Table Of ContentRalf Blasius · Nadja Podbregar
Armageddon
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Ralf Blasius · Nadja Podbregar
Unter Mitwirkung von
Harald Frater und Stefan Schneider
Armageddon
Der Einschlag
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Autoren:
Ralf Blasius
Kaiser Friedrich Ring 55
65185 Wiesbaden
Nadja Podbregar
Hoffeldstraße 60
40235 Düsseldorf
Mitwirkende:
Harald Frater
Stefan Schneider
ISBN 978-3-540-37656-9 Springer Berlin Heidelberg New York
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Inhalt
Einleitung 3
Gefahr aus dem All 7
Die Abwehr 39
Vor dem Impakt 61
Auf der Suche nach dem Dinokiller 87
Der Einschlag 103
Wasser und Feuer 125
Die Dunkelheit 151
Die Kälte 169
Herrschaft der Pilze 189
Die Pfl anzen 201
Die Tiere 221
Der Mensch 239
Das Making Of 259
Index 266
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Einleitung
W
ir wissen nicht, wann oder wo der Meteorit
einschlägt. Alles was wir wissen ist, dass es
passieren wird – vielleicht in einer Million
Jahren, vielleicht schon morgen. Kann es das
Ende der Menschheit bedeuten?
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Einleitung
Ein gigantischer Komet aus den Tiefen des Alls ist auf Kollisionskurs
mit der Erde. Er wird zu einem denkbar späten Zeitpunkt entdeckt. Nur
wenig Zeit verbleibt der Menschheit, um Gegenmaßnahmen zu ergreifen.
Unter dem enormen Zeitdruck ist die Abwehr zum Scheitern verurteilt,
die benötigte Technik ist noch nicht ausgereift. Es kommt, was kommen
muss: Die Katastrophe nimmt ihren Lauf. Mit der Kraft von 100 Millionen S
Megatonnen TNT schlägt das Himmelsgeschoss auf der Erde ein. Ganze chon ein Objekt mit
Kontinente werden verwüstet, weltweite Feuersbrünste entfacht. Mona-
einem Durchmesser von
telang wird die Erde in eine dunkle Wolke aus Schutt und Asche gehüllt,
ein- oder zweihundert
eine globale Eiszeit folgt. Zahlreiche Tier und Pfl anzenarten sterben für
immer aus und auch die Menschheit kämpft ums Überleben. Metern könnte eine
Es handelt sich hier nicht um die Geschichte aus einem Hollywood- Großstadt zerstören
fi lm, sondern um ein Szenario, dessen Wahrscheinlichkeit ernsthaft
oder sogar ein kleines
diskutiert wird. Dass die Möglichkeit besteht, zeigt uns die Vergangen-
Land.
heit. Der große Komet von 1997 – Hale-Bopp – wurde nur 18 Monate vor Alan Harris
seinem erdnächsten Punkt entdeckt. In der unglaublichen Größe des Alls
sind solche Objekte nur schwer ausfi ndig zu machen, auch wenn es sich
wie bei Hale-Bopp um einen sehr hellen und großen Kometen handelt.
Eine Entdeckung eineinhalb Jahre vor einem möglichen Einschlag würde
jedoch selbst für eine gut vorbereitete Abwehrmission nicht annähernd
genug Zeit lassen.
Noch entscheidender ist jedoch, dass Einschläge in der Erdgeschichte
tatsächlich immer wieder stattgefunden haben. Der letzte wirklich große
und gleichzeitig relativ berühmte Asteroideneinschlag fand vor 65 Milli-
onen Jahren statt, am Ende der Kreidezeit. Dass dieses Ereignis mit dem
Ende eines Erdzeitalters zusammenfällt ist kein Zufall. Wahrscheinlich
ist der Brocken aus dem All der ausschlaggebende Faktor, der eine Ära
zu Ende gehen ließ. Viele Tierarten, darunter die prominenten Saurier
starben zu dieser Zeit aus.
