Table Of ContentKarl Jaspers
Allgemeine
Psychopathologie
Neunte, unveranderte Auflage
Mit 3 Abbildungen
Springer -Verlag
Berlin Heidelberg New Ya rk 1973
ISBN-D: 971<-.J-642-62021-1< c-ISBN-D: 971<-.J-642-62020-1
001: 10.1007/971<-.J-642-62020-1
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Springer-Verlag Berlin Heidelberg New York
ein Unternehmen der Bertelsmann Springer Science+Business Media GmbH
© by Springer-Verlag Berlin· Heidelberg 1923, 1946, 1965, 1973.
Softcover reprint of the hardcover I st Edition 1973
Druck: Weihert-Druck GmbH, Darmstadt
Bindung: Schiiffer, Griinstadt
SPIN 10795916
Vo rwort zur ersten Auflage.
Dieses Buch will einen nberblick tiber das Gesamtgebiet der allgemeinen
Psychopathologie, tiber die Tatsachen und. die Gesichtspunkte dieser
Wissenschaft, geben; und es will dem Interessierten weiterhin einen Zu
gang zur Literatur erOffnen.
Statt dogmatisch behauptete Resultate darzustellen, mochte es vor
wiegend in die Probleme, Fragestellungen, Methoden einftihren; statt
ein System auf Grund einer Theorie mochte es eine Ordnung auf Grund
methodologischer Besinnung bringen.
In der Psychopathologie gibt es eine Reihe von Betrachtungsweisen,
eine Reihe von Wegen nebeneinander, die in sich berechtigt sind, sich er
ganzen, aber sich gegenseitig nicht storen. Auf Sonderung dieser Wege,
auf reinliche Scheidung, ebenso wie auf die Darstellung der Vielseitigkeit
unserer Wissenschaft waren meine Bemtihungen gerichtet. Es wurde der
Versuch gemacht, allen empirisch fundierten Richtungen, allen psycho
pathologischen Interessengebieten ihren Platz anzuweisen, um dem Leser
soweit irgend moglich - einen wirklichen 'Oberblick tiber die gesamte
Psychopathologie, nicht tiber eine bloB personliche Meinung, eine Schul
oder Modestromung zu verschaffen.
In vielen Teilen waren einfach registrierende Aufzi:i.hlungen bisher kon
statierter, noch zusammenhangloser Tatsachen und einzelner bisher nur
tastender Versuche nicht zu umgehen. Es ist jedoch gefahrlich, in der
Psychopathologie einfach nur den Stoff zu lemen: man muB nicht Psycho
pathologie, sondem psychopathologisch beobachten, psychopathologisch
fragen, psychopathologisch analysieren, psychopathologisch denken lemen.
Ieh mochte dem Studierenden helfen, sich ein geordnetes Wissen anzu
eignen, das bei neu beobachteten Phanomenen den Ankntipfungspunkt
bietet, und das ihm ermoglicht, neu zu erwerbendes Wissen an seinen
gehorigen "Ort" zu stellen.
Heidelberg, April 19l3. Karl Jaspers.
Aus den Vorworten zur zweiten und dritten Auflage .
. . . Die verschwommenen Allgemeinheiten, die wir mitschleppen, sind
zahlreich. Ich habe sie miiglichst zu klaren versucht. Aber die tiefen
Intentionen, die manchmal in ihnen zum Ausdruck gekommen sind, sollen
nicht einfach beiseite gedriingt werden und unter den Tisch fallen. wenn
die volle Klarung auch nicht gelingt.
. . . Von medizinischer Seite ist wohl die Meinung geauBert worden,
dieses Buch sei doch ftir Studierende zu schwer, weil auch die letzten und
schwersten Probleme darin behandelt wiirden. Demgegentiber halte ich
an der 'Oberzeugung fest, daB man eine Wissenschaft entweder ganz, d. h.
auch in ihren zentralen Problemen oder gar nicht begreifen kann. Ieh
halte es ftir verderblich, sich dem tiefen Niveau anzupassen. Man soll
IV --
sich an die trefflichen Studenten halten, die der Sache selbst wegen stu
dieren, auch wenn sie die Minoritat sind. Der Lehrer solI die Studierenden
zwingen, zum Niveau der Wissenschaftlichkeit hinanzusteigen. Dies wird
aber ganz verhindert durch Kompendien, die dem Studenten "fur die
Praxis" ein bruchstuckhaftes au Beres Scheinwissen vermitteln, das manch
mal auch fUr die Praxis fast gefahrlicher ist als ganzliche Unkenntnis.
