufen von Cofaktoren, die für viele enzymati
rate, Lipide. Nukleinsäuren und Proteine) wird in der Biochemie
sche Reaktionen benötigt werden (Tab. 1.1). Die wasserlöslichen
gefragt und daher hier nicht explizit abgehandelt. Das Wissen
Vitamine werden im oberen Dünndarm über Na•-abhängige
ist jedoch notwendig, um die physiologischen Zusammenhänge
Transportmechanismen absorbiert - mit Ausnahme von Vita
zu verstehen. Falls Sie sich also nicht mehr ganz fit darin fühlen,
schauen Sie noch einmal in der Biochemie nach. min B12. das erst im Ileum durch rezeptorvermittelte Endozyto
se aufgenommen wird (s.S. 8).
Kohlenhydrate, Fette und Proteine dienen im Energiestoff ,. Fettlösliche Vitamine. Einige der fettlöslichen Vitamine (Tab.
wechsel der AlP-Synthese bzw. stellen die Bausteine für den 1.2) sind Vorstufen von Signalmolekülen oder von Hormonen:
Stoffwechsel zur Verfügung. Neben diesen 3 Nährstoffen ent • VitaminAistin seiner Aldehydform (Retina!) die lichtab
hält die Nahrung auch Bestandteile, die der Körper nicht selber sorbierende Komponente des Sehfarbstoffes Rhodopsin oder
synthetisieren kann. Sie werden als essenzielle Nahrungsbe wirkt als Cofaktor bei Glykosylierungen.
standteile bezeichnet. Dazu gehören Vitamine, Spurenelemen • Vitamin 0 (Calciol, Cholecalciferol) ist Vorläufermolekül des
3
te, Salze sowie einige Fettsäuren und bestimmte Aminosäuren. Vitamin D-Hormons (Calcitriol). das für den Calcium-und
Sie sind überlebenswichtig und müssen in jeweils bestimmten Phosphathaushalt von entscheidender Bedeutung ist (s. S.
Mindestmengen aufgenommen werden. 60). Vitamin D selber entsteht unter UV-Strahlung in der
3
Haut aus Provitamin D, in der Leber erfolgt die Umwandlung
Tab. 1.1 Wasserlösliche Vitamine (nach: R Klinke et al., Physiologie, Thieme 2010)
Vitamin Funktion Mangelsymptome Quellen tgl. Bedarf'
Thiamin Dekarboxylierungsfaktor Beriberi. Wernicke- Schweinefleisch, unbehandel- 1,4 mg
(Vitamin B1) -----------------------------------E-nzephalopathie tes Getreide
-------
Riboflavin Flavoproteinbestandteil Glossitis Leber. Hefe. Milch. Weizen- 1.6mg
(Vitamin-B-Komplex) keime
2
Nicotinamid und -säure' • Bestandteil von NAD' und NADP' Pellagra Leber, Nahrungstryptophan 18mg
Pantothensäure CoA-Bestandteil Burning-Feet-Syndrom Eier, Leber, Hefe 5-lOmg
(Vitamin-B -Komplex)
2 ----------
Folsäure Coenzym bei der Fettsynthese Sprue, megaloblastische grünes Gemüse, Leber, 0,4mg
(Vitamin-B -Komplex) Anämie Getreide
2 --------
Pyridoxol Bestandteil von Pyridoxal periphere Neuropathie Hefe. Weizen. Leber. Fleisch 2,2mg
(Vitamin B6) phosphat
Cobalamin Coenzym für Homocystin perniziöse Anämie Leber. Fleisch, Eier 0,003mg
~itamin Bd methylierung
Ascorbinsäure Redoxsystem (fördert Skorbut Zitrusfrüchte, Gemüse 60mg
(Vitamin C) Eisenaufnahme)
Biotin Coenzym bei der Fettsynthese Dermatitis, Hypercholeste- Eigelb, Leber, Hefe 0,2mg
(Vitamin H) rinämie
' empfohlene Menge für einen 70kg schweren Mann. Werte für Frauen sind sehr ähnlich.
