Table Of ContentSebastian Herke
Das Leistungsbild
des Architekten
beim Planen und
Bauen im Bestand
Das Leistungsbild des Architekten beim Planen
und Bauen im Bestand
Sebastian Herke
Das Leistungsbild des
Architekten beim Planen
und Bauen im Bestand
Sebastian Herke
Cottbus, Deutschland
ISBN 978-3-658-26369-0 ISBN 978-3-658-26370-6 (eBook)
https://doi.org/10.1007/978-3-658-26370-6
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Lektorat: Karina Danulat
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Vorwort
Das Planen und Bauen im Bestand hat für die Gesellschaft, die Bauwirtschaft und für uns Ar-
chitekten eine große praktische Bedeutung. Dem wird im Studium der Architektur und in der
Weiterbildung durchaus Rechnung getragen. In der Forschung sind noch viele Fragen offen.
Zwar gibt es viele wissenschaftliche Arbeiten über historische Gebäude und Anlagen, über die
Baumeister vergangener Epochen, aber zum Planen und Bauen im Bestand kaum. Umso er-
freulicher ist es, dass Herr Dr.-Ing. Architekt Sebastian Herke sich der Frage angenommen hat,
welche Leistungen von Architekten zu erbringen sind, um erfolgreich im Bestand zu arbeiten.
Eine wesentliche Voraussetzung für ein erfolgreiches Bauvorhaben – das gilt für den Neubau
wie für den Altbau – ist eine umfassende Projektvorbereitung. Dazu gehören realistische Ziele
des Auftraggebers, die ausreichende Erfahrung seiner Auftragnehmer in Verbindung mit einem
für die Aufgabe angemessenen Leistungsbild des Architekten bei auskömmlicher Vergütung.
Vor wenigen Jahren trat die Verordnung über die Honorare für Architekten- und Ingenieur-
leistungen (Honorarordnung für Architekten und Ingenieure - HOAI) in der Fassung vom
10.07.2013 in Kraft. Wie in den vorangegangenen Jahrzehnten wurde auch diesmal auf ein
eigenständiges Leistungsbild verzichtet, obwohl bekannt ist, dass die Leistungen beim Planen
und Bauen im Bestand sich von denen bei Neubauten erheblich unterscheiden.
Die in der HOAI enthaltenen Grundleistungen – das gilt auch für die Besonderen Leistungen –
dürfen nicht als normatives Leitbild für einen Architektenvertrag verstanden werden. Zudem ist
in jedem Fall vor der Beauftragung der Planungs- und Überwachungsleistungen zu überlegen,
welche Leistungen erforderlich sind. Auftraggeber sollen sich im eigenen Interesse diesbezüg-
lich vom Architekten beraten lassen. So ist für das Planen und Bauen im Bestand ein Teil der
beim Neubau üblichen Grundleistungen nicht erforderlich. Einzelne in der HOAI aufgeführte
Besondere Leistungen können stattdessen notwendig sein. Tatsache ist, dass die Besonderen
Leistungen weder in den HOAI-Kommentaren noch in der Fachliteratur ausreichend beschrie-
ben sind. Der Verfasser hat im Rahmen seiner Forschung festgestellt, dass beim Planen und
Bauen im Bestand eine Vielzahl von zusätzlichen Aufgaben definiert werden müssen, um sie
im Architektenvertrag berücksichtigen zu können.
Die Dissertation, die Herr Dr.-Ing. Sebastian Herke am Lehrstuhl Planungs- und Bauökonomie
der Brandenburgischen Technischen Universität (BTU) Cottbus-Senftenberg angefertigt hat, ist
in diesem Sinne eine ausgezeichnete Grundlage für die Gestaltung von vertraglichen Leis-
tungsbildern von Maßnahmen beim Planen und Bauen im Bestand.
Als Lehrstuhlinhaber, Betreuer und Erstgutachter seiner hervorragenden wissenschaftlichen
Leistung, die im Übrigen nicht nur in ökonomischer, sondern auch in ingenieurwissenschaftli-
cher und juristischer Hinsicht begutachtet wurde, begrüße ich die vorliegende, aus der Disserta-
tionsschrift entwickelte Veröffentlichung außerordentlich. Es würde mich sehr freuen, wenn sie
unter allen an Planung und Bau Beteiligten verbreitet würde. Möge sie zu Diskussionen anre-
gen, Erkenntnisse bieten und praktischen Nutzen stiften für das Planen und Bauen im Bestand.