Man solI nicht bloB eine Fassade der Wissenschaft zeigen. Bei dem Nieder
gang der Bildung und geistigen Arbeit in unseren Tagen ist es Pflicht,
keine Kompromisse zu schlieBen. Dieses Buch hat tatsachlich den Weg
zu Studierenden gefunden; ich fuhle mich berechtigt, es auch weiterhin
in den Handen von Studierenden zu wunschen.
. . . 1m ubrigen ist der methodologische Charakter des Buches maB
gebend geblieben. Man muB in der Flut psychopathologischen Geredes
lernen, zu wissen, was man weiB und was man nicht weiB, zu wissen, wie
und in welchem Sinne und in welchen Grenzen man etwas weiB, mit welchen
Mitteln dieses Wissen erworben und begrundet wird. Denn das Wissen
ist nicht eine glatte Flache gleichmaBiger und gleichwertiger Richtigkeiten,
sondern eine gegliederte Ordnung ganz verschiedener Arten der Geltung.
der Wichtigkeit und Wesentlichkeit ...
Vorwort zur vierten Auflage.
Die Absicht dieses Buches ist unverandert geblieben. Die Durch
fuhrung forderte jedoch eine vollige Neugestaltung. Diese war notwendig
sowohl durch das AusmaB der in der Psychopathologie seit zwei Jahr
zehnten geleisteten Forschungsarbeit wie durch die Vertiefung meines
eigenen Grundwissens.
Dies Buch hat sich ein hohes Ziel gesteckt. Es mochte in bezug auf
seinen Gegenstand dem Anspruch universalen Wissenwollens Genuge
leisten. Es mochte den Arzten dienen und allen, die es thematisch mit
dem Menschen zu tun haben.
Die Aufgabe war, das in der Forschung erarbeitete Material anzu
eignen, ein Gesamtbild zu gewinnen und anschaulich darzustellen. Was in
erster Linie die Psychiater, dann Internisten, Psychologen, Psychothera
peuten, schlieBlich Biologen und Philosphen an Wissen von der kranken
Menschenseele beigebracht haben, sollte in seinen Grundzugen durchdacht
und in wirklichkeitsgemaBer Gliederung vereint werden; das vereinigende
Mittel war die methodologische Durchleuchtung. Die Aufgabe in ihrer
ganzen Weite wird immer nur jeweils und immer nur unvollkommen
erfiillt werden. Ich hoffe, daB es mir besser als fruher gelungen ist.
Ich danke Professor Kurt Schneider in Munchen. Er hat mir nicht
nur durch scharfe Kritik und wertvolle Hinweise Anregungen gegeben.
sondern durch seine bejahende, fordernde Haltung meine Arbeit ermuntert.
Professor Oehlkers in Freiburg verdanke ich Belehrung und Klarung
in Diskussionen uber biologische Fragen. Das Kapitel iiber Vererbung
hat er durchgesehen und verbessert.
Ich danke meinem Verleger Dr. Ferdinand Springer. Durch seinen
im Friihjahr 1941 ausgesprochenen Wunsch, das von ihm und Wilmanns
vor 30 Jahren angeregte Buch noch einmal von mir bearbeitet zu sehen
und durch die Grol3zugigkeit, mit der er mir Umfang und Zeit frei lieB,
- v -
wurde mein Impuls geweckt. Nachdem ich zunachst gezogert hatte, wurde
ich zunehmend ergriffen von der Aufgabe, statt einer bloBen Bearbeitung
noch einmal das Ganze zu entwerfen.
