Table Of ContentZeichen setzen im Bild
Zur Präsenz des Bildes im kunsttherapeutischen Prozess
Kongress des Aufbaustudiengangs KunstTherapie der HfBK Dresden
Zime Diecuhtscehnen sHyegtieznee-nM uismeum B Dirledsden, 10. – 13. März 2011
Zur Präsenz des Bildes im kunsttherapeutischen Prozess
DKoenrg rKeossn dgerse Asusfb dauesstu Adiuenfbgaanugss tKuudnsietTnhgeraanpige sd eKr uHnfBsKt DTrheesdreanpie der Hochschule für Bildende Künste Dres-
dime Dne u›Ztsechicehn eHnyg sieentez-Menus eimum B Dirleds.d eZnu, r1 0P. r–ä 1s3.e Mnäzr zd 2e0s11 Bildes im kunsttherapeutischen Prozess‹ findet
statt vom 11. bis 13. März 2011 im von Peter Kulka neu gestalteten Großen Saal des Deutschen
Hygiene-Museums Dresden. Eine Ausstellung im Oktogon der HfBK Dresden ›Zeichen setzen
im Bild. Jede Linie ist eine Weltachse‹ repräsentiert vom 11. März bis zum 24. April 2011 die the-
matischen Bezüge künstlerisch. Der Kongress ist der dritte Teil einer umfassenden Tagungs-
und Publikationstätigkeit seit 2004, die sich vorrangig der Aufgabe der wissenschaftlichen Ver-
netzung von Kunst und Therapie widmete.
Die Themen Zeichen – Sprache – Bild befassen sich mit der Entwicklung von Zeichen, ihrem Sinn
und ihrer Gestalt sowie mit der verbalen wie bildnerischen Sprache. Bei allem liegt der Fokus
auf der Kunsttherapie in ihren Bezügen zur Sprache der Bilder im konkreten wie übertragenen
Sinne sowie auf ihrer Interdisziplinarität. Der Kongress ergänzt die bisherigen Dresdner Tagungs-
themen Resonanz, Resilienz, Prävention, Rezeption, Analogien, Prozesse und Projekte. Unkon-
ventionelle kunsttherapeutische Sehweisen erhalten ebenso Raum wie bewährte interaktive
Modelle. Projekte als Mittler zwischen pädagogischen, therapeutischen und künstlerischen Pro-
zessen setzen Zeichen im übertragenen Sinne. Gleichwohl bleibt das geschaffene Werk ein
gegenwärtiges, verlässliches Gegenüber im Dialog.
Die kunsttherapeutische Vertiefung erfolgt im Hinblick auf die Präsenz des Bildes und dessen
Sprache. Als Piktogramm, Symbol, Schriftzeichen oder Logo sind Zeichen in unserer Alltags-
welt gegenwärtig. In der Bildenden Kunst sind Bilder und Objekte Träger von Zeichen. Interdis-
ziplinäre Ansätze der ReferentInnen belegen ein weites Spektrum kunsttherapeutischer Zu-
gangsweisen von der Bildenden Kunst und der Medizin über die Psychotherapie und Psychologie
bis zur Sprach- und Kunstwissenschaft. Darstellende Beiträge und Präsentationen ergänzen
die Wortbeiträge. Die von Thomas Hellinger kuratierte Ausstellung im Oktogon mit renommier-
ten zeitgenössischen KünstlerInnen gliedert sich in die Bereiche gezeichnet – bezeichnet –
bewegt – vernetzt – interaktiv.
Die kunstbasierte Ausrichtung des Kongresses möchte das bildnerische Gestalten verstärkt mit
einer sprachlich präzisen Handhabung verknüpfen als konstruktiven Akzent in der kunstthera-
peutischen Diskussion. Der besondere Blick auf die Schnittstellen von Kunst und Therapie in der
Verbindung von Praxis und Theorie soll das kunsttherapeutische Berufsfeld sowohl erweitern
als auch begrifflich differenzieren. Der Kongress des Aufbaustudiengangs KunstTherapie findet
statt in Kooperation mit dem Deutschen Hygiene-Museum Dresden sowie im Austausch mit
dem Berufsverband DFKGT. Wir danken dem Bundesministerium für Bildung und Forschung
BMBF sowie der Deutschen Forschungsgemeinschaft DFG für die finanzielle Förderung unseres
Anliegens.