Cottbus, Mai 2019 Univ.-Prof. Dr.-Ing., Dipl.-Wirtsch.-Ing. Wolfdietrich Kalusche
Vorwort des Verfassers
Das vorliegende Fachbuch liegt die Frage zugrunde, ob sich aus den Anforderungen baulicher
Maßnahmen im Bestand ein gesondertes Leistungsbild für den Architekten in der Bauplanung
und -ausführung von Wohnbauten ableiten lässt. Ferner wird auf die Fragestellung eingegan-
gen, welche Leistungen des Objektplaners erforderlich sind, um seine werkvertraglichen
Pflichten zu erfüllen. Anlass für die Untersuchung geben zum einen die hohe Bautätigkeit an
Bestandsobjekten seit den 1980er-Jahren und zum anderen die steigende Anzahl an rechtlichen
Problemen bei der Gestaltung von Planungsverträgen für bauliche Maßnahmen im Bestand.
Als Grundlage für die Vertragsgestaltung dient den Bauherren in der Regel die Honorarord-
nung für Architekten und Ingenieure (HOAI). Jedoch finden sich in der Rechtsverordnung
weder gesonderte Hinweise zu einem Leistungsbild, noch werden Besondere Leistungen zum
Planen und Bauen im Bestand aufgeführt.
Bisherige Erkenntnisse beschränken sich auf einzelne Leistungsphasen der Planung oder auf
Bauprozesse, sodass der Bedarf an einer umfangreichen Aufarbeitung des Themas besteht.
Ausgangspunkt bildet eine Untersuchung von Objekten der 1920er- bis 1940er-Jahre und der
derzeitigen Bautätigkeit am Wohnungsmarkt. Weiterhin werden spezifische Anforderungen
von baulichen Maßnahmen dargestellt und allgemeine Anforderungen von den charakteristi-
schen Prozessanforderungen abgegrenzt.
Einer besonderen Bedeutung kommt der Analyse und der Bewertung der Leistungen des Archi-
tekten bei Bauprojekten im Bestand zu. Probleme werden anhand von Beispielen beschrieben
und Lösungsansätze erarbeitet. Darüber hinaus beinhaltet dies eine kritische Betrachtung bisher
angewandter Methoden zur Prozessgestaltung. Einzelne Leistungen und komplexe Modelle
werden gegenübergestellt. Die Auswertung erfolgt mittels der Methoden des Qualitätsmana-
gements und einer Risikoanalyse zum Identifizieren von Problemen und zur Bewertung der
Prozesse.
Das Ziel der Arbeit ist die systematische Zusammenstellung der Leistungen des Architekten
beim Planen und Bauen im Bestand. Es werden zum einen einzelne Leistungen aufgeführt, die
als Besondere Leistungen nach HOAI beschrieben werden. Zum anderen ergeben sich auf-
grund der individuellen Prozesse bei baulichen Maßnahmen im Bestand spezifische Rück-
schlüsse auf die Gestaltung des Leistungsbilds als Ganzes. Weiterhin lassen sich Planungs-
grundsätze ableiten. Die Ergebnisse sind gleichermaßen für Bauherren als auch für Architekten
bei der Vertragsgestaltung von Vorteil, um Leistungslücken zu vermeiden.
Das vorliegende Buch entstand als Dissertationsschrift am Lehrstuhl Planungs- und Bauöko-
nomie der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg. Zahlreiche Ge-
spräche, kritische Betrachtungsweisen von bauökonomischen Zusammenhängen und die fun-
dierte wissenschaftliche Genauigkeit haben entscheidend zum Gelingen beigetragen. Ich danke
dem Lehrstuhl für die mehrjährige Unterstützung. Ganz besonders möchte ich Herrn Univ.-
Professor Dr.-Ing. Dipl.-Wirtsch.-Ing Wolfdietrich Kalusche danken, der diese Arbeit durch
seine fachliche Unterstützung begleitet hat.
Vorwort des Verfassers VII
Die Arbeit ist als interdisziplinäre Forschung zu verstehen, die sich an weiteren Fachbereichen
anlehnt und Methoden sowie die praktische Anwendung aus diesen Gebieten nutzt. Zu danken
ist hierbei zum einen Univ.-Professor Dr.-Ing. Ralf Woll, der es ermöglichte, Forschungsme-
thoden zum Qualitätsmanagement anzuwenden. Zum anderen begleitete Herr Professor
Dr. Heiko Fuchs die Arbeit in juristischer Hinsicht.
Im Rahmen meiner Tätigkeit am Lehrstuhl Planungs- und Bauökonomie war ich mit der Orga-
nisation und Durchführung eines Doktorandenkolloquiums betraut. Der Meinungsaustausch
und die Fachgespräche haben maßgeblich zur Weiterentwicklung dieser Arbeit beigetragen.