Professor Carl Schneider hat mir durch Erlaubnis freier Benutzung
der Bibliothek der Heidelberger Psychiatrisch-Neurologischen Klinik und
durch Bereitwilligkeit auch gegeniiber betrachtlichen Zumutungen bei der
Bucherbeschaffung meine Arbeit dankenswert erleichtert.
Heidelberg, Juli 1942. Karl Jaspers.
Das im Juli 1942 abgeschlossene Buch durfte nicht gedruckt werden.
Nunmehr erscheint es in der damals gewonnenen Gestalt ohne Verande
rungen und Streichungen ...
Heidelberg, Marz 1946. Karl Jaspers.
Vorwort zur siebenten Auflage.
Dieses Buch entstand einst in der Heidelberger Klinik. Unter Nissl
als Chef verwirkliehten Wilmanns, GTUhle, Wetzel, Homburger, Mayer
Gross u. a. eine Gemeinschaft lebendigen Forschens (kurz dargestellt von
mir in .,Philosophie und Welt" 1958, S.286-292. Lrber Franz Nissl hat
Hugo Spatz vortrefflich berichtet in den "GroBen Nervenarzten", Bd. II,
1959, herausgegeben von Kurt Kolle). Dort erwuchsen damals im Umkreis
der Nisslschen Hirnforschung, begleitet von heftigen Diskussionen, die
Phanomenologie und die verstehende Psychologie. Sie wurden verwirk
licht und zugleich methodiseh bewuBt gemacht. Die verstehende Psycho
logie ist heute, aus anderen, zum Teil ergiebigen, zum Teil truben Quellen
gespeist, ein unbezweifelter Teil der Psychiatrie geworden. Wenn jedoch
mein Bueh gelegentlieh als Reprasentant der phanomenologischen Rich
tung oder der Richtung verstehender Psyehologie benannt wurde, so ist
das insofern nur halb richtig, als sein Sinn umfassender war: die Klarung
der Methoden der Psychiatrie uberhaupt, ihrer Auffassungsweisen und For
sehungswege. Das gesamte Erfahrungswissen sollte durch die methodisehe
Reflexion kritisch durchdrungen und dargestellt werden.
Eine Neubearbeitung q.ieses Buches auf Grund der Ergebnisse der
psychiatrischen Forschung der letzten zwei Jahrzehnte konnte mir nur
gelingen, wenn ieh fur eine Weile als Beobaehter in einer Klinik leben
wiirde, um die eigene Ansehauung aufzufrisehen und zu erweitern. Auch
wenn eine Klinik mir dies gestattete, kann ieh das heute nieht leisten.
Trotzdem ist das Buch, das einen standigen Absatz findet, offenbar nieht
iiberholt. Betraehtliche Erweiterungen waren im Stofflichen, vor allem
in bezug auf Hirnforschung und somatische Forschung iiberhaupt, not
wendig. Aber die methodischen Ordnungsprinzipien bleiben yom ver
mehrten Stoff weitgehend unberiihrt. Es ware heute gewiB moglich, aueh
im Methodisehen ein besseres Buch zu schreiben. Das ist Aufgabe eines
jungen Forschers, die gelingen konnte, wenn er das hier erreichte metho
dische BewuBtsein kritiseh aneignen, erweitern und vielleieht in einen
neuen Raum stellen wiirde. Ein solches Bueh wiirde ich mit Freude be
gruBen. Bis es erscheint, bleibt dies vorliegende alte geeignet, dem Arzt zu
helfen, der psychopathologisch "denken" lernen will.
Basel, Mai 1959. Karl Jaspers.
Inhaltsverzeichnis.
Sette
Einfiihrung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 1
§ I. Abgrenzung dcr allgemeinen Psychopathologie. . . . .. ...... .
a) Psychiatrie als l'raktischer Beruf und Psychopathologie als Wi~llSchaft 1. -
b) Psychopathologie und Psychologie 3. - c) Psychopathologie und somatische
Medizin 3. - d) Methodologie. Philosophie 5.
§ 2. Einige Grundbegriffl' . . . . . . . . . . _ . . . . . . . . . . . . . . .. 6
3) Mensch unll Tier 6. - b) Die Ohjektivierung del" &ele S. - c) Das BewuBt-
aein und lias UnbewuBte 9. - d) Inwelt und Umwelt 10. - e) Die Differenziertheit
des Seelenlebens 11. - £} Rlickblick 13.
