Table Of ContentSteuerpolitik - Von der Theorie zur Praxis
Springer-Verlag Berlin Heidelberg GmbH
Michael Ahlheim
Heinz-Dieter Wenzel
Wolfgang Wiegard
Herausgeber
Steuerpolitik -
Von der Theorie zur Praxis
Festschrift für Manfred Rose
Mit 27 Abbildungen
und 55 Tabellen
Prof. Dr. Michael Ahlheim
Universität Hohenheim
Institut für Volkswirtschaftslehre
Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre,
insbes. Umweltökonomie und Ordnungspolitik
70593 Stuttgart
[email protected]
Prof. Dr. Heinz-Dieter Wenzel
Otto-Friedrich-Universität Bamberg
Lehrstuhl für Finanzwissenschaft
96045 Bamberg
[email protected]
Prof. Dr. Wolfgang Wiegard
Universität Regensburg
Institut für Volkswirtschaftslehre
einschl. Ökonometrie
93040 Regensburg
[email protected]
ISBN 978-3-642-62483-4 ISBN 978-3-642-55887-0 (eBook)
DOI 10.1007/978-3-642-55887-0
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© Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2003
Softcover reprint of the hardcover 1st edition 2003
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SPIN 10934289 42/3130/DK-5 4 3 2 1 0 - Gedruckt auf säurefreiem Papier
GlUckwunsche (statt eines Vorworts)
Lieber Manfred,
es ist kaum zu glauben, aber wahr: Am 17. Juli 2003 hast Du Deinen 65.
Geburtstag gefeiert; und das Sommersemester 2003 war Dein letztes akti
yes Semester am Alfred-Weber-Institut der Universitat Heidelberg.
Wir haben lange Uberlegt, was wir Dir zu diesem Festtag schenken kon
nen. Aber was soll man einem Freund und Kollegen schenken, der schon
alles hat: Intelligenz, Schonheit, materielle Sicherheit, beruflichen Erfolg,
eine glUckliche Familie und vieles andere mehr - was bleibt da noch Ub
rig? Nun ja, natiirlich eine Festschrift, das klassische Geschenk wissen
schaftlicher SchUler fUr den geschiitzten akademischen Lehrer. Gleichwohl
haben wir lange gezogert. In der Regel erscheinen Festschriften am und
zeugen yom Ende einer erfolgreichen wissenschaftlichen Karriere. Davon
kann bei Dir, lieber Manfred, jedoch noch lange keine Rede sein. Eher das
Gegenteil ist der Fall. Man hat den Eindruck, dass der Einfluss Deiner wis
senschaftlichen Arbeit auf die praktische Steuerpolitik immer weiter zu
nimmt. Und da Du Dich jetzt unbeschrankt der Ausarbeitung einer "Ein
fachsteuer fUr Deutschland" im Manfred-Lautenschlager-Haus widmen
kannst, ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis verbleibende Hindemisse
auf dem Weg ins goldene Zeitalter eines konsumorientiert-neugeordneten
Steuersystems beiseite geraumt sein werden. Die vorliegende Festschrift
stellt deshalb nicht mehr als eine vorlaufige Bestandsaufnahme des BemU
hens urn ein besseres Steuersystem dar, in dem Du von vielen Kollegen
begleitet wirst, gelegentlich auch durchaus kritisch.
Die Herausgeber dieser Festschrift, zusammen mit Andre Reuter Deine
erste Assistenten-Generation, erinnem sich immer wieder geme an die
gemeinsame Zeit an Deinem Lehrstuhl. Es wurde hart gearbeitet damals.
Aus dieser Zusammenarbeit sind einige Aufsatze und BUcher hervorge
gangen, die Du jeweils gemeinsam mit dem einen undloder anderen von
uns publiziert hast. Auch Deine anderen VerOffentlichungen aus jener Zeit
haben wir vor Drucklegung zunachst untereinander und dann mit Dir dis
kutiert. Wer zahlt die Stunden, wer die Biere (und Ouzos), die erforderlich
waren, urn samtliche Feinheiten Deiner kunstvollen Argumentation zu ver
stehen, die hinter so unscheinbaren Titeln wie "Das fiskalische Ziel der
Besteuerung", "Die reine Staatsausgabentheorie von Samuelson" oder
"Lemers funktionale Finanzpolitik" verborgen waren. Wir erinnem uns
mit Wehmut an nachtelange Diskussionen Uber die "Verteilungswirkungen
indirekter Steuem" oder eine "maBorientierte Stabilisierungspolitik Uber
finanzwirtschaftliche Staatsaktivitaten". So manche Ehekrise konnte nur
abgewendet werden, weil unsere Ehefrauen mit gegenseitig abgegebenen
VI Michael Ahlheim, Heinz-Dieter Wenzel, Wolfgang Wiegard
eidesstattlichen ErkHirungen davon fiberzeugt werden konnten, dass man
die vergangene Nacht auch wirklich im Kreise der lieben Kollegen und
ausschlieBlich mit der Diskussion Deiner Aufsatze verbracht hatte. Dass
diese Zeit wissenschaftlich durchaus produktiv verlief, sieht man nicht nur
an der beeindruckenden Zahl und QualiUit der damals entstandenen Arbei
ten, sondem auch daran, dass Deine damaligen Mitarbeiter ihrerseits alle
samt Professoren der Nationalokonomie geworden sind. Daran hattest Du
sicherlich einen nicht unbetrachtlichen Anteil. Du hast uns einerseits an die
modeme Finanzwissenschaft herangeftihrt, uns andererseits aber auch die
notwendigen Freiraume gewahrt. Geme erinnem wir uns an die gemein
samen Forschungsseminare mit anderen Lehrstiihlen, vor allem mit Egon
Sohmen und seinen damaligen Mitarbeitem Manfred Bischoff und Gert
Haller. Auch heute noch blattem wir gelegentlich in den Unterlagen, die
wir lehrstuhlintem fiber Topologie, Trennungssatze (mathematische, nicht
familiare) oder fiber dynamische Optimierung ausgearbeitet haben. Ge
meinsam verfasste Bficher wie die "Messung individueller Wohlfahrt"
geistem noch immer durch die Literaturverzeichnisse unserer Lehrveran
staltungen.
Harte Arbeit war nur die eine Seite der Medaille, SpaB und Vergnfigen
pragten die andere. Allein bei dem Gedanken an unsere legendaren Mon
tagssitzungen im Anschluss an Deine Vorlesung fiberkommt uns Nostal
gie. Sie begannen regelmaBig im Anschluss an Deine vormittagliche Vor
lesung mit einem gemeinsamen Mittagessen beim "Griechen" mit Retsina
und Ouzo, wurden dann - nach einem kurzen Abstecher in Biehlers Zigar
renladen - bei sorgHiltig geschlossenen Fenstem im dicken Zigarrenrauch
Deines Dienstzimmers im Alfred-Weber-Institut fortgesetzt und endeten
meist spat nachts bei "Dr. Flotte" oder in der "Alten Schmiede" in Heidel
bergs HauptstraBe. Wenn wir schon in Nostalgie verfallen, darf natiirlich
auch die Erinnerung an unseren gemeinsamen Mallorca-Trip Anfang der
80-er Jahre nicht fehlen. Welcher Lehrstuhl hat schon einmal ein wissen
schaftliches Seminar - selbstverstandlich eigenfinanziert - auf Mallorca
durchgeftihrt? Die Betonung liegt dabei auf "wissenschaftlich". Neben der
Badehose hatten wir namlich auch die Bficher von Rockafellar fiber "Con
vex Analysis" und von Mangasarian fiber "Nonlinear Programming" im
Gepack, die wir endlich einmal in Ruhe und ungestort durcharbeiten woll
ten. Unter rein wissenschaftlichen Gesichtspunkten war dies wohl das am
wenigsten erfolgreiche unserer gemeinsamen Projekte. Bekanntlich sind
wir fiber die ersten beiden Seiten von Mangasarian nicht hinausgekommen,
wei! es am Strand von Arenal zu viele andere Konvexitaten zu bestaunen
und zu analysieren gab. Ja, Mallorca hatte viele, nicht antizipierte Reize zu
bieten - landschaftliche Reize natiirlich -, und so lemten wir von Dir, die
richtigen Prioritaten zu setzen, im Leben wie in der Wissenschaft. Auch
Gliickwiinsche (statt eines Vorworts) VII
wenn somit die rein fachliche Ergiebigkeit un serer Reise ex-post betrachtet
eher bescheiden war, hat uns dieser Lehrstuhl-Ausflug, dem ja schon ver
schiedene andere vorausgegangen waren, doch eng zusammengeschweiSt.
Keine Angst: Mehr verraten wir hier nicht. Auch nicht tiber die vielen
Blockseminare, die wir mit unseren Studenten in Pfalz und Odenwald ab
hielten. Wenn man heute ehemalige Teilnehmer dieser Veranstaltungen
trifft, so schwarmen sie noch immer von diesen Ausfltigen, durch die sich
Studenten, Assistenten und Professor bei Optimalsteuertheorie, Kegel
wettbewerben und Biersimpeleien fachlich und menschlich naher kamen,
als dies im ntichtemen Rahmen des Alfred-Weber-Instituts jemals moglich
gewesen ware.
Von Dir, lieber Manfred, haben wir also nicht nur Fachliches gelemt.
Du hast uns gezeigt, dass wissenschaftliches Arbeiten keineswegs langwei
lig und trocken sein muss, sondem - in der richtigen Umgebung und mit
den richtigen Leuten - auch viel SpaS machen kann. Und dass es dieser
SpaS am gemeinsamen wissenschaftlichen Arbeiten ist, der einen Lehr
stuhl motiviert und zusammenhalt. Wir werden uns bemiihen, diese Er
kenntnis an unsere Mitarbeiter weiterzugeben. Dir, lieber Manfred, wiin
schen wir, dass Deine wissenschaftliche Arbeit auch nach Deiner
Emeritierung weiter gedeiht und endlich auch hier politische Friichte tragt.
Ganz privat wiinschen wir Dir viele gltickliche Jahre, die Du als riistiger
Emeritus zusammen mit Gisela, die ja in unvergesslicher Weise stets fest
mit unserem Lehrstuhlleben verbunden war, auf den Tennis-und Golfplat
zen dieser Welt verbringen mogest. Happy Birthday, lieber Manfred, und
alles Gute! Ganz zum Schluss dieses personlichen Vorworts mochten sich
die Herausgeber ganz herzlich bei den groSziigigen Spendem bedanken,
die das Erscheinen und die festliche Ubergabe dieser Festschrift ermog
licht haben. Es waren dies
- die SEW-EURODRIVE- Stiftung, Bruchsal,
- Manfred Lautenschlager, Grunder und Aufsichtsratsvorsitzender der
MLPAG,
- Dr. Gert Haller, Vorsitzender des Vorstands der Wtistenrot & Wiirt
tembergische AG und
- Dr. Manfred Bischoff, Mitglied des Vorstands der DaimlerChrysler AG.
Unser Dank gilt auch unserem gemeinsamen Freund Wolfgang Kostlin,
der uns in vielfaltiger Weise unterstiitzt hat.
Hohenheim, Bamberg und Regensburg, im Juli 2003
Michael Ahlheim, Heinz-Dieter Wenzel, Wolfgang Wiegard
Inhaltsverzeichnis
I. Normative und positive Aspekte der Besteuerung
Optimal Redistribution and Needs ............................................................... 1
Robin Boadway and Pierre Pestieau
Aggressiveness and Redistribution ............................................................. 15
Dieter Bas und Martin Kolmar
Die indirekten Steuem im Steuersystem - Zu einer Theorie
der Steuerstruktur. ........................................................................................ 37
Cay Folkers
Werte, Prinzipien und Gerechtigkeit: Zu einem dynamischen
Verstiindnis von Leistungsfdhigkei t. ........................................................... 59
Hans-Georg Petersen
Steuerhinterziehung und Geldwasche als korrespondierende
Delikte ....................................................................................................... 101
Kurt Reding
"Gerecht ist gerecht" oder "Gerecht ist, was mir niitzt":
Eine empirische Analyse egozentrischer Verzerrungen der
empfundenen Steuergerechtigkeit. ............................................................ 125
Christian Seidl und Stefan Traub
Der Zusammenhang zwischen Steuersystem und
Schattenwirtschaft: Einige volkswirtschaftliche Anmerkungen ............... 143
Friedrich Schneider
Wie ein kluger Staat eine neue Staatsverfassung einflihren
solI, Wien 1808 ......................................................................................... 167
Eckehart Schremmer
Konsumausgabe versus Einkommen als Grundlage
individueller Wohlfahrt ............................................................................. 173
Georg Tolkemitt
X Inhaltsverzeichnis
Das Leistungsfdhigkeitsprinzip im Einkommensteuerrecht:
Von Schwadroneuren usurpiertes Beutegut oder okonomisch
interpretierbare Leitlinie einer rational en Besteuerung? ......................... 179
Ekkehard Wenger
Some Remarks to Income Taxation and Growth .............................. 197
Heinz-Dieter Wenzel
Globalisierung und Besteuerung nach dem
Leistungsfdhigkeitsprinzip ........................................................................ 211
Rupert Windisch und Gotz Blankenburg
II. Weiterflihrende Oberlegungen zur konsumorientierten
Besteuerung
Choice of Tax Base Revisited: Cash Flow vs. Prepayment
Approaches to Consumption Taxation ........................................ 237
Syed M Ahsan and Panagiotis Tsigaris
ACE for Germany? Fighting for a better tax system ........................ 297
Hans Fehr and Wolfgang Wiegard
Konsumorientierte Besteuerung von Einkommen aus
rechtlicher Sicht. ....................................................................................... 325
Joachim Lang
Gedanken zu einer Neuordnung der heutigen
Einkommensteuer - Der Karlsruher Entwurf und
das Modell einer konsumorientierten Einkommensteuer. ........................ 345
Dietrich Meyding
Von der Einkommens-zur Konsumbesteuerung: We1che
Verteilungswirkungen ergeben sich im f6derativen Staat? ..................... 355
Andre F. Reuter
Die real existierende Einkommensteuer ist eine
konsumorientierte Besteuerung ................................................................ 369
Franz W. Wagner
Alternative Forms of Direct Consumption Taxes:
The Croatian Approach ........................................................... 391
George R. Zodrow
Inhaltsverzeichnis XI
III. Aktuelle Besteuerungsprobleme in Deutschland
Steuern als Instrumente zur Sicherung einer
nachhaltigen Entwicklung ......................................................................... 415
Michael Ahlheim
Konfusion statt Konzeption - Die gegenwlirtige Steuerpolitik. ............... 441
Peter Bareis
1st eine Spekulationssteuer wiinschenswert? ........................................... 465
Wolfgang Eggert, Bernd Genser, Dirk Schindler
Privates W ohneigentum -Konsumgut oder Investitionsgut? -
Fragen einer adliquaten Besteuerung ........................................................ 487
Gert Haller
Der Schutz von Ehe und Familie im Einkommensteuerrecht... ................ 505
Paul Kirchhof
Intergenerative Umverteilung und Wachstumsimpulse der
Steuerreformen 1999 bis 2005 - Die Perspektive der
Generationenbilanz ................................................................................... 521
Pascal Krimmer und Bernd Raffelhuschen
Optimale Planung der betrieblichen und privaten Altersvorsorge ............ 543
Manfred Lautenschlager
IV. Fragen der Besteuerung in ausgewahlten Landern
Alternative Taxes on Labor in the European Union ......................... 567
Sijbren Cnossen
Clarifying U.S. Tax reform ...................................................... 581
Richard A. Musgrave and Peggy B. Musgrave
Steuerpolitik in China - Stand und Perspektiven ..................................... 593
Wilhelm Pflihler und Margot Schuller