Ich danke allen Doktoranden und Absolventen des Kolloquiums für die anregenden Auseinan-
dersetzungen sowie den kritischen Fragen. Hervorzuheben sind insbesondere Frau Dipl.-Ing.
Franziska Bartsch, Frau Monika Deutschmann, M.Sc. sowie Herr Ass. jur. Janosch Wegener
Mag. rer. publ.
Im Laufe der Bearbeitung gab es inspirierende Diskussionen mit verschiedenen Personen au-
ßerhalb von wissenschaftlichen Einrichtungen. Es seien besonders erwähnt Frau Studienrätin
Ulrike Dlubek und Herr Dipl.-Ing. Marko Schneider, durch deren Anregungen diese Arbeit
kontinuierlich verbessert wurde. Ihnen sei an dieser Stelle herzlich gedankt.
Einen großen Dank gilt meiner Familie. Meiner Frau Maria und meinen Kindern – ohne deren
Verständnis, Unterstützung und Motivation die vorliegende Arbeit nicht hätte entstehen kön-
nen. In besonderer Verbundenheit danke ich meinen Eltern, die mir meinen Weg geebnet ha-
ben.
Cottbus, Mai 2019 Dr.-Ing. Sebastian Herke
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis XII
Tabellenverzeichnis XIII
Abkürzungsverzeichnis XVI
1 Einleitung 1
1.1 Relevanz 1
1.2 Vorgehensweise 6
2 Am Projekt Beteiligte 9
2.1 Ziele der am Projekt Beteiligten 9
2.2 Bauherr 11
2.3 Objektplaner 11
2.4 Fachplaner und Sonderfachleute 13
2.5 Ausführende Firmen 14
2.6 Nutzer 15
2.7 Träger Öffentlicher Belange 15
2.8 Sonstige Beteiligte 16
2.9 Literaturverzeichnis 16
3 Objekte im Bestand 17
3.1 Objektarten 17
3.2 Begriffe im Bestand 19
3.3 Wohnungsmarkt 27
3.4 Wohnungsbau 31
3.5 Ursachen für das Planen und Bauen im Bestand 44
3.6 Literaturverzeichnis 51
X Inhaltsverzeichnis
4 Maßnahmen im Bestand 53
4.1 Lebenszyklus von Gebäuden 53
4.2 Begriffe baulicher Maßnahmen im Bestand 55
4.3 Abgrenzung baulicher Maßnahmen im Bestand 62
4.4 Strategien baulicher Maßnahmen im Bestand 65
4.5 Literaturverzeichnis 66
5 Leistungsbild 67
5.1 Planung in der Bauwirtschaft 67
5.2 Gebühren- und Honorarordnungen 74
5.3 Planungsvertrag 84
5.4 Umbauzuschlag 90
5.5 Defizite in der Honorarordnung 94
5.6 Architektenleistungen in Deutschland 101
5.7 Sonstige Leistungsbilder 103
5.8 Literaturverzeichnis 105
6 Allgemeine Anforderungen im Bestand 107
6.1 Anforderungen an das Projekt 107
6.2 Qualitative Anforderungen 110
6.3 Wirtschaftliche Anforderungen 116
6.4 Terminliche Anforderungen 123
6.5 Rechtliche Anforderungen 124
6.6 Literaturverzeichnis 130
7 Prozessanforderungen im Bestand 131
7.1 Allgemeine Prozessanforderungen 131
7.2 Grundlagenermittlung 139
7.3 Vorplanung 146
7.4 Entwurfsplanung 147
7.5 Genehmigungsplanung 148
Inhaltsverzeichnis XI
7.6 Ausführungsplanung 148
7.7 Vorbereitung der Vergabe 149
7.8 Mitwirkung bei der Vergabe 150
7.9 Objektüberwachung 151
7.10 Objektbetreuung 154
7.11 Literaturverzeichnis 154
8 Planungskonzeption 157
8.1 Stand der Forschung 157
8.2 Systemgrenzen 174
8.3 Beispielprojekte 179
8.4 Risikoanalyse 182
8.5 Literaturverzeichnis 187
9 Prozessmodell 189
9.1 Darstellung der Leistungen 189
9.2 Zusammenfassung 223
9.3 Planungsgrundsätze 224
9.4 Literaturverzeichnis 228
10 Schlussbetrachtung 229
10.1 Zusammenfassung 229
10.2 Ausblick 231
Anhang 233
Literaturverzeichnis 247
Stichwortverzeichnis 279