Über den mutmaßlichen „Dinokiller“ wurde unter Wissenschaftlern
ausgiebig diskutiert. Noch heute streiten sich die Experten, ob tat-
sächlich ein Einschlagsereignis die Ursache eines Massensterbens sein
kann. Im Zuge dieser Diskussion wurden viele wissenschaftliche Fakten
mit unglaublich interessanten Details zusammengetragen. Fügt man sie
zusammen, so ergibt sich ein Mosaik, ein spannendes und faszinieren-
des Bild eines kleinen Ausschnittes unserer Erdgeschichte. Wenn man
nun mit einbezieht, dass im Wiederholungsfalle wir und nicht die legen-
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Einleitung
dären Urzeitmonster die Opfer wären, so stößt man auf das Szenario,
das die Grundlage des vorliegenden Buches und des gleichnamigen ZDF
Doku-Dramas ist.
Urzeitliche Katastrophe – versetzt in die Gegenwart
Warum haben wir dabei nicht einfach die Dinosaurierkatastrophe nach-
erzählt? Nun, die Katastrophe der Vergangenheit ist wissenschaftlich
äußerst interessant, aber sie betrifft Tiere, die lange ausgestorben
sind. Um die Relevanz dieses Themas gerade in der heutigen Zeit, in der
fast sieben Milliarden Menschen den Planeten bevölkern, vor Augen zu
führen, haben wir uns einen kleinen Trick erlaubt: Wir erzählen die Kata-
Damals, vor 65 Millionen Jahren, strophe der Vergangenheit so detailgetreu wie möglich nach, aber wir
starben die Dinosaurier aus – würde die
versetzen sie in die heutige Zeit, lassen sie unter heutigen Bedingungen
heutige Menschheit eine ähnliche Kata-
strophe überleben? stattfi nden. Damit wollen wir etwas Entscheidendes erreichen. Es han-
delt sich nicht um eine Geschichte über längst ausgestorbene Tiere, die
heute wie Fabelwesen wirken. Die Katastrophe ist stattdessen greifbar
und real, kein abstraktes Ereignis in einer weit zurückliegenden, fantas-
tisch anmutenden Vergangenheit, sondern etwas, das uns direkt betrifft
und deshalb auch viel klarer nachzuvollziehen ist.
Das Thema regte schon oft die Fantasie von Geschichtenerzählern an.
Wenn man Begriffe wie Einschlag, Asteroid oder Komet in die Internet-
Suchmaschinen eingibt, so hat man normalerweise eine Trefferquote
im Millionenbereich. Es gibt jede Menge Fans von apokalyptischen
Szenarien, die sich mehr oder weniger wissenschaftlich mit der Frage
auseinandersetzen. So herrscht oft eine verwirrende Vielfalt von Dar-
stellungen, die Spanne ist breit, man fi ndet unterschiedlichste Thesen
zu Herkunft, Wahrscheinlichkeit und den Folgen eines Einschlags.
Dies liegt auch an dem sehr großen Interpretationsspielraum, den
uns die Hinweise aus der Vergangenheit lassen. Geologen lesen das,
was wir heute wissen, aus den Schichten des Untergrunds in aller Welt.
Oft sind nur ungefähre Zeitangaben möglich und je weiter man in der
Zeit zurückgeht, desto gröber wird die Darstellung. Andererseits ist es
schon eine ganze Menge, was wir gerade über diese Katastrophe von
vor 65 Millionen Jahren wissen: dass ein Einschlag stattgefunden hat,
der Erdbeben, Tsunami, Feuerstürme und letztendlich auch langwierige
Klimaveränderungen auslöste. Die detailreiche Faktensammlung schreit
geradezu nach einem sinnvollen Aufbereiten, einem Zusammentragen
und Einordnen. Und zwar nicht in der fantastischen Art eines Hollywood-
fi lmes. Sondern mit der größtmöglichen Genauigkeit. Um dem Thema
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und seinem stoffl ichen Anspruch gerecht zu werden. Wenn man sich
nach dem Sehen des Films und der Lektüre dieses Buches der Antwort
auf die Frage „Kann ein Impakt zahlreiche Tier- und Pfl anzenarten auf der
Erde ausgelöscht haben?“ ein Stück weit genähert hat, dann haben wir
einen guten Teil unserer Mission erfüllt.