§ 3. Vorurteile und VoraU8SBtzungcn . . . . . . . . _ . . . . . . . . . . . . . 13
11.) Vorurteile (Phil08ophische Vorurteile, Theoretisches Vorurteil, Somatisches
Vorurteil, Psychologischcs und intellektualistisches Vorurteil, Bildvorurteile,
Medizinische Vomrteile in bezug auf Quantitatives, auf Wahrnehmbarkeit und
auf Diagnostik) 14. -- b) Voraussetzungen 18.
§ 4_ Mcthoden . . . . . . . . . . . . . . . . . _ . . . . . . . . _ _ . . . . 20
a) Tcchnisehe Methoden (Kaauistik, Statistik, Experiment) 20. - b) Konkret
logische Methodcn (Auffassung der Einzeltatbesti.nde, Erforsehung der Zusammen
hinge, Ergrcifen der Ganzheiten) 22. - c) Unausweichliche, stindig zu liber
windende formal-Iogiscbe Abwege (Oberwii.ltigung dureh Endl08igkeit, Festfahren
in der Verabsolutierung. Scheineinsicht dureh Terminologie) 27. - d) Dic Ab·
hingigkeit der psychopathologischen Methoden von anderen Wissenschaften 31. -
e) Forderungen an die Methoden; methodologische Kritik und abwegigeMethodo.
logie 32_
§ 5. Die AufgaiK> einer aUgemeinen Psychopatbologie und tl'bersicht dieses Buches. . 33
a) Seinsdogmatik und methodologisches BewuBtsein 36. - b) Die methodo·
logische Ordnung als Prinzip der Gliederung 37_ - c) Die Idee des Ganzen 38.
d) Die sachliche Bedeutung der Einteilungen 38. - e) tibersicbt dieses Buches
39. - f) Bemerkungen zu dieser Obersicht 40. - g) Technische Prinzipien der
Darstcllung 42. - h) Die Aufgabe der psychopathologiscben Bildung 44.
Erster Teil.
Die EiDzeltatbestinde des Seelealebell8.
Einfiihrung . . . . . . . . . • • . . .. 45
Erstes Kapitel.
Die subjektiven Erscheinungen des kranken Seelenlebens (Phinomen(,-
logie) . . . . . . .. _ . . _ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 47
Einfiihrung . . . . . . _ . . . . . . . : . . . . . . . . . . . . . 47
Erster Absehnitt. Einzelphinomene des abnormen Seelenlebens . . . . . . 49
a) Die GJiederung des einen Beziehullgsganzen der Phanomene 49. - b) ~'ornl
und Inhalt der Plui.nomene SO. - c) tl"bcrginge zwischcn den Phinomencll 51. --
d) Einteilung der Pbanomenengruppen 52.
§ 1. Gegenstandsbewu8tsein . . . . _ .. .................. 51
Psychologische Vorbemerkungen 51. - a) Wahrnehmungsanomalien 52. -
b) Abnorme Wahrnehmungscharaktcre 53. - c) Wahrnehmungsspaltung 55. -
d) Tmgwahrnehmungen 55. - e) Vorstellungsanomalien. Trugerinnerungen 64.
f) Leibhaftige BewuBthE'itcn 6(;.
VII
Sette
§ 2. Raum- und Zeiterleben . . . . . . . . . .. 67
Psyehologisehe Vorbcmerkungen 67. - a) R&um (Mikropsie unO. l1akropsie,
Unendlichkeitserleben, Gestimmter &aum) 68. - b) Zeit (Be,,·uBtsein des augen
blickliehen Zeitverlaufs, BewuBtsein vom Zeitumfang des eben Vergangenen,
Bewu.Btsein der Zeitgegenwart im Verhiltnia zur ferneren Vergangenheit und
Zukunft, ZukunftsbewuBtsein, Das schizophrene Erleben des Zeitstillstands, des
IneinanderflieSens der Zeiten) 69_ - c) Bewegung 74.