·' Eigensynthese. Pellagratritt nur bei verminderter Tryptophanbereitstellung auf.
2 1 Ernährung und Verdauung
Tab. 1.2 Fettlösliche Vitamine (nach: R Klinke et al .• Pnysiologie, Thieme 2010)
Vitamin Funktion Mangelsymptome Quellen tgl. Bedarf*
Retinol Rhodopsinbestandteil reguliert Nachtblindheit, gelbe Gemüse und Früchte, 1 mg
(VitaminA) Epithelwachstum und -differen- Xerophthalmie, Leber
zierung trockene Haut
Calciol erhöht Ca2•-und PO 4 ·- Rachitis, Fischöl 5 ~g
(Vitamin D. Cholecalci- Resorption im Darm, (s. 5. 60) Osteomalazie
ferol) Mineralisation des Knochens
Tocopherol Antioxidans, schützt Membran- Muskelschwäche grünes Gemüse, Pflanzenöle 10 mg
(VitaminE) proteine
Menachinon Cofaktor der y-Karboxylierung Gerinnungsstörungen grünes Gemüse, Synthese 0,03mg
(Vitamin K) der Gerinnungsfaktoren II, VII, durch Darmbakterien
IX und X
·empfohlene Menge für einen 70kg schweren Mann. Werte für Frauen sind sehr ähnlich
zu Calcidiol (25-0H-Calciferol), und in den Nieren entsteht
schließlich das wirksame Hormon Calcitrial (1,25-Dihyd
roxy-Cholecalciferol). Calcitrial fördert die transepitheliale
Ca2+-Aufnahme im Dünndarm und in der Niere die Rückre
sorption von Ca2+_
Die Verdauung der fettlöslichen Vitamine erfolgt wie die der
Fette. Vitamin D z. B. wird in Mizellen aufgenommen, zu deren
3
Bildung Gallensalze erforderlich sind, und dann im Dünndarm
absorbiert. Ist die Gallensäureproduktion gestört, funktioniert
auch die Aufnahme des Vitamin 0 nicht mehr richtig.
3
Die fettlöslichen Vitamine kann man sich leicht mit dem Namen
einer großen Supermarktkette merken: EDeKA.
-1---1'--- Magen
1-3 h
APROPOS
Chronischer Alkoholismus, länger anhaltende parenterale Ernährung, aber
auch eine mangelhafte Thiamin-(Vitamin-B)-Resorption (Malresorption) im
1
jejunum führen zu einem Vitamin-8-Mangel. der sich in Gewichtsverlust,
Muskelschwäche und psychischen Ve1ränderungen wie Reizbarkeit und ·:;.+-k'-....,.P-\R--\--- Dünndarm
2-7 h
depressive Stimmungslage äußert bzw. sich zu einer Wernicke-Enzephalopa
thie oder einem ~eriberi-Syndrom entwickeln kann. "___"r-;;"-+-+--- Kolon
5-70 h
FAZIT- DAS MÜSSEN SIE WISSEN X
.. Calcitrial fördert die transepitheliale Ca2+-Aufnahme im
Dünndarm .
.. Die Aufnahme von Vitamin D (Cholecalciferol) ist bei gestör
3 Abb. 1.1 Verdauungstrakt mitdenjeweiligen Passagezeiten. Der
ter Gallensäuresekretion beeinträchtigt.
Gastrointestinaltrakt gliedert sich in Mundhöhle, Speiseröhre (Öso
phagus), Magen (Gaster), Dünndarm (Duodenum, Jejunum und Ileum),
Dickdarm (Kolon) und Enddarm (Rektum). in die Mundhöhle münden
1.1.2 Spurenelemente die Ausführungsgänge der 3 großen Speicheldrüsen, in das Duodenum
die Ausführungsgänge von Pankreas und Gallenblase.