Doris Titze
Zeichen setzen im Bild
Jede Linie ist eine Weltachse
Ausstellung des Aufbaustudiengangs KunstTherapie der HfBK Dresden
Zime Oikctohgeonn d esr eHftBzKe Dnre sidmen , B11i. lMdärz – 24. April 2011, Ausstellungseröffnung 10.03.2011, 19.00 Uhr
Zur Präsenz des Bildes im kunsttherapeutischen Prozess
DKoineg Areusss dsetse Alluufbnagu sitmud iOenkgtaonggos Knu dnsetTr hHerfaBpKie Dderre HsfBdKe Dnr ewsdiredn das Thema ›Zeichen setzen im Bild‹ auf der
Gimr Duenudtslcahgeen Huyngtieenres-Mchusieeudmli cDhreesdr eknü, 1n0s. t–l 1e3r.i Mscährze 2r0 1P1ositionen fassen. Der Untertitel richtet sich as-
soziativ nach dem Bild ›Versuch über Novalis (eine Linie)‹ von Rune Mields mit den Worten ›Jede
Linie ist eine Weltachse.‹ Dieses Bild, das Zeichnung, Zeichen und Schrift exemplarisch verbin-
det, wird in der Ausstellung gezeigt.
Eine Linie zeichnet, bezeichnet, verzeichnet, erzählt. Sie wird zur Form, zum Bild oder zur Schrift,
um Kultur und Geschichte zu erinnern sowie neue Wege zu erschließen. Piktografische und
logografische Darstellungen von Begriffen standen stets vor einer phonografischen Wiedergabe
der Sprache. In der Bildenden Kunst sind Bilder und Objekte Träger von Zeichen. Bezeichnend,
benennend und transformierend befassen sich zeitgenössische KünstlerInnen mit Begriffen und
Zeichen, mit individuellen wie objektivierenden Piktogrammen.
Mehrere Positionen zeitgenössischer Zeichnung, die den unterschiedlichen Umgang mit Figur,
Struktur und Schrift zeigen, werden neben Bildern zu sehen sein, die sich mit Schrift, Zeichen
und Textfragmenten auseinandersetzen. Gezeichnete Bilder zeigen im Film ihren Entstehungs-
prozess und Zeichen werden in Bewegung gesetzt, um im zeitlichen Ablauf eine Erzählstruktur
zu entwickeln. In Raum greifenden Installationen erfahren Zeichnung und Zeichen, aus ihrem
gewohnten Zusammenhang herausgelöst, eine neue Dimension. Die Ausstellung gliedert sich so
in fünf Teilbereiche: gezeichnet – bezeichnet – bewegt – vernetzt – interaktiv.
gezeichnet: Die Zeichnung selbst ist die ursprünglichste Umsetzung dreidimensionaler Bewe-
gung in die Fläche. Gleichsam einschreibend und bezeichnend schaffen Zeichnungen selbst
Bilder zwischen Schattenrissen und Bewegungsdiagrammen, zwischen gesetzten Linien und me-
ditativen Rhythmen, zwischen Mitteilung und Verschlüsselung. Zeichnungen machen den Pro-
zess ihres eigenen Entstehens sichtbar und vermitteln ein Verständnis, wie sich Transformation
vollzieht. In einigen Arbeiten verbinden sich Bild- und Textfragmente und erzeugen unter-
schiedliche assoziative Ebenen in der Bildrezeption.