§ 3. LeibbewuBtsein. . .. ......................... 74
Psyehologische Vorbemerkungen 74. - a) Amputierte Glieder 7.'). - b) Neuro
logische Storungen 75. - c) Halluzinationen der Korpersinne 76. - d) Doppel
ginger 77.
§ 4. Das Rea.litatsbewuBtsein und die Wahnideen . . . . . . . . . . . . . . . . 78
Vorbemerkungen iiber das Rea.UtitsbewuBtsein 78. - a) Der &griff des Wahlll>
80. - b) Primire Wa.hnerlebnisse 82. - c} Die Unkorrigierbarkeit 87. - d) Die
Wahnarbeit 89. - e) Eehte· Wahnideen und wahnhafte ldeen 89. - f} Das
Problem der metaphysischen Wahnideen 90.
§ 5. Gefiihle und Gemiitszustinde. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 90
Psychologische Vorbemerkungen 90. - a) Verii.nderungen der Leibgefiih]e 92. -
b) Verinderung der Kraft- nnd Leistungsgefiihle 92. - c) Apatbie 93. - d) Daa
Gefiihl der Gefiihlloeigkeit 93. - e) Verinderung der Gefiihlsauffaasung der
Gegenstinde 93. - f) Gegenstandslose Gefiihle 94. - g) Wie aus gegenstandslosen
Gefiihlszustinden Welten erwachsen 96.
§ 6. Drang, Trieb und Wille . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 98
Psychologische Vorbemerkungen 98_ - allmpulsive Handlungen 98. - b) Be
wu8tsein der Willenshemmung 99. - c) BewuBtsein der Willensohnmacht und
Kraftgefiihl 99.
§ 7. lehbewuBts(·in. . . . . . . . . . . . . .. ............ _ . 101
Psychologisehe Vorbemerkungen 101. - a) Akti\'itiit dt'S leh 101. - b) Ein
heit des leh 104. - e) ldentitit des leb 105. - d) IchbewuBtsein im Gegensatz
zum AuJ3en 105. - e) PersOnlichkeitsbew-.1Btsein 106. - f) Abgespaltene Personi
fikationen 107.
§ 8. Reflexive Phiinomene . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 109
Psychologisehe Vorbemerkungen 100. - a) Elewellt.&res und gedanklich ver
mitteltes Seelenleben no. - b) Storungen del' Instinkte und I..eibfunktionen
Ill. - c) Zwangserscheinungen 111.
Zweiter Abschnitt. Das augenblickliche Ga.nze: Der BewuBtscinnuatand 114
Psychologisehe Vorbemerkungen 115. - Untersuehungsteehnisches 116.
§ 1. Aufru('rksamkeit und BewuBtseinaschwankungen . . . . . . . . . . . . . . 117
a) Aufmerk.sa.mkeit 117. - b) Bewu.8tseiD8IIclnvankungen 118. - c) BewutStaeins
triibungen 119. - d) BewuBtseinssteigerungen 119.
§ 2. &hlaf und Hypnose.. .......... ...... ..... 120
a.) Traum 120. - b) Binschlafen und Erwa.chen 121. -- c) Hypn~ I:!:!.
§ 3 . .Psyehotische BewuBtseinsverinderungen . . . . . . 122
§ 4. Die Formen phantastischer Erlebniszusammenhinge. 123
Zweites Ka.pitel.
Die objektiven Leistungen des Seelenlebens (Leistungspsyehologie).
3.) Subjektive und obiektive Psyebologie 130. - b) Das neurologische Grund
schema des Reflexbogens und das psyebologische Grundschema von Aufga.be
und Leistung 130. - e) Der Antsgonismus der beiden Grundschemata 133. -
d) Assoziations-, Akt- und Gesta.ltpeychologie 135. - e) Die Stufenfolge der
Ganzheiten 137. - f) Die Experimente in der Psychopathologie 138.
VIII
Scite
Erster Abschnitt. Die einu·lnen Leistungen 142
§ 1. Wahrnehmong. . . . . . . 142
§ 2. Auffaasung ond Orif'ntierung . . . . . . . 144
§ 3. Gedichtnis . . . . . . . . . . . . . . . 145
Psychologischt' Vorbemerkungen 145. - a) Amnesien 146. - b) Storungen der
Reproduktionsfihigkeit, des Gedachtnisbesitzes, der Merkfiihigkl'it 147. - c) Er·
innerungsfilschungf'n 149.