Verschiedene Elemente, wie Kupfer, Eisen, Zink, Jod, Chrom. Se
len. Fluor, Mangan, Molybdän und Kobalt sind für die Funktio intestinale Motilität dient dabei dem Transport. der mecha
nen des Körpers unerlässlich, werden aber nur im Milligramm nischen Zerkleinerung der Nahrungsbestandteile und ihrer
Bereich benötigt ("in Spuren", daher Spurenelemente). Durchmischung mit den Verdauungssäften. Außerdem werden
die niedermolekularen Verbindungen in Kontakt mit dem ab
sorbierenden Darmepithel gebracht.
1.2 Steuerung und Funktion des
Gastroi ntestina ltrakts 1.2.1 Gastrointestinale Motilität
Bei der Verdauung werden die Nahrungsbestandteile erst me Die Nahrungsaufnahme, das Kauen und die Einleitung des
chanisch und anschließend durch die verschiedenen Verdau Schluckakts sind willkürlich gesteuerte Vorgänge, die durch
ungssäfte enzymatisch in niedermolekulare Verbindungen quer gestreifte Muskulatur am Oropharynx und oberen Öso
zerlegt (Abb. 1.1). Diese können ins Blut oder die Lymphe auf phagus bewerkstelligt werden. Auch die Defäkation wird
genommen werden. Nicht verdaubare Nahrungsbestandteile willkürlich gesteuert, und zwar über den quergestreiften
werden weiter transportiert und ausgeschieden. Die gastro- M. sphincter ani externus.
1.2 Steuerung und Funktion des Gastrointestinaltrakts 3
Die Wände des übrigen Magen-Darm-Traktes enthalten glat myentericus (Auerbach) und dem Plexus submucosus (Meiss
te Muskulatur. Diese besteht aus 3 Schichten: der zur Schleim ner).
haut gehörenden Lamina muscularis mucosae, einer inneren Der Plexus myentericus liegt zwischen Längs- und Ring
Ringmuskulatur und einer äußeren Längsmuskelschicht Aus muskelseilicht und steuert renektorisch die Peristaltik bzw. die
gangspunkt der Aktivität der glatten Muskulatur im Magen Durchblutung des Darmes. Besonders bei der propulsiven Pe
Darm-Trakt sind Schrittmacherzellen, deren Ruhepotenzial ristaltik bedürfen Kontraktion und Erschlaffung benachbarter
rhythmischen Spontandepolarisationen unterliegt. ln den ver Abschnitte einer präzisen Kontrolle. damit es zu einem geord
schiedenen Abschnitten des Magen-Darm-Traktes treten den neten Transport des Speisebreis in aboraler Richtung kommt.
unterschiedliche Funktionen entsprechende typische Motili Der Plexus submucosus liegt zwischen Ringmuskulatur und
tätsmuster auf: Lamina muscularis mucosae, seine Hauptaufgabe ist die Steue
rung der Sekretion .
... Propulsive Peristaltik. Sie dient dem Transport des Speise Um die Aktivität des Magen-Darm-Traktes an den allge
breis im Ösophagus, Magen, Dünn- und Dickdarm. Während meinen Aktivitätszustand des Körpers anzupassen, wird das
es in dem Abschnitt, der den Nahrungsbrei enthält, zu einer enterische Nervensystem durch das vegetative Nervensystem
Kontraktion der Ringmuskulatur und einer Erschlaffung der moduliert (extrinsische Innervation). Der Sympathikus hat da
Längsmuskulatur kommt, erschlafft gleichzeitig im aboral gele bei einen hemmenden, der Parasympathikus einen fördernden
genem Abschnitt die Ringmuskulatur und die Längsmuskulatur Einnuss.
kontrahiert sich. Es entsteht eine wellenförmige Bewegung von Freie Nervenendigungen der Afferenzen beider Plexus liegen
oral nach aboral. in den Wänden des Magen-Darm-Traktes. Sie fungieren als Me
chano-, Schmerz- und Chemosensoren. Ihre Afferenzen laufen
... Nicht propulsive Peristaltik. Sie wird verursacht von lokalen zusammen mit den parasympathischen und sympathischen
Kontraktionen der Ringmuskulatur und dient der Durchmi Fasern zum ZNS. Sie ermöglichen die Entstehung vagovagaler
schung des Speisebreis im Dünndarm . Renexe.
