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RERUM GERMANICARUM
IN USUM SCHOLARUM
EX
MONUMENTIS GERMANIAE HISTORICIS
SEPARATIM EDITI.
MAGISTRI ADAM BREMENS IS
GESTA HAMMABURGENSIS ECCLESIAE
PONTIFICUM
EDITIO TERTIA.
HANNOYERAE ET LIP9IAE
IMPENSIS BIBLIOPOLII HAHNIANI.
1917.
ADAM VON BREMEN,
HAMBURGISCHE
KIRCH EN G ESCH ICH TE.
DRITTE AUFLAGE
HERAUSGEGEBEN VON
BERNHARD SCHMEIDLER.
HANNOVER UND LEIPZIG
HAHNSGHE BUCHHANDLUNG.
1917.
INHALTS VER ZEICHNIS.
Seite
Einleitung............................................................... VII—L X V 1II
§ 1. Die Handschriften und ihr Stammbaum , VII— X X X IV
§ 2. Textgeschichte und Bestandteile des Werkes.
Einige Ausschreiber . . . . . . . . . X X X IV — X L V
§ 3. Die bisherigen Ausgaben und die Grund
sätze der neuen . . . . ...................... X L V —L II
§4. Adams Leben ........................... L U —L V II
§ 5« Die Quellen und die Entstehungszeit des
W erkes...................................................... L V 1 I-L X V II
Verzeichnis wiederholt und abgekürzt angeführ
ter Quellen und Bücher...................... L X V III
Adams Gesta Hammaburgensis ecclesiae pontificum . . 1 —283
Anhang: Insulae Britannicae.......................................... 284—286
Berichtigungen, Nachträge........................................ 287. 288. 353
Namenregister..................................................... 289—323
Wort- und Sachregister.................................................. 324—353
EINLEITUNG.
Für die Neubearbeitung der Gesta Hammaburgensis ec
clesiae pontificum des Adam von Bremen bot große Schwierig
keiten die Klassifizierung der Handschriften, deren Lesarten
5 einerseits eine deutliche, klassenmäßige Konstanz zeigen, an
dererseits wieder in auffallender Weise wechseln und dem
Klassencharakter widersprechen. Als Lösung der Schwierig
keiten ergaben sich Ansichten, die auf die Entstehung und
Entwicklung des Werkes helles Licht werfen, die Herkunft und
10 den Ursprung der einzelnen Bestandteile meist mit Sicher
heit aufklären und auch für die sachliche Auffassung vieler
Stellen von Wert sein können und unter Umständen ent
scheidendes Gewicht beanspruchen dürfen. Im folgenden
wird daher als Grundlage alles übrigen zunächst eine genaue
i5 Beschreibung der Handschriften nach ihren äußeren, graphi
schen, und inneren, textlichen, Eigenschaßen dargeboten.
§ 1. JDie Handschriften und ihr Stammbaum.
Drei Klassen der Handschriften lassen sich unterschei-
den, A, B und C. Alle Handschriften A haben 1) im Texte
2o eine erhebliche Anzahl von Sätzen und Abschnitten weniger1
als alle anderen Handschriften, dafür eine geringere Anzahl
Sätze und Worte, die den anderen Texten fehlen2; 2) sie
bieten in den Teilen, die sie mit BG gemeinsam haben,
einen vielfach anderen Text als jene; 3) die Wiener Hand-
25 schrift (A l.), die wichtigste der Klasse, hat kein einziges
Scholion, während A 2 und A 3 gemeinsam mit BG deren
eine ganze Anzahl bringen. Die sachliche Erklärung dieser
grundlegenden Erscheinungen wird weiterhin in § 2 nach
der Beschreibung der Handschriften zu entwickeln sein.
30 > 1) Die in A fehlenden Teile sind in dieser Ausgabe ebenso wie
bereits in den vorigen von Lappenberg in eckige Klammem [ ] ein-
geschlossen, 2) Das Fehlen dieser Bestandteile von A in BG ist,
wenn sie größeren Umfang oder besondere Bedeutung haben, in der Aus
gabe durch Stemmten gekennzeichnet.
VIII M. ADAM BREMENSIS
A l (Lappenberg n .l) ist die Handschrift n. 521 der
Wiener Hofbibliothek1. Sie ist um die Wende des 12. und
Id. Jahrhunderts geschrieben, fast durchweg von einer Hand2.
Besondere graphische Eigentümlichkeiten3 der Handschrift
sind, daß sie oft die Endsilbe ur fortläßt4 oder mit ns ver- s
wechselt5, und mehrmals Wortbildungen mit ex schreibt6,
wo tra oder trans zu erwarten wäre bzw. von den anderen
Handschriften geboten wird1. Häufig ist ferner die Ver
wechselung von a und o 8, nicht selten die von a und u9,
die Abkürzung m für modi oder modum10, Schreibungen wie io
fecer für fecerit11, Verdoppelung des s im Inneren von Wor-
1) Tabulae codicum ... in bibliotheca Palatina Vindobonensi as
servatorum I, S. 88. Beschreibungen der Handschrift und des Textes
gaben Pertz, Archiv III, 650—667; Lappenberg, Archiv VI, 836—839.
Zur Geschichte der Handschrift vgl. Kohlmann S. 52—55. Ein Faksimile 15
der Haupthand in SS. VII, Tafel zu S. 76. 2) Neben der Haupt
hand ist mit Sicherheit zunächst eine zweite Hand zu unterscheiden, die
I, 60 (62), S. 58, Z. 7: vestigia bis I, 62 (64), S. 59, Z. 25: aegritudine
geschrieben hat; einer dritten gehören II, 3, S. 62, Z. 10: Otto bis S. 63,
Z.2: compressit an. Ferner von 11, 22 (19), S. 79, Z. 20: tribus bis S. 80, 20
Z. 12: Greciae, ebenda von Sicut bis II, 24 (21), S. 82, Z. 6: Francorum
sind andere Schriftcharaktere bemerkbar, die aber zum Teil einander sehr
ähnlich und schwer voneinander zu unterscheiden sind, fast ineinander
überzugehen scheinen. S. 82, Z. 6 mit regibus setzt wieder deutlich die
Haupthand ein, die das Werk dann zu Ende geführt hat. 3) Rein äußer- 25
liehe Orthographica sind unten § 3, S. XLIX zusammengestellt. 4) I, 2,
S. 5, N. q; 39 (41), S. 42, N. s. III, 20 (19), S. 163, JV. x; 26 (25),
8. 168, N. h; 45 (44), S. 188, N. q; 62 (61), S. 208, N. n. IV, 18,
8. 245, N. g. 5) II, 1, 8. 61, N. p; 52 (50), S. 113, N. g. III, 37
(36), 8. 180, N. p; 55 (54), S. 199, N. c; 61 (60), 8. 206, N .d; vgl. auch 30
III, 38 (37), 8. 181, N. f. IV, 23, 8. 254, N. b; 32 (31), 8. 265, N. k.
6) III, 64 (63), S. 211, Z. 3 mit N .d ; 68 (67), S. 215, Z. 6 mit N. h.
IV, 23, S. 254, Z. 11 mit N. t. In IV, 8, S. 236, Z. 5 mit N. * schreibt
A 1 peregit, wo A 2. 2?6f exegit haben; II, 79 (75), /9. 137, N. t: recepit
A 1, excepit BG. Vgl. auch III, 12 (11), S. 153, N. 1. 7) Daß A 1 35
öfter § an falscher Stelle schreibt, teilt es mit vielen Handschriften des Mittel
alters, besonders auch der Wende des 12. und 13. Jahrhunderts; vgl. I, 24
(26), S. 30, N. f; 49 (51), S. 49, N. k. II, 6 (5), S. 65, N. e; 21 (18), S. 77,
N. m; 22 (19), & 80, Z. 35, JV. c; 69 (67), S. 131, N. i; 82 (78), /8. 139,
N .e;S . 140, JV. s; 141, N. w. III, 46 (45), /8.189, JV. y; 50 (49), $. 193, 40
JV. b; 51 (50), 8. 195, N. m; 59 (58), S. 205, N. q; 68 (67), 8. 215, N. e.
7F, 32 (31), 8. 265, IV. r. 8) 7, 14 (15), 8. 19, N. n. II, 2 S. 62, IV. b;
11 (9), 8. 68, N. g; 17 (15), 8. 73, N .d; 21 (18), 78, IV. 1; 22 (19), S. 79,
IV. r; 61 (59), S. 120, IV. r; 70 (68), S. 132, IV. m. III, 37 (36), >9.180, N. t;
56 (55), & 202, IV. e. 9) I, 39 (41), & 42, N. 1; 61 (63), 8. 59, N. c. 45
III, 47 (46), /8. 190, N. i; 56 (55), & 201, Z. 39, IV. e; 66 (65), >8. 213,
IV. f. i. FpZ. few //7,62 (61), S. 208, JV. f. 7 F, 1, & 227, N. t. 10) 7,2,
& 5, IV. g. 77, 58 (56), & 118, N. n. 777,2, & 144, JV. k; 49 (48), S. 191,
IV. e; 63 (62), & 209, JV. d. 11) 777, 27 (26), 8. 170, Z. 39, JV. a;
63 (62), 8. 209, JV. m; 69 (68), 8. 215, N. o. IV, 21, S. 252, JV. p. so