§ 4. l1otorik. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 150
a) Neorologische BewegungtlStOrangen 151. - b) Apraxien 151. - c) Psychotische
Bewegungsstorungen 152.
§ 5. Sprachc. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 156
Psychologiscbe Vorbemerkungen 156. - a) Artikulatorische Storungen 157.-
b) Aphasien 157. - c) Psychotiscbe Sprachstorangen 160.
§ 6. Denken und Urteil. . . . . . . . . . . . . 163
Zweiter Abschnitt. Das Ganze der Leistungen 16.
§ I. Der psychophysische Grund der Leistungen . 167
a) Psychopbysische Grundfanktionen 168. - b) Die Arbeitsleistung 173. -
c) Individoell variierende Leistungstypen 175.
t 2. Der gegenwirtige Ablauf des Seelenlebens . . . . . . . . . . . . . 176
a) Ideenflucht und Denkhemmung 176. - b) Die Verwirrtheit 179.
§ 3. Die Intelligenz. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 180
a) .Analyse der Intelligenz (Vorbedingungen, Kenntnisse (Inventar), Eigent.
liebe Intelligenz) 180. - b) Typen der Demenz (Scbwa.nkungenderProduktivit&t,
Angeborener Schwachsinn, "Verhiltnisblodsinn", Organische Demenz, Schizo
phrene Demenz, Sozial bedingter Schwa.chsinn, Emotionsstupidit.&t und Pseudo
demenz) 182. - c) Untersuchung der Intelligenz: Lebensleistungen. Exploration.
Versuche 186.
Drittes Kapitel.
Die Symptome des Seelenlebens in korperlichen Begleit
und Foigeerscheinungen (Somatopsychologie).
Vorbemerkungen liber Leib und Seele . . . . . . . . . . . . . . . . . 188
§ 1. Die psychosomatischen Grundtatsa.chen . . . . . . . . . . . . . . . . 191
a) Leibempfindungen 191. - b) Sta.ndige korperliche Begleiterscheinungen
193. - c} Schlaf 196. - d} Somatische Wirknngen in der Hypnose 198.
§ 2. Die 80matiaehen StOrungen in ihrer Abha.ngigkeit von der Seele . . . . . . . 199
a) Hauptgruppen der korperlichen StOrungen in ihrer seelischen Bedingtheit
(Ohnmachten und Kraml!fanfille, FunktionsstOrongen der Organe, Urspriinglich
somatische Erkrankungen in Abhi.ngigkeit von der Seele, FunktionsstOrongen
komplexer vitaler Handlungen) 199. - b) Herkunft der somatischen Stu
rungen 204.
§ 3. Somatische Befund(> bt'i Psychosen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 208
a) Korpergewicht 208. - b) Cessatio mensium 209. - c) Befunde endokriner
StOrungen 209. - d) Systematische physiologische Untersuchungen zur Ge·
winnung typischer somatopathologischer Erscheinnngsbiider 2]0.
Viertes Kapitel.
Dit' sinnha.ften objektiT"en T3otbestande.
Einfiihrnng . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 212
Erster Abschnitt. Ausdruck.der Seele in Leib ond Bewegunl!en (Ausdrllcks
psychologie). . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 214
a) Korperliche Begleiterstheinungen und seelischer Druck 214. - b) Da.s Ver-
lite hen des Ausdrucke 2) 5. - c) UntPlSuchnngstechnisches 217. - d) tThersicht 218.
IX
Seite
§ 1. Physiognomik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 218
§ 2. Mimik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 226
a) Arlen der korperlichen Bewegungen 226. - b) Prinzipicn des mimischen
Verstehens 227. - c) Psychopathologische Beobachtungen 228.