.. Segmentations- und Pendelbewegungen. Sie dienen im 1.2.3 Hormone und Signalstoffe
Dünn-und Dickdarm ebenfalls der Durchmischung des Speise
breis. Segmentarionsbewegungen kommen durch die gleichzei An der Steuerung der Motilität und Freisetzung von Verdau
tige Kontraktion der Ringmuskulatur eng benachbarter Berei ungsenzymeil im Gastrointestinaltrakt ist eine Vielzahl ver
che zustande. Pendelbewegungen werden durch rhythmische schiedener Botenstoffe beteiligt (Tab. 1.3).
Kontraktionen der Längsmusi<Uiarur ausgelöst, die Darmwand
schiebt sich dabei über den Darminhalt. [LERNTIPP ·. ,: , ' ., t ;_ '!
Die Funktion der Hormone lässt sich an ihren Namen ableiten:
... Dauerkontraktionen. Tonische Dauerkontraktionen der ... Gastrin (gaster ~Magen) fördert bei gefülltem Magen die
Ringmuskulatur an den Sphinkteren (Ösophagussphinkter, lle Magensaftsekretion.
ozökalklappe, Abb. 1.1) verschließen Funktionsräume und ver ... CCK (Chole ~Galle, Cysto =Blase, Kin in= Bewegung, Kontrak
hindern einen ungewollten Rücknuss in proximal gelegene Ab tion) fördert die Kontraktion der Gallenblase.
schnitte. Die Ringmuskulatur erschlafft nur, um den Durchtritt
des Speisebreis in den nächsten Funl<tionsraum zu ermöglichen. FAZIT-DAS MÜSSEN SIE WISSEN X
.. Der Plexus myentericus (Auerbach-Plexus) steuert reflekto
risch die peristaltischen Kontraktionen des Darmes.
1.2.2 Das enterische Nervensystem
... Gastrin und Histamin stimulieren die HCl-Sekretlon der
des Darmes
Belegzellen des Magens, Sekretin hemmt sie .
.. Eine ungenügende Ansäuerung des Magens führt zu einer
Die Motilität des Darmes und die Freisetzung von Verdauungs
vermehrten Gastrinsekretion.
enzymen werden von einem eigenständigen Nervensystem
... GLP-1 und GIP fördern die lnsulinfreisetzung.
gesteuert, dem enterischen Nervensystem (intrinsische Inner
... Motilin erhöht den Tonus des unteren Ösophagussphinkters.
vierung). Es besteht aus 2 Ganglienzellschichten, dem Plexus
Tab. 1.3 Hormone und Signalstoffe zur Steuerung der Magen-Darm-Tätigkeit (nach: R Klinke et al., Physiologie, Thieme 2010)
Hormon Syntheseort Freisetzungsreiz Wirkung
Gastrin G-Zellen im Magenantrum, - Magendehnung - Sekretion von HCI und Pepsinogen T
in geringen Mengen in der - Vagusreizung - Magenmotilität T
Duodenalschleimhaut - Proteine im Magen - Tonus des unteren Ösophagussphinkters T
- ungenügende Ansäuerung
des Magens
Sekretin 5-Zellen in Duodenum und - pH im Duodenum< 4 - HC0 --Sekretion im Pankreas T
3
jejunum - Gallen-und Fettsäuren im - Gastrin-Ausschüttung L
Duodenum - Magenmotilität L
- HCI-Sekretion !
- Magenentleerung !
- Tonus des unteren Ösophagussphinkters !
- Gallengangsekretion HC0 --reiches Sekr~T
3