Wenn wir nebenbei noch ein wenig Bewusstsein für mögliche Gefah-
ren, die uns von jenseits unseres gewohnten Horizonts drohen, schaf-
fen, dann ist das ein weiterer Schritt.
Schließlich ist der Himmel über uns noch immer nicht vollständig und
systematisch untersucht. Es fehlt noch immer in großem Maße an einer
systematischen Aufarbeitung und Einschätzung der Impaktrisiken und
damit zusammenhängend an einer Strategie für den Fall der Fälle. Letzt-
endlich hat ein Einschlag von der Größe des Dinokillers eine sehr geringe
Wahrscheinlichkeit. Ein Einschlag eines Brockens von wenigen 100
Metern Durchmesser ist da – auch in den nächsten 100 Jahren– schon
wahrscheinlicher. Und beretis dieser könnte bei der heute herrschenden
Bevölkerungsdichte eine große Katastrophe nach sich ziehen.
Wir haben bewusst für einen Teil des FIlms und des Buchs die Form
der Erzählung gewählt, ohne dabei zu reißerisch werden zu wollen. Ein
gewisses Maß an Spekulation und erzählerische Freiheit haben wir dabei
uns erlaubt. Alles andere sind wissenschaftliche Fakten oder zumindest
Zehn hochrangige Wissenschaftler
Theorien, die von den weltweit führenden Wissenschaftlern auf diesem
verschiedenster Fachdisziplinen
Gebiet aufgestellt worden sind. diskuierten auf der anlässlich des Films
initiierten Konferenz miteinander.
Besonders hilfreich war dabei eine exklusiv für „Armageddon – Der
© Nadja Podbregar
Einschlag“ ins Leben gerufene Wissenschaftskonferenz mit zehn welt-
weit führenden Spezialisten auf dem Gebiet der Astronomie, der Klima-
und der Katastrophenforschung. Dieses Treffen, das es uns ermöglichte,
die Konfrontation verschiedener wissenschaftlicher Ansätze mitzuerle-
ben, hat sehr viel zu der Stichhaltigkeit und zur Brisanz des vorliegenden
Buches beigetragen.
So haben wir einerseits versucht mit unseren fi ktionalen Handlungs-
teilen möglichst eng an der wissenschaftlichen Faktenlage zu bleiben
und zum anderen den wissenschaftlichen Teil leicht verständlich und
spannend aufzubereiten. Die kurzen Erzählteile am Anfang der einzel-
nen Kapitel sind bewusst so gewählt, dass sie ergänzend zu den wissen-
schaftlichen Fakten eine gewisse Betroffenheit schaffen und die Pers-
pektive öffnen. Es geht um ein Ereignis, dass Jahrmillionen vor unserer
Zeit stattfand. Es geht aber auch darum, dass es tatsächlich auf unserem
Planeten stattgefunden hat. Da wo wir heute leben waren vor 65 Millio-
nen die Dinosaurier. Heute gibt es sie nicht mehr. Bleibt zu hoffen, dass
uns ein ähnliches Schicksal vorerst erspart bleibt.
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Description:Das Begleitbuch zur gleichnamigen ZDF-Dokumentation: Vor 65 Millionen Jahren setzte ein Asteroideneinschlag den Dinosauriern ein Ende. Was wäre, wenn ein solcher "Dinokiller" heute auf der Erde einschlagen würde? Das Buch beschreibt die unmittelbaren Folgen bis hin zu den langfristigen Veränderun