§ 3. Handschrift. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 229
Zweiter Abschnitt. Dasein des Menschen in seiIler Welt (Weltpsychologie) 230
§ 1. Einzelbefunde des Weltverhaltens. . .. ...... ......... 232
a) Benehmen 232. - b) Umwe1tg<!l:> ..... itung 233. - c) Lebensfiihrung 233. -
d) Handlungen 234.
§ 2. Die WeltverwandIung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 235
a) Schizophrene Welt 237. - b) Die Welt des Zwangskranken 239. - c) Die
Welt des ideenfliichtigen Menschen 240.
Dritter Abschnitt. Objektivierung in Wissen und Werk (Werkpsychologie) 241
§ 1. Einzelbefunde der Werkschopfungen ................... 242
a) Sprache 242. - b) Die literarischen Produkte Kranker 243. - c) Zeichnungen.
Kunst, Ha.ndarbeiten 244.
§ 2. Die Totalit8.t des Geistes in der Weltanschauung. . . . . . . . . . . . . . 246
a) Radikale Verwirklichungen 247. - b) Spezifische Weltanschauungen
Kranker 247. - c) Beobachtungen welta.nschaulicher Relev&nz bei Kranken 249.
Zweiter Teil.
Die verstiDdllcbeD ZlIsammeDhiDge des SeeleDlebeDB (verstebeDde !'syth.logie).
a) Verstehen und Erklaren 251. - b) Evidenz des Verstehens und Wirklichkeit
(Versteben und Deuten) 252. - c) Rationales und einfiiblendes Verstehen 253. -
<l) Grenzen des Verstehens, Unbeschrinktheit des Erklirens 253. - e) Verstehen
und UnbewuBtes 254. - f) Ala-ob·Verstehen 254. - g) "Ober die Arten des Ver·
stehens insgesamt (geistiges, existentielles, metaphysisches Verstehen) 255. -
h) Wie die psychologische Verstehbarkeit in der Mitte zwischen <U>n verstehbaren
Objektivitaten und dem Unverstindiichen sich bewegt 258. - i) Die Aufgaben
der verstehenden Psychopathologie 260.
Erstes Kapitel.
Versta.ndliche Zusammenha.nge.
§ 1. Die Qtlellen unseres Verstehenkonnens und die Aufgabe verstehc-nder Psycho.
pathologie. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 261
§ 2. Inhaltliche verstandliche Zusammenhange . . . . . . . . . " ..... 263
a) Die Triebe, ihre seelische Entfaltung und Verwandlung (Begriff des Triebes,
Ordnung der Triebe, Abnorme Triebregungen, Seelische Entwicklungen aus
Triebverwandlungen) 263. - b) Der Einzelne in der Welt (Der Situationsbegriff,
Die Wirklichkeit, Selbstgeniigsamkeit und Abhingigkeit, Typische Grund.
verhaltnisse des Einzelnen zur Wirklichkeit, Sich der Wirklichkeit versagen
durch Se1bsttiuschungen, Grenzsituationen) 271. - c) Inhalte des Grundwissens,
die Symbole (D.\S Grundwissen, Begriff des Symbols und seine Bedeutung in
der Lebenswirklichkeit, MOglichkeit des Symbolverstehens, Geschichte der
Symbolforschnng, Mogliche Aufgaben der Symbolforschung) 275.
§ 3. Grundformen der Verstehbarkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ::?83
a) Die gegensitzliche Spannung der Seele und die Dialcktik ihrer Bewegung
(Kategoriale, biologische, psychologische, geistige Gegensitzlichkeiten, Weisen
der Dialektik, Beispiele psychopathologischen Verstehens mit der Dialektik der
Gegensitze, Verfestigung psychopathologischer Auffassung in .... crabsolutierten
Gegensitzlichlieiten) 283. - b) Leben und Verstehbarkeit in Kreisen 287.
§ 4. Selbst,eflexion. . .. ' ...................... '289
a) Die Reflexion und das UnbcwuBte 289. - b) Die Selbstreflexion all; be·
wegender Stachel in der Dia.1ektik der Seele 291. - e) Gliederung der Selbst·
x
Seite
reflexion 291. - d) Beispiele von Sclbstreflexion in ihrcr Wirkung (Der Zu.
sa.mmenh&ng zwischen willkiirlichem und unwillkiirlichem Geechehen, Das Per·
sonlichkeitsbewuBtsein, Das Grundwissen) 292.
§ 5. Grundgesetze des psychologischcn Verstehens und der Verstehbarkeit. . . . . 296
a) Empirisches Verstehen ist Deuten 296. - b) Das Verstehen vollzieht sich im
hermeneutischen Zirkel 297 • - c) Entgegengesetztes ist gleich verstindlich 297. -
d) Das Verstehen ist unabschlieBbar 298. - e) Die endlose Deutbarkeit 298. -
f) Verstehen jet Erhellen nnd Entlarven 299. - Exkurs iiber Psychoanalyse 299.
Zweites Kapitel.
Verstindliche Znsammenhinge bei spezifischen Mechanismen.
a) Der Begriff des auBerbewuBten Mechanismus 303. - b) Verstehbarer Inhalt
und Mechanismen 304. - c) Allgemeine, standig gegenwirtige und durch seelische
Erlebnisse in Bewegung gebraehte besondere Mechanismen 3M. - d) Normale
und abnorme Mechanismen 305.
Erster Abschnitt. Normale Meehanismen. . . . . . . . . . . . . . 305
a) Erlebnisreaktionen 305. - b) Nachwirkung friiherer Erlebnisse 307. -
c) Die Trauminhalte 310. - d) Suggestion 313. - e) Hypnose 315.
Zweiter Abschnitt. Abnorme Mechanismen . . . . 317
Merkmale der Abnormitit der Meehanismen 317.
§ 1. Pathologische Erlebnisreaktionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 319
a) Reaktion im Unterschied von Phase nnd Schub 320. - b) Die dreifache
Richtung der Verstehbarkeit der Reaktionen 321. - c) tl'bersicht iiber die
reaktiven Zustinde: nach den Anlissen, bch der Art der seelischen Strnktur,
nach Art der bedingenden Konstitution. Rea.ktive Znstande bei Schizophrenie
324. - d) Die heilende Wirkung von Gemiitserschiitterungen 327.
§ 2. Abnorme Nachwirkung friiherer ErlebiUsse. . . . . . . . . . . . . . . . . 328
a) Abnorme Gewohnheiten 328. - b) Komplexwirkungen 329. - cj Kompen.
sationen 330. - d) Aufl&lungstendenzen und Ganzheitstendenzen 331.
§ 3. Abnorme Traume . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 332
a) Traume bei korperlichen Erkranknngen 332. - b) Abnorlllcs Traumen bei
Psyohosen 332. - c) Inhalt abnormer TraUDie 333.
§ 4. Die Hysterie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 334
§ 5. Verstehbare Inhalte der Psychoeen . . . . . . . . . . . .. ...... 340
a) Wahnhafte Ideen 340. - b) Wahnideen der ISchizophrenen 341. - c) Die
Unkorrigierbarkeit 342. - d) Ordnung der Wahninhalte 342.
Drittes Kapitel.
Stellurrgnahme des Kranken zur Krankheit.
a) Verstindliches Verhalten zum Einbruch der akuten Psychose 345. - b) Ver·
a.rbeitung nach dem Ablauf der akuten Psychoee 346. - 0) Verarbeitung der
KraDkheit in chronischen Zustinden 347. - d) Das Urteil des Kranken iiber
aeine KraDkheit (Selbstbeobachtung unci BewuBtsein des eigenen Zustandee,
Stellungnabme in der akuten Psychoee, Stellungnahme zur abgelaufenen akuten
Psychose, SteUungnahmen in chronischen Psychosen) 349. - e) Der Wille zur
Krankheit 353. - f) 'Cher Sinn und MOglichkeiten der Stellnngna.h.me ZW"
eigenen KraDkheit 354.
Viertes KapiteI.
Das Ganze der verstandlichen Zusammenhange (Charakterologie).
§ 1. Die Abgrenzung des Begriff~ . . . . . . . . .. ............ 357
a) Das Sein des Cham"ters 357. - b) Das Werden des Charakters 358. -
c) Der verstehbare Charakter und das Unverstindliche 358.