Hans Baschang – Elke Hopfe – Dieter Krieg – Karl Schleinkofer – Doris Titze
bezeichnet: Als Piktogramm, Symbol, Schriftzeichen oder Logo sind Zeichen in unserer Alltags-
welt allgegenwärtig. Aus ihrem funktionalen Zusammenhang herausgelöst, bekommen sie im
jeweiligen Bildzusammenhang neue Bedeutungen. Es können vermittelte Symbole neue Konno-
tationen transportieren, lesbare Schriftzüge zwischen Satzbedeutung und visueller Bildwirkung
wechseln oder individuell entwickelte Zeichen sich einer eindeutigen Lesbarkeit verschließen.
Rune Mields – A.R. Penck – Josua Reichert – Rémy Zaugg
Zeichen setzen im Bild
Zur Präsenz des Bildes im kunsttherapeutischen Prozess
Kboenwgreegsst :d eDs eAru fFbialumst uisdtie enginaneg As KnuenisntTahnedraeprier ediehr uHfnBgK Dvroensd Eeninzelbildern, die vom Betrachter als Bewe-
igmu Dnegu twscahehnr gHyegnieonme-Mmuesneu wm eDrredsednen. ,D 10e. r– F13il.m M ährza 2t0 d11ie Möglichkeit, die Entstehung und Entwicklung
einer Zeichnung in ihrer realen Bewegungsveränderung festzuhalten oder einzelne Zeichen, zu
einer Abfolge montiert, in Bewegung zu versetzen, um so eine Erzählstruktur zu entwickeln.
Die in der Ausstellung gezeigten Filme beziehen sich entweder auf das Medium Zeichnung oder
sie zeigen einen erweiterten Umgang mit funktionalen Zeichen unserer Alltagswelt. Die wie
im ersten Moment wie Filmstills wirkenden, aneinander gereihten Einzelfotos, die die nonverba-
le Kommunikation zwischen zwei Musikern zeigen, verweisen gleichzeitig auf bewegte und
statische Bilder.
Lars Arrhenius – David Buob – William Kentridge – Evelyn Richter
vernetzt: Einen weiteren Schwerpunkt der Ausstellung bilden auf den Raum bezogene, instal-
lative Arbeiten. Die von den KünstlerInnen benutzten Zeichensprachen greifen in den Raum,
reflektieren den Ort oder die Wechselbeziehung und Präsenz von Sprache. Es werden Zeichen im
räumlichen Zusammenhang verändert oder eingefangene Lichtreflexe zu flüchtigen Lichtzei-
chenprojektionen genutzt; Kommunikation wird durch Zeichen- und Bildsprache im gesellschaft-
lichen Kontext reflektiert.
Almut Glinin – Martina Jess – Dorothea Schulz
interaktiv: In diesem Teil der Ausstellung haben die BesucherInnen die Möglichkeit mit Reso-
nanzbildern auf die Ausstellung bzw. auf einzelne Exponate in schnellen, spontanen Skizzen zu
reagieren. Die dafür bereitgelegten Blätter haben alle das Format 18 x 21,5 cm, und die Skiz-
zen werden mit schwarzen Filzstiften ausgeführt. Die Präsenz der Bilder als eigenständige Aus-
sage erzeugt so einen Raum der Resonanz, der in Bildern und Zeichen zu einem eigenen Teil
der Ausstellung wachsen wird.
Thomas Hellinger
Donnerstag, 10.03.2011
Zeichen setzen im Bild
Zur Präsenz des Bildes im kunsttherapeutischen Prozess
Kongress des Aufbaustudiengangs KunstTherapie der HfBK Dresden
im Deutschen Hygiene-Museum Dresden, 10. – 13. März 2011
Karen Ferri Bernardino, Juliane Melches
Abstract
Interkulturelles Forum: Kunsttherapie in Brasilien und im Kosovo Vortrag
Donnerstag, 10.03.2011, 10.00 – 12.00 Uhr
Das interkulturelle Forum knüpft an die letzte Tagung des Aufbaustudiengangs KunstTherapie
im Mai 2007 an und baut damit – zeitlich und räumlich dem Kongress vorgelagert – eine Brücke
zwischen den Kongressen. Die Berichte aus dem Kosovo und Südafrika werden um die Dar-
stellung kunsttherapeutischer Projekte, Arbeits- und Ausbildungsmöglichkeiten in Brasilien er-
weitert und gleichzeitig unter dem Aspekt der Generalisierbarkeit betrachtet.
Karen Ferri Bernardino wird über die aktuelle Situation der psychiatrischen Versorgung in Brasi-
lien und über die im Zuge der Psychiatriereform neu entstandenen Kulturellen Zentrum und
Kunst Ateliers berichten. Ausgehend davon wird sie drei KunstTherapeutische Projekte vorstellen.
Juliane Melches schult seit 2005 Mitarbeiter der NGO »Children for Tomorrow Kosovo« für die
kunsttherapeutische Arbeit mit Kindern. Dabei ist Offenheit für die fremde Kultur genauso wie
die Reflexion der eigenen kulturellen Herkunft notwendig, um mit den Menschen des anderen
Landes in Kontakt zu kommen.
Vita Karen Ferri Bernardino
Geboren 1975 in Campinas/São Paulo, Brasilien • Von 1994 – 98 Lehramtstudiengang Kunst-
pädagogik mit dem Schwerpunkt Bildende Kunst an der Universität Pontificía Universidade
Católica de Campinas (PUC, Campinas) • 2001 Gaststudentin in »Theorie künstlerischer Gestal-
tung und Kunstpsychologie« bei Prof. Marie-Luise Lange an der TU Dresden • 2002 Gaststu-
dentin Bildhauerei bei Prof. Carl Emanuel Wollf an der HfBK Dresden • 2002 – 04 Aufbaustudien-
gang KunstTherapie an der HfBK Dresden Abschluss mit Diplom • Seit 2006 Lehraufträge,
Vorträge, Seminare und Veröffentlichungen • 2006 Gründung des Kunsttherapie Programms am
Centro de Formação e Assistência à Saúde (CEFAS, Campinas) • 2006 – 10 Leitung des post-
gradualen Kunsttherapie Programms am Centro de Formação e Assistência à Saúde (CEFAS,
Campinas) • Seit 2006 vielfältige kunsttherapeutische Projekte in verschiedenen Institutionen •
Ausstellungen in Brasilien und Deutschland • Lebt und arbeit als Kunsttherapeutin in Bun-
desland São Paulo, Brasilien
Zeichen setzen im Bild
Zur Präsenz des Bildes im kunsttherapeutischen Prozess
Kongress des Aufbaustudiengangs KunstTherapie der HfBK Dresden
im Deutschen Hygiene-Museum Dresden, 10. – 13. März 2011
Vita Juliane Melches
Studium der Psychologie bis 2002 • Anschließend wissenschaftliche Mitarbeit an der Klinik für
Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie des Universitätsklinikums Ulm • 2004 –
2006 Studium der KunstTherapie an der Hochschule für Bildende Künste (HfBK) Dresden • 2006–
2010 Studium Freie Kunst bei Prof. Martin Honert an der HfBK Dresden • Seit 2005 Projekt im
Kosovo in der NGO »Children for Tomorrow Kosovo« • Seit 2006 wissenschaftliche Mitarbeit im
Aufbaustudiengang KunstTherapie an der HfBK Dresden
Freitag, 11.03.2011
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Zur Präsenz des Bildes im kunsttherapeutischen Prozess
Kongress des Aufbaustudiengangs KunstTherapie der HfBK Dresden
im Deutschen Hygiene-Museum Dresden, 10. – 13. März 2011
Prof. Dr. med, Dipl. Psych. Gisela Schmeer
Abstract
Die therapeutische Potenz von Zeichen Vortrag
Freitag, 11.03.2011, 9.30 – 10.30 Uhr
Zeichen sind schwarze graphische Kürzel, verdichtete abstrakte Formen. Die Potenz von Zeichen
wird in drei Stufen vorgestellt: bei einem Gesellschaftsspiel, beim Kreativitätstraining, bei einer
speziellen kunsttherapeutischen Methode, dem Asymmetrischen Spiegelbild ©.
Die Einbeziehung von Zeichen in den kunsttherapeutischen Prozess gehört in den Bereich
von Empathie und Erfahrungswissen. Die Rolle des therapeutischen Spielens, der Trance und
des absichtslosen Wartens wird ausführlich beschrieben.
Die Referentin verweist auf die Quellen, aus denen sich bei ihr der kunsttherapeutische Umgang
mit Zeichen im Lauf der Jahrzehnte entwickelt hat. Sie erarbeitet Kriterien, die es erlauben,
die Begleitung künstlerischer Prozesse, Kreativitätstraining und Kunst(psycho)therapie metho-
disch voneinander abzugrenzen.
Vita
Ärztin Psychoanalyse und Psychotherapie, Kunsttherapie (grad. IGKT), Forbildungs-Seminare
(BLÄK) 1926 in Berlin geboren. Hat in München ihr Medizin- und Psychologiestudium sowie ihre
Ausbildung als Psychoanalytikerin abgeschlossen. Seit Beginn ihrer therapeutischen Arbeit –
in den letzten drei Jahrzehnten zunehmend mit Gruppen – bezieht sie spontan gemalte Bilder
in die Prozesse ein. Gisela Schmeer ist als Lehrbeauftragte an Hochschulen und im Rahmen
eines umfangreichen eigenen Programms in der kunst- und psychotherapeutischen Fort- und
Weiterbildung tätig. Mehrere Fachbücher von ihr sind bei Klett-Cotta Verlag erschienen. Im
Juni 2005 erhielt sie eine Honorarprofessur an der Hochschule für Bildende Künste Dresden im
Aufbaustudiengang KunstTherapie.
Freitag, 11.03.2011
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Zur Präsenz des Bildes im kunsttherapeutischen Prozess
Kongress des Aufbaustudiengangs KunstTherapie der HfBK Dresden
im Deutschen Hygiene-Museum Dresden, 10. – 13. März 2011
Prof. Dr. Dr. Ingrid Riedel
Abstract
Paul Klees Engelzeichnungen – vom Mitimaginieren zum Mitgestalten Vortrag
Freitag, 11.03.2011, 10.30 – 11.30 Uhr
Paul Klees Engelzeichnungen, die auf den ersten Blick so skurril und humorvoll anmuten,
gehören vor allem in seine spätere Lebens-Zeit, in die Phase seiner Erkrankung an Sklerodermie,
in ein ernstes Zwischenstadium zwischen Leben und Tod. Sie spiegeln seine eigenen Verwand-
lungen in dieser Krise, seine Annäherung und Anverwandlung an Engelwesen – und verlieren
dabei tatsächlich den Humor nicht, sondern zeugen von einer stillen, hintergründigen Heiterkeit
und sind bis zuletzt von souveräner Strichführung getragen. In einigen ausgewählten Zeich-
nungen dieser Art wollen wir uns imaginativ einfühlen, die elegant-einfache Linienführung nach-
vollziehen und uns schließlich an einer eigenen Gestaltung solch eines Engelwesens’ versuchen.
Vita
Prof. Dr. Dr. Ingrid Riedel studierte evangelische Theologie, Literaturwissenschaft und Sozialpsy-
chologie. Ausbildung in Analytischer Psychologie am C. G.-Jung-Institut Zürich. Seit 1984 eige-
ne Praxis für Psychotherapie in Konstanz, Dozentin und Lehranalytikerin am C. G.-Jung-Institut
Zürich; Arbeitsschwerpunkt: Kunsttherapie und therapeutische Arbeit mit Bildern seit 1992
Honorarprofessorin für Religionspsychologie an der Universität Frankfurt am Main. Zahlreiche
Publikationen zum Thema Symbolik, Bild und Kunsttherapie.
Freitag, 11.03.2011
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Zur Präsenz des Bildes im kunsttherapeutischen Prozess
Kongress des Aufbaustudiengangs KunstTherapie der HfBK Dresden
im Deutschen Hygiene-Museum Dresden, 10. – 13. März 2011
Dietmar Diesner
Abstract
Permanence Vortrag
Freitag, 11.03.2011, 11.30 – 12.00 Uhr
Der Musikperformer und Komponist Dietmar Diesner gestaltet seit Anfang der 1980er Jahre Solo-
Performances mit eigenen Saxophon-Spieltechniken und der traditionellen Zirkular-Atemtechnik.
Die Komposition »Permanence« wird mit jedem Event aktualisiert, faktisch in Echtzeit auf der
Grundlage einer variablen Klangstruktur stets neu kreiert. Das permanente Klanggeschehen
zieht sich wie ein Faden durch den Raum. Der Musiker verlässt den konventionellen Rahmen der
reinen Interpretation, wird zum Sounddesigner, Performer und Real-Time-Composer.
»Zeichen setzen im Bild« übersetzt Diesner mit »Klang leiten im Raum«.
Vita
Geboren 1955 • Studien am Konservatorium Cottbus (Berufsmusiker) und an der HfM Dresden
(1985 Diplom) • Seit 1979 freischaffend • Konzerte des Jazz, der zeitgenössischen Improvisa-
tionsmusik und Neuen Musik • solistisch als Musikperformer und saxophon-actor u.a. mitwir-
kend in Theaterinszenierungen und Dokumentarfilmen • Komponist für Bühnenwerke (Sprech-
theater) und Filmmusik • Soundforschung und Arbeiten zu musikwissenschaftlichen Frage-
stellungen u.a. des Saxophonspiels und insbesondere zur Entwicklung eigener neuer Spieltech-
niken sowie zur innovativen Aufführungspraxis einer über den konventionellen Rahmen der
Improvisation hinausgehenden so genannten »real time composition & performance«. • Mitbe-
gründer zahlreicher nationaler und internationaler Ensembles des zeitgenössischen Jazz •
erfolgreiche Konzerte auf internationalen Festivals in Europa und Nordamerika – bis zur Gegen-
wart über 2000 öffentliche Auftritte in bisher mehr als 260 Ensembles des Jazz bzw. genre-
übergreifender Projekte • mehr als 100 Rundfunkproduktionen bzw. -mitschnitte, viele TV- und
Tonträgerproduktionen – diese Fakten und Dokumente, insbesondere den europäischen Jazz
betreffend, werden in einem umfangreichen eigenen Jazz-Archiv geführt.
(www.saxophon-actor.de)
Freitag, 11.03.2011
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Zur Präsenz des Bildes im kunsttherapeutischen Prozess
Kongress des Aufbaustudiengangs KunstTherapie der HfBK Dresden
im Deutschen Hygiene-Museum Dresden, 10. – 13. März 2011
Prof. Dr. Martin Schuster
Abstract
Die Linie in der Kinderzeichnung – die Linie als Denkmittel Vortrag
Freitag, 11.03.2011, 13.00 – 14.00 Uhr
Um zu verstehen, warum Linienzeichnungen überhaupt eine Ähnlichkeit zur gesehenen Wirk-
lichkeit gewähren, wird an Neissers Prinzip der Wahrnehmung Analyse durch Synthese’ erinnert.
Tatsächlich erkennen wir Objekte nicht in irgendwie gearteten Umrisslinien (eine Reduktion
von Fotos auf Umrisslinien macht das unmittelbar plausibel), sondern die Linie ist immer eine
Konstruktion der Wirklichkeit. Auch von Geburt an blinde Kinder können ganz problemlos die
nämlichen Linienzeichnungen wie sehende Kinder generieren. Die möglichen Funktionen der Li-
nie werden nun in der Kinderzeichnung im kulturellen und im historischen Vergleich unter-
sucht. Es zeigt sich, dass die Linie ein Denkmittel ist, eine Vereinfachung, zu der der Betrachter
erst nach einer Analyse der gesehenen Welt gelangt. Einmal erschlossen, sieht man sie an
Stellen, an denen sie gar nicht vorhanden ist. Insofern erlaubt die Linienzeichnung Rückschlüs-
se auf das Wirklichkeitsmodell des Zeichners.
Vita
Professor der Universität Koblenz, pensionierter Akademischer Rat an der Universität zu Köln ist
Verfasser zahlreicher Aufsätze und Bücher zu Themen der »Kunstpsychologie« (z.B. Schuster,
M. 2000. Kunstpsychologie. Schönheit – Bildkommunikation – Kreativität. Hohengehren: Schnei-
der), speziell auch aber auch zu den Themengebieten »Kinderzeichnung«, »Kunsttherapie«,
»Fotopsychologie«, »Nonverbale Kommunikation durch Bilder« und »Museumspsychologie«.
Freitag, 11.03.2011
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Zur Präsenz des Bildes im kunsttherapeutischen Prozess
Kongress des Aufbaustudiengangs KunstTherapie der HfBK Dresden
im Deutschen Hygiene-Museum Dresden, 10. – 13. März 2011
Prof. Dr. med. Knut Schäkel
Abstract
Körperbild/Hautbild: Immunologie – Zeichen der Resilienz im Vergleich Vortrag
Freitag, 11.03.2011, 14.00 – 15.00 Uhr
Das Immunsystem hat die Aufgabe schädliche Mikroorganismen zu erkennen und abzuwehren;
gleichzeitig ist es notwendig körpereigene Strukturen zu schonen. Für diese Immunbalance
sind neben aktivierenden Signalen genauso tolerogene Mechanismen notwendig. Eine ständig
aktive Immuntoleranz von körpereigenen Strukturen ist unabdingbar, schwere Autoimmun-
erkrankungen wären ansonsten die Folge. Tumorzellen machen sich die Immuntoleranz gezielt
zu nutze; so bleiben sie unerkannt und wachsen ungehindert. Zusammenfassend beschreibt
der Zustand der Gesundheit und Homöostase einen immunologisch gut kontrollierten Prozess
von aggressiven und resilienten Kräften.
Es bleibt die Frage, ob und wie wir diese Vorgänge bildhaft auf seelische Prozesse übertragen
können.
Vita
Prof. Dr. Schäkel ist Oberarzt und Leiter des Funktionsbereiches Allergologie an der Universi-
tätshautklinik Dresden. Sein Medizinstudium schloss er an der medizinischen Hochschule
Hannover ab und absolvierte im Rahmen eines Stipendiums einen Studien- und Forschungs-
aufenthalt im Department of Infectious diseases am Childrens Hospital in Buffalo/USA.
Seine Ausbildung zum Dermatologen und Allergologen absolvierte er in Göttingen und Dresden.
Während seiner Tätigkeit im Institut für Immunologie an der TU Dresden habilitierte er 2005
im Fach Immunologie und erhielt die Lehrbefugnis für das Fach Dermatologie. Als Mitglied des
»Centers for Regenerative Therapies Dresden« (DFG-Clusters of Excellence) befassen sich
seine wissenschaftlichen Arbeiten mit der Immunregulation der Hautentzündung und der Thera-
pie der atopischen Dermatitis. Zwischen 2003 und 2007 erhielt Prof. Dr. Schäkel sieben Wis-
senschaftspreise, zwei Lehrpreise und Karl-Hansen-Gedächtnispreis der Dt. Gesellschaft für All-
ergologie und Klinische Immunologie sowie 2008 die Anerkennung als Fachimmunologe.
Description:Körperbild/Hautbild: Immunologie – Zeichen der Resilienz im Vergleich Nach der Auflösung von Musica Antiqua wandte sich Stephan Schardt