Table Of ContentKristin Wolf
Prädiktoren für
den multikriterialen
Berufserfolg von Lehrkräften
Zum Zusammenhang
zwischen Abiturdurchschnittsnote,
Studienerfolg und Berufserfolgsmaßen
BestMasters
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mierten Hochschulen in Deutschland, Österreich und der Schweiz entstanden sind.
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öffentlichung empfohlen und behandeln aktuelle Themen aus unterschiedlichen
Fachgebieten der Naturwissenschaften, Psychologie, Technik und Wirtschaftswis-
senschaften.
D ie Reihe wendet sich an Praktiker und Wissenschaftler gleichermaßen und soll
insbesondere auch Nachwuchswissenschaftlern Orientierung geben.
Kristin Wolf
Prädiktoren für
den multikriterialen
Berufserfolg von
Lehrkräften
Zum Zusammenhang
zwischen Abiturdurchschnittsnote,
Studienerfolg und Berufserfolgsmaßen
Mit einem Geleitwort von Prof. Dr. Mareike Kunter
Kristin Wolf
Frankfurt am Main, Deutschland
Masterarbeit Goethe-Universität Frankfurt am Main, 2016
u.d.T.: Kristin Wolf: „ Werden aus guten Schüler(inne)n auch gute Lehrkräfte? Zum
Zusammenhang zwischen Abiturdurchschnittsnote, Studienerfolg und Berufserfolgsma-
ßen bei angehenden Lehrkräften.“
BestMasters
ISBN 978-3-658-16818-6 ISBN 978-3-658-16819-3 (eBook)
DOI 10.1007/978-3-658-16819-3
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Geleitwort
Würdigung der Arbeit
Frau Kristin Wolf untersucht in ihrer Masterarbeit empirisch die Vor-
hersagekraft von Abiturnote und Abschlussnoten der Lehrerbildung
für den multikriterialen Berufserfolg von Lehrkräften. Die von Frau
Wolf bearbeitete Fragestellung besitzt höchste Praxisrelevanz und
Aktualität, da die Auswahl geeigneter Kandidatinnen und Kandida-
ten für den Lehrerberuf sowie die angemessenen Auswahlkriterien
derzeit ein sehr salientes Thema in bildungspolitischen Diskussionen
darstellt. In Deutschland wird die Hochschulzugangberechtigung zum
Lehramt nämlich häufig auf der alleinigen Grundlage der Abiturnote
vergeben, obwohl empirisch noch völlig ungeklärt ist, inwieweit die
Schulabschlussnoten sinnvolle Vorhersagen in Bezug auf den späteren
Berufserfolg von Lehrkräften überhaupt erlauben. Frau Wolf hat sich
dieser Problematik auf empirisch sehr überzeugende Weise durch eine
Re-Analyse von Daten zweier großer Lehrerstudien genähert. Eine be-
sondere Qualität und Innovation weist die Arbeit vor allem durch zwei
Punkte auf: Erstens hat Frau Wolf zur Beurteilung des Berufserfolgs
der Lehrkräfte mehrere unterschiedliche – auch durch verschiedene
Methodenerfasste–KriterienwiedieQualitätdesUnterrichtsunddas
persönliche Wohlbefinden herangezogen und wird so der Vielseitigkeit
des Lehrerberufs auf bessere Weise gerecht als die wenigen anderen
vergleichbaren Studien. Zweitens hat Frau Wolf ihre Fragestellung
parallel in zwei unterschiedlichen Stichproben von angehenden Lehr-
kräften bearbeitet und fand dort vergleichbare Ergebnisse, was die
Aussagekraft ihrer Befunde substanziell erhöht. Die Ergebnisse der
Masterarbeit zeigen mit großer Deutlichkeit auf, dass die Abiturnote
nicht als zentraler Prädiktor für den multikriterialen Berufserfolg von
VI Geleitwort
Lehrkräften, der sich sowohl durch qualitätvolles Unterrichtshandeln
als auch durch ein anhaltendes berufliches Wohlbefinden auszeich-
net, geeignet ist. Vielmehr sprechen die Ergebnisse dafür, dass es
der praktische Studienerfolg aus dem Vorbereitungsdienst ist, der
Vorhersagekraft für den Berufserfolg besitzt. Frau Wolf leistet mit
ihrer Arbeit somit einen wichtigen Beitrag in der empirischen Bil-
dungsforschung mit einem direkten praktischen Erkenntnisgewinn für
die Angemessenheit der Vergabe von universitären Studienplätzen in
den Lehramtsstudiengängen der Primar- und Sekundarstufen.
Frau Wolf führt zunächst in einer äußerst klaren Argumentations-
linie auf die Fragestellung der Arbeit hin, indem sie die Untersu-
chungsvariablen konzeptuell äußert präzise einführt, um dann zen-
trale empirische Forschungslücken zu identifizieren. Zur empirischen
Beantwortung der Fragestellung reanalysiert Frau Wolf zwei große
Datensätze aus Projekten der empirischen Lehrerbildungsforschung
in Deutschland (COACTIV-R und BilWiss). Dabei zeichnet sich
die Qualität der Arbeit von Frau Wolf durch gute wissenschaftliche
Praxis im Umgang mit komplexen Datenstrukturen und methodisch
anspruchsvollen statistischen Analyseverfahren (Durchführung von
Pfadanalysen und Strukturgleichungsmodellen unter der Nutzung der
Maximum-Likelihood-Schätzung fehlender Werte) aus. Die Darstel-
lung der Ergebnisse mit allen relevanten statistischen Kennwerten
erfolgt methodisch vollständig korrekt und sehr gut lesbar. Vorbildlich
umgesetzt sind auch der Rückbezug der Ergebnisse auf die Fragestel-
lungen der Arbeit sowie die kritische Betrachtung der Untersuchungs-
methoden und Grenzen der Arbeit. Zum Abschluss leitet Frau Wolf
sehr gut nachvollziehbar Implikationen für die Praxis sowie für die
weitere Forschung ab. Die Masterarbeit von Frau Wolf zeichnet sich
über alle Abschnitte hinweg durch eine äußerst stringente Argumen-
tationsführung bei exzellenter Lesbarkeit aus.
Umfeld der Arbeit
Die Arbeit entstand in der Arbeitsgruppe „Lehren und Lernen im
schulischen Kontext“ im Arbeitsbereich Pädagogische Psychologie des
Geleitwort VII
Instituts für Psychologie an der Goethe-Universität Frankfurt. Sie
wurde von Dr. Olga Kunina-Habenicht, Dipl.-Psych. Tina Linninger
und Prof. Dr. Mareike Kunter betreut. Das Frankfurter Institut für
Psychologie wurde 1905 ins Leben gerufen und spielte bereits in den
Anfängen der experimentellen Psychologie in Deutschland eine be-
deutende Rolle. Es vereint die früheren Institute der Psychologie, der
Pädagogischen Psychologie und der Psychoanalyse. Die Pädagogische
Psychologie ist mit acht von insgesamt 19 Professuren vertreten (da-
von zwei Kooperationsprofessuren mit dem Deutschen Institut für
pädagogische Forschung) und stellt damit eine der größten Abteilun-
gen für Pädagogische Psychologie an deutschen Universitäten dar.
Entsprechend breit ist das Spektrum von Forschungsthemen, das in
der Pädagogischen Psychologie in Frankfurt am Main behandelt wird:
DieOptimierungvonLehr-undLernprozessenimschulischenKontext,
Lernstörungen und die Evaluation wirksamer Interventionsmethoden,
die Erforschung des Arbeitsgedächtnisses, selbstgesteuertes Lernen
und Lernen in der Erwachsenenbildung sind nur einige Schwerpunkte.
Die vorliegende Arbeit ist im Rahmen des Master of Science Psycholo-
gie entstanden, der in Frankfurt mit vier inhaltlichen Schwerpunkten,
unter anderem der Pädagogischen Psychologie, studiert werden kann.
Frankfurt, 15. September 2016
Prof. Dr. Mareike Kunter
Danksagung
BeiderErstellungdieserArbeithabenmichvielePersonenunterstützt
und begleitet. Dafür möchte ich mich hiermit herzlich bedanken. Mein
besonderer Dank gilt meinen Betreuerinnen Prof. Dr. Mareike Kun-
ter und Dr. Olga Kunina-Habenicht. Ihre Betreuung und Beratung
haben mir bei der Erstellung der Arbeit sehr geholfen und ich habe
sehr viel gelernt. Auch Prof. Dr. Andreas Gold möchte ich für seine
Bereitschaft danken, meine Arbeit als Zweitkorrektor zu begutachten.
Darüber hinaus möchte ich allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
der Arbeitsgruppe „Lehren und Lernen im schulischen Kontext“ im
Arbeitsbereich Pädagogische Psychologie des Instituts für Psychologie
an der Goethe-Universität Frankfurt für ihre Unterstützung und Hilfs-
bereitschaft danken. Besonders hervorheben möchte ich das Team
des BilWiss-Forschungsprogramms: Dipl.-Soz. Franziska Czeka, Dipl.-
Psych. Simone Emmenlauer und Anna Hartl, M.A.. Im Besonderen
möchte ich dabei Dipl.-Psych. Christina Linninger danken, die mir
nicht nur in methodischen und statistischen Fragen immer eine große
Hilfe war. Darüber hinaus danke ich Dr. Johanna Seiz für die vielen
Informationen bezüglich des COACTIV-R-Projektes. Ein besonderer
Dank gilt außerdem Silvia Ewald und André Kerkhoff.
Besonders danken möchte ich meinen Freunden und meinen Eltern
für ihre Unterstützung und Förderung während meines gesamten
Studiums.
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung 1
2 Lehramtsausbildung in Deutschland 3
2.1 Gliederung der Lehramtsausbildung . . . . . . . . . . 3
2.2 Zugangsvoraussetzungen für das Lehramtsstudium . . 5
3 Prädiktive Validität von Schulnoten 9
3.1 Schulnoten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9
3.1.1 Messtheoretische Güte von Schulnoten . . . . . 11
3.2 Studienerfolg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14
3.2.1 Kriterien des Studienerfolgs . . . . . . . . . . . 14
3.2.2 Prädiktoren des Studienerfolgs . . . . . . . . . 15
3.2.3 Prognose des Studienerfolgs . . . . . . . . . . . 16
3.2.4 Prognose des Studienerfolgs im Lehramtsstudium 19
3.3 Berufserfolg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20
3.3.1 Prognose des Berufserfolgs . . . . . . . . . . . . 22
3.3.2 Schulabschlussnoten und Berufserfolg . . . . . 23
3.3.3 Studiennoten und Berufserfolg . . . . . . . . . 24
4 Berufserfolg von Lehrkräften 27
4.1 „Gute“ Lehrkräfte - Indikatoren des Berufserfolgs . . . 27
4.1.1 Unterrichtsqualität . . . . . . . . . . . . . . . . 30
4.1.2 Berufliches Wohlbefinden . . . . . . . . . . . . 33
4.2 Prognose des Berufserfolgs bei Lehrkräften. . . . . . . 34
5 Zielsetzung der vorliegenden Arbeit 37
5.1 Fragestellung und Hypothesen der aktuellen Studie